10. Dezember 2025

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Wissenschaftler Steiner: „Europa rutscht in die Multikrise – jetzt vorsorgen“

 

Der Energietechniker und Wissenschaftler DI Dr. Martin Steiner warnt im Gespräch mit Report24 vor einer Multikrise, die bereits begonnen habe: Währungszerfall, Energieinstabilität und soziale Spannungen. Während Politik und EU an unrealistischen Klimazielen festhielten, stehe die Bevölkerung ohne Vorbereitung da. Sein neues Buch „Bereit sein“ (hier zu erhalten) setzt deshalb nicht auf Angst, sondern auf praktische, soziale und psychologische Resilienz – für jede Lebenslage und jeden Haushalt.

Im Studio von Report24 erläutert Martin Steiner, warum er sein neues Buch zur Krisenvorsorge nicht als klassisches Prepper-Handbuch versteht. Nach seinem ersten Werk „EU-Klimawahnsinn“, das die technischen Grenzen des European Climate Law und die Folgen der erzwungenen Dekarbonisierung beschreibt, sieht er nun eine Entwicklung, die Europa bereits tief in eine systemische Krise geführt habe. Diese Krise sei nicht mehr hypothetisch, sondern längst im Alltag spürbar. Der Kaufkraftverlust des Euros, die steigenden Lebenshaltungskosten und die strukturelle Schwächung der europäischen Industriestandorte sieht Steiner als direkte Konsequenzen eines politischen Projekts, das technisch nicht umsetzbar sei und die Bevölkerung zunehmend belaste.

Er verweist auf das Zusammenspiel von drei großen Krisenbereichen, die er „drei Ks“ nennt: Krankheit, Klima und Krieg. Die Coronapolitik habe eine gigantische Umverteilung ausgelöst, unter der bis heute besonders Menschen mit geringem Einkommen leiden. Das Klimanarrativ diene als nächstes Vehikel, um hohe Eingriffe zu legitimieren, während die Energiepolitik Europas durch die Abhängigkeit von volatilen Quellen und fehlenden Speicherkapazitäten instabiler geworden sei. Der Ukrainekrieg habe schließlich die letzten Reserven aufgebraucht und die Energiepreise dramatisch verteuert. In Summe sieht Steiner eine reale Multikrise, die wirtschaftliche, technische und gesellschaftliche Bruchlinien gleichzeitig aktiviert.

Vor diesem Hintergrund entstand sein neues Buch „Bereit sein“, das er gemeinsam mit dem Religionspädagogen Ed Ziegler verfasst hat. Darin gehe es nicht nur um Vorräte, Technik oder Notstrom, sondern vor allem um psychologische Festigkeit. Viele Menschen unterschätzten die seelische Belastung einer echten Krisensituation. Wer ohnehin unter Stress, Leistungsdruck und alltäglichen Sorgen stehe, werde in einem plötzlichen Stromausfall oder Versorgungsbruch rasch überfordert sein. Die ersten Stunden eines Blackouts beschreibt Steiner als Phase höchster Unsicherheit, in der Information fehlt, Orientierung zusammenbricht und Panik leicht um sich greift. Gerade deshalb sei Vorbereitung kein Ausdruck von Angst, sondern eine Form aktiver Selbstsicherung.

Steiner betont, dass Resilienz sowohl materiell als auch geistig aufgebaut werden müsse. Sein Mitautor Ziegler bringt die christliche Tradition ein, die in Gebeten, Psalmen und moralischer Verankerung Halt bieten könne. Doch auch Leser ohne religiösen Hintergrund fänden universell gültige Mechanismen seelischer Stabilisierung. Das Werk stelle bewusst zwei Perspektiven nebeneinander, farblich getrennt, damit jeder Leser die für ihn passende Deutung wählen könne. Entscheidend sei die innere Haltung, die Fähigkeit, Gedanken zu beruhigen und handlungsfähig zu bleiben.

Ein zentrales Thema ist der Unterschied zwischen Stadt und Land. Studien und Erfahrungsberichte zeigen, dass ländliche Gemeinschaften besser vorbereitet sind, enger zusammenstehen und über gewachsene soziale Netze verfügen. In urbanen Räumen herrsche hingegen Abhängigkeit von permanenter Versorgung. Viele Städter hätten kaum Vorräte und wüssten nicht, wie sie ohne Strom oder Wasser handeln sollten. In Vorträgen in Wien habe Steiner immer wieder dieselbe Frage gehört: Wie komme ich aus der Stadt hinaus? Diese Fluchtfantasie sei jedoch selten sinnvoll, denn auch außerhalb urbaner Räume müsse man vorbereitet sein. Wichtiger sei, dass Gemeinden und Ortsteile gemeinsam Konzepte entwickeln. Im Krisenfall sei der Bürgermeister Behörde und trage Verantwortung, weshalb kommunale Vorbereitung ein entscheidender Faktor für Stabilität sei.

Besonderes Augenmerk legt Steiner auf die Energieinfrastruktur. Er beschreibt, wie instabil die Netze bereits geworden seien, weil sie für die massenhafte Einspeisung fluktuierender Quellen nie ausgelegt waren. Der spanische Blackout, den er als Beispiel analysiert, habe gezeigt, wie schnell eine Verkettung technischer Störungen große Regionen lahmlegen könne. Dass Menschen in Madrid binnen Stunden ohne Orientierung dagestanden seien und selbst Trinkwasser knapp wurde, zeige, wie verletzlich moderne Metropolen seien. Die Fähigkeit, Licht, Wasser und Wärme zumindest für einige Tage eigenständig bereitzustellen, sei daher grundlegender Bestandteil jeder Vorbereitung.

Trotz aller Gefahren will Steiner jedoch nicht zum Rückzug in Angst aufrufen, sondern zu bewusster Handlung. Er beschreibt Vorbereitung als positiven Akt, der Sorgen reduziert, weil er Ohnmacht durch Struktur ersetzt. Checklisten dienen dabei als Werkzeug, sollen aber an individuelle Lebenssituationen angepasst werden, um weder zu überfordern noch falsche Sicherheit zu erzeugen. Eine Krise lasse sich niemals vollständig kontrollieren, doch man könne die eigene Belastbarkeit erhöhen und den Handlungsspielraum erweitern.

Am Ende richtet Steiner den Blick auf das Wesentliche: Menschen überstehen Krisen nicht allein, sondern durch Zusammenhalt. Gruppen, Familien und Gemeinden können Fähigkeiten bündeln und einander tragen. Dieses Prinzip habe die Menschheit durch alle Epochen getragen, und es sei auch heute der Schlüssel. Der Mensch sei im Kern ein soziales Wesen, das helfen wolle, und darin liege eine enorme Kraft. Wer vorbereitet ist, so Steiner, ist nicht nur fähig, sich selbst zu schützen, sondern wird auch zum Anker für andere.

Sein Buch „Bereit sein“ erscheint im Eigenverlag (hier zu erhalten), um den Preis niedrig zu halten, und ist direkt über seine Kontaktadresse erhältlich. Für Steiner gehört es in jeden Haushalt – nicht aus Panik, sondern aus Verantwortung gegenüber sich selbst und der Gemeinschaft.

 

Wissenschaftler Steiner: „Europa rutscht in die Multikrise – jetzt vorsorgen“