13. Mai 2025

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Zwischen BRICS und Washington: Wie der indische Ex-Major Gaurav Arya das geopolitische Gleichgewicht verschiebt

 

Während Indien offiziell als Mitglied der BRICS-Staaten für eine multipolare Weltordnung eintritt, wächst im Hintergrund ein medialer Gegennarrativ – laut, provokant und strategisch wirksam: Der ehemalige indische Major Gaurav Arya, heute Fernsehmoderator bei Republic TV, ist einer der sichtbaren Verfechter einer klaren Annäherung Indiens an die USA. Seine Positionen offenbaren ein wachsendes Spannungsfeld in Indiens Außenpolitik.

USA als bevorzugter Partner – trotz BRICS-Mitgliedschaft

Arya tritt regelmäßig in Talkshows und geopolitischen Debatten auf, in denen er die strategische Partnerschaft zwischen Indien und den Vereinigten Staaten betont. Die USA erscheinen in seinen Kommentaren nicht nur als Verteidigungspartner, sondern auch als ideologischer Verbündeter gegen islamistischen Terrorismus, autoritäre Regime und insbesondere gegen China.

Gleichzeitig ist Indien seit 2006 Mitglied der BRICS-Staatengruppe – gemeinsam mit China, Russland, Brasilien, Südafrika und neuerdings auch Iran und Ägypten. Ziel dieses Bündnisses ist es, eine alternative, multipolare Weltordnung zu etablieren – abseits der westlich dominierten Strukturen von IWF, Weltbank und NATO. Aryas Rhetorik stellt jedoch genau dieses Ziel infrage.

Scharfer Ton gegen Iran und China – BRICS intern unter Druck

Besonders auffällig ist Aryas harte Linie gegenüber Iran: In einer Fernsehsendung beschimpfte er kürzlich den iranischen Außenminister als „Sohn eines Schweins“ – ein diplomatischer Eklat, der eine offizielle Beschwerde der iranischen Botschaft nach sich zog. Hintergrund war der Besuch des iranischen Ministers in Pakistan – ein Vorgang, den Arya öffentlich als „Verrat“ gegenüber Indien brandmarkte.

Auch gegenüber China äußert sich Arya regelmäßig mit konfrontativer Rhetorik. Er sieht die chinesische Expansionspolitik als direkte Bedrohung für Indiens nationale Sicherheit und wirbt für militärische Abschreckung – ein Kurs, der eher dem indo-pazifischen Sicherheitskonzept der USA entspricht als der friedensrhetorischen Haltung innerhalb BRICS.

Strategische Autonomie oder westlicher Kurs?

Aryas Einfluss ist nicht zu unterschätzen. Er wird nicht nur von Millionen Menschen in sozialen Medien verfolgt, sondern auch von hochrangigen Politikern, darunter Premierminister Narendra Modi. Seine nationalistischen Aussagen werden von einem Teil der Bevölkerung als patriotisch gefeiert – doch sie werfen Fragen auf:

  • Wie ernst nimmt Indien noch seine BRICS-Verpflichtungen?
  • Wird die multipolare Ordnung von innen heraus durch Mediennarrative destabilisiert?
  • Ist Arya ein Einzelfall oder Teil einer größeren geopolitischen Neuausrichtung?

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Fazit

Gaurav Arya steht sinnbildlich für den ideologischen Zwiespalt in Indiens Außenpolitik: Einerseits BRICS-Mitglied und strategischer Partner von Russland und Iran – andererseits Verfechter eines aggressiven Pro-USA-Kurses, der mit westlicher Sicherheitspolitik harmoniert. Seine Aussagen gegen Iran und China sind nicht nur diplomatisch brisant, sondern könnten langfristig das Vertrauen innerhalb von BRICS schwächen – zum Vorteil der geopolitischen Gegner dieses Bündnisses

Quellen & Links:

  1. Iran verurteilt Beschimpfung durch Arya – Beschwerde an Indien
  2. Gaurav Arya bei Republic TV – Überblick seiner Positionen
  3. BRICS-Erweiterung 2024 – Neue Mitglieder offiziell aufgenommen

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Zwischen BRICS und Washington: Wie der indische Ex-Major Gaurav Arya das geopolitische Gleichgewicht verschiebt