1. Dezember 2025

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Zürich: Senioren raus, Migranten rein – Bürger wehren sich!

 

Das ehemalige Alterszentrum Leimbach steht seit dem 8. August leer. Einst bot es 81 Einzimmer- und 9 Zweizimmerwohnungen für betagte Menschen, die dort in Würde ihren Lebensabend verbringen konnten. Nun plant die rot-grüne Stadtregierung, das Gebäude als Massenunterkunft für Asylbewerber zu nutzen – und das in einem Viertel, das ohnehin schon am Limit ist.

Leimbach gehört zu den sozial schwächsten Quartieren Zürichs. Die Sozialhilfequote liegt bei 9 Prozent – doppelt so hoch wie in der ganzen Stadt. Die Einkommen sind niedrig, viele Gebäude marode, der Ausländeranteil hoch. Die Stadt selbst spricht von einem „hohen Maß an sozialer Vulnerabilität bezogen auf Herkunft und Sprache“, wie die NZZ zitiert. An den Schulen kündigten im letzten Jahr gleich sechs Lehrkräfte, weil sie mit verhaltensauffälligen, meist fremdsprachigen Kindern aus problematischen Verhältnissen allein gelassen wurden. Kurz: Leimbach ist alles andere als ein Vorzeigequartier – und genau hier soll nun noch mehr Druck drauf.

Bis zu 300 Asylbewerber, überwiegend junge Männer, könnten in dem Hochhaus, in dem vormals betagte Menschen lebten, untergebracht werden. Das Gebäude liegt zentral: gegenüber dem Gemeinschaftszentrum, neben Schule, Hallenbad und Spielplatz.

Für die Senioren war ihr altes Heim optimal: “Sie hatten gleich nebenan den Coop und die Apotheke”, berichtet eine ehemalige Mitarbeiterin des Altersheims. Als die Bewohner von der anstehenden Sanierung des Gebäudes gehört hatten, war die Angst groß. “Die Bewohner waren schockiert und hatten Angst vor der Ungewissheit.” Die inzwischen pensionierte Frau erzählte weiter: “Jene, die sich nicht wehren konnten, wurden einfach umplatziert.” Sie konstatierte: “Die alten Leute, die die Schweiz erschaffen haben, wie sie heute ist, haben es nicht verdient, dass man so mit ihnen umgeht.”

Ab 2030 will man das Hochhaus umbauen und Wohnungen für Familien und Senioren dort schaffen. Bis dahin sollen Migranten einziehen. “Wir wissen, was das heisst”, kommentiert eine junge Frau und Mutter vom Quartierverein Leimbach gegenüber “Blick”. “Wir reden da von fünf bis zehn Jahren, in denen die Asylorganisation Zürich Immobilien besetzt. Und zwar nicht für unsere Senioren, sondern für Asylsuchende. Unsere Senioren wurden rausgestellt. Die älteren Menschen mussten raus, wurden entwurzelt.” Sie fordert: Das Gebäude sollte saniert werden, damit die Senioren wieder einziehen können.

Eine Anwohnerin, zweifache Mutter, bringt gegenüber der NZZ die Sorgen vieler Menschen auf den Punkt: „Die Vorstellung, dass dort 300 Männer auf engem Raum zusammenleben, macht mir Angst.“ Ihre Kinder spielen täglich in unmittelbarer Nähe. Sie sieht Probleme mit den Neubürgern kommen: „Es ist schwer vorstellbar, dass sie ständig im Haus sind”, sagt sie im Hinblick auf die Migranten. “Irgendwie müssen sie sich ja die Zeit vertreiben.“ Beschwichtigungsversuche, die Migranten würden ja betreut werden und Beschäftigungen wie Kursen und Integrationsprogrammen nachgehen, kauft man dem Sozialdepartement nicht ab.

Der Quartierverein Leimbach schlägt Alarm. Präsident Christian Traber (Die Mitte) rechnet vor: Aktuell leben bereits rund 300 Asylbewerber im Quartier – das sind 4 Prozent der Bevölkerung. Mit weiteren 300 würde der Anteil auf fast 10 Prozent explodieren. „Gnueg isch gnueg“, heißt es auf der Petition, die der Verein gemeinsam mit Anwohnern in diesen Tagen startet. Man lehnt die Zwischennutzung als Flüchtlingsunterkunft „klar und deutlich“ ab. Es drohe die Überlastung der Infrastruktur und der Verlust des sozialen Zusammenhalts. Auch eine Abnahme der Sicherheit wird befürchtet.

Die Stadt versucht zu beruhigen. Ein Sprecher des Sozialdepartements weist darauf hin, dass die Stadt auf größere Unterkünfte angewiesen sei – die Situation im Asylwesen sei angespannt. Die Behauptungen, die Migranten hätten in den Unterkünften Tagesstruktur, sieht man aber laut Traber skeptisch. Als die Stadt diese Zwischennutzung als Möglichkeit angekündigt habe, habe er unzählige kritische Rückmeldungen erhalten.

Neue Bauten sind teuer. Erst im Frühling wurde ein 21-Millionen-Projekt auf der Brache des ehemaligen Hardturmstadions begraben. Also greift man zu dem, was gerade leersteht: dem ehemaligen Zuhause von Senioren. Dass ausgerechnet ein Alterszentrum weichen soll, damit weitere Migranten untergebracht werden können, ist mehr als ein Symbol: Den Anwohnern zeigen solche Vorstöße, wer in dieser Stadt noch zählt und wer nicht.

Die Entscheidung soll in den nächsten Wochen fallen, ein Bezug wäre frühestens im Sommer 2026 möglich. Bis dahin sammeln die Bürger von Leimbach Unterschriften. Sie kämpfen um ihr Quartier – und letztlich auch um das Recht, in der eigenen Heimat nicht Unterkunft für Unterkunft zur Minderheit im eigenen Land degradiert zu werden.

 

Zürich: Senioren raus, Migranten rein – Bürger wehren sich!