26. Juni 2025

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Werden Russland, China & Co den Iran mit Atomwaffen versorgen?

 

Sind es nur leere Drohungen oder vielleicht doch ernstzunehmende Warnungen? Moskau erklärte nach dem US-Angriff auf die iranischen Atomanlagen, “mehrere Nationen” seien dazu bereit, den Iran mit Atomwaffen zu versorgen.

Bislang hatte das islamistische Regime in Teheran stets auf eine Fatwa von Ayatollah Khamenei verwiesen, wonach Atomwaffen “unislamisch” seien und der Iran deshalb nicht nach solchen strebe. Etwas, das von Israel und den Vereinigten Staaten als prinzipiell nicht glaubwürdig angesehen wird, zumal der Iran die Urananreicherungsfähigkeit so weit vorangetrieben hat, dass er auch zum Bau von solchen Massenvernichtungswaffen in der Lage wäre.

Am vergangenen Sonntag goss der stellvertretende Vorsitzende des Nationalen Sicherheitsrates Russlands, Dmitri Medwedew, weiter Öl ins Feuer. Nach dem Angriff der Amerikaner auf die iranischen Atomanlagen mit GBU-57-Bomben erklärte der ehemalige russische Präsident, dass “mehrere Nationen” dazu bereit seien, den Iran mit Atomwaffen zu versorgen. Er nannte keine spezifischen Länder, doch neben Russland unterhalten auch die Atommächte China, Pakistan und Nordkorea freundschaftliche Beziehungen zu Teheran.

In diesen Ländern, die allesamt mehr oder weniger stark von den Vereinigten Staaten sanktioniert werden, bzw. im Falle Pakistans Teil der antiisraelischen Moslem-Achse sind, scheint die Vorstellung vorzuherrschen, dass lediglich der Besitz von Atomwaffen vor weiteren militärischen Exkursionen, oder gar Regime-Change-Maßnahmen schützen. Selbst das US-amerikanische Cato Institute merkte im Jahr 2014 unter Berufung auf amerikanische und europäische Spitzenpolitiker mit Bezug auf Libyen an, dass die Bemühungen der Obama-Administration zur nuklearen Entwaffnung Nordkoreas ins Leere laufen würden. Denn wenn Gaddafi Atomwaffen besessen hätte, “hätten die Alliierten mit Sicherheit ihre Flugzeuge und Drohnen zu Hause gelassen.”

Eine Ansicht, die in manchen Kreisen offensichtlich auch in Bezug auf das islamistische Regime in Teheran geteilt wird. Auch im Iran dürfte mittlerweile eine ähnliche Sichtweise geteilt werden, so dass sich die Frage stellt, ob mit den umfangreichen Angriffen der letzten Tage sich das Motto “Wir könnten, wenn wir wollten” zu “Es ist sicherer, wenn wir welche haben” geändert hat – und das auch in jenen Teilen der iranischen Führung, die vielleicht bislang der Fatwa Khameneis folgten. Ganz nach dem Grundsatz, dass ja nicht der Besitz von Atombomben allein, sondern vielmehr der Einsatz solcher Massenvernichtungswaffen (entsprechend der schiitischen Dogmen) “unislamisch” sei. Ein Szenario, das durchaus denkbar ist.

Es stellt sich lediglich die Frage, welche der oben angeführten Atommächte willens wäre, sich mit der Lieferung solcher Waffen an den Iran dem globalen Zorn auszusetzen. Medwedew, welcher gerne die Rolle des Scharfmachers übernimmt, während Präsident Putin sich stets diplomatisch gibt, mag zwar der “bellende Hund, der nicht beißt” sein – doch Moskau kann es sich nach dem Verlust Syriens nicht erlauben, einen weiteren wichtigen Verbündeten im Nahen Osten zu verlieren. Auch für Peking spielt der Iran in Sachen “Belt and Road Initiative” (Neue Seidenstraße) eine zentrale Rolle. Und Pakistan? Die islamistische Führung in Islamabad erhofft sich mit der Unterstützung Teherans und dem anhaltend feindseligen Kurs gegenüber Israel mehr Unterstützung aus der islamischen Welt für einen potentiellen Krieg gegen die “Ungläubigen” in Indien.

Auch wenn Medwedews Eskalationsrhetorik (immerhin wäre dies ein eklatanter Bruch des Atomwaffensperrvertrags), dass es Überlegungen zur Versorgung des Irans mit Atomwaffen gibt, mehr “bellen” als “beißen” sein dürfte – sie ist auch ein Wink mit dem Zaunpfahl. Allerdings stellt sich die berechtigte Frage, ob die Welt wirklich noch mehr Anhänger des islamistischen Todeskults mit Massenvernichtungswaffen haben möchte. Das kann nicht einmal im Interesse Moskaus oder Pekings sein.

 

Werden Russland, China & Co den Iran mit Atomwaffen versorgen?