1. Mai 2025

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Wasser für Profite, Menschenrechte zweitrangig: Ein Konzerntechnokrat übernimmt das WEF

 

Von Redaktion

Das Weltwirtschaftsforum (WEF) geht in eine neue Ära – oder vielmehr: es vertieft seine alte. Mit der Ernennung von Peter Brabeck-Letmathe, dem langjährigen Nestlé-Chef, zum Interims-Vorsitzenden des Forums wird deutlich: Wer auf Wandel hoffte, bekommt stattdessen eine technokratische Machtsicherung im Stil Klaus Schwabs. Nur ohne dessen PR-Fassade von „Stakeholder-Utopie“.

Statt Gemeinwohldenken: Konzerninteresse pur. Statt Nachhaltigkeit: Ressourcenverwertung als Geschäftsmodell. Brabeck ist nicht nur ein Mann der Industrie – er ist ihr ideologischer Vollstrecker.

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„Wasser ist kein Menschenrecht“ – Die zynische Weltsicht des neuen WEF-Chefs

Es war ein Interview, das weltweite Empörung auslöste: 2005 sagte Peter Brabeck sinngemäß, die Idee, Wasser sei ein universelles Menschenrecht, sei „extrem“. Wasser, so seine Logik, müsse einen Marktwert haben – nur so könne man es effizient steuern.

Nestlé, unter seiner Führung, stand mehrfach in der Kritik, Wasserressourcen in Regionen mit Wasserknappheit zu nutzen, um Flaschenwasser zu produzieren. Beispielsweise wurde das Unternehmen beschuldigt, in Kalifornien während einer Dürreperiode Millionen Liter Wasser entnommen zu haben, ohne angemessene Kompensation oder Rücksicht auf die lokalen Gemeinden. Quelle

Diese Haltung wurde später „korrigiert“, doch die Richtung bleibt: Wasser ist für ihn Ware, nicht Lebensrecht. Nestlé wurde in seiner Amtszeit vielfach kritisiert, weil das Unternehmen in Dürregebieten wie Kalifornien und Pakistan Grundwasser abpumpte – um es teuer als Flaschenwasser zu verkaufen. Die lokalen Gemeinschaften blieben zurück – ausgetrocknet und rechtlos. (Quelle: The Guardian, Wikipedia)

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Babynahrung, Kolonialvermarktung und Boykotte

Brabeck-Letmathes Nestlé war auch Teil des berüchtigten „Nestlé-Boykotts“ ab 1977. Der Vorwurf: Die aggressive Vermarktung von Babymilchpulver in Entwicklungsländern habe dazu geführt, dass Mütter das Stillen aufgaben – oft mit tödlichen Folgen für Kleinkinder in Regionen ohne sauberes Trinkwasser. Nestlé versprach Besserung, doch die Praxis änderte sich kaum. (Wikipedia: Nestlé Boycott)

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Ein Technokrat in Reinkultur

Peter Brabeck-Letmathe vertritt ein Weltbild, das sich perfekt in die Architektur des Weltwirtschaftsforums einfügt: Märkte als Steuerungsinstrumente, Konzerne als Weltgestalter, Demokratien als störende Kulisse.

  • Er sitzt in Thinktanks, Wirtschaftsgremien und war Teil der UN Global Compact-Initiative – immer mit Fokus auf „Effizienz“.
  • Seine Skepsis gegenüber dem menschengemachten Klimawandel fiel ebenso auf wie seine Haltung zu Umwelt- und Sozialstandards: Anpassung statt Transformation.
    (Quelle: The Guardian)

Mit seiner Ernennung wird deutlich: Das WEF verfolgt keinen Kurswechsel. Es verdoppelt seinen technokratischen Zugriff auf globale Steuerung, getragen von Konzerninteressen, beraten von Industrielobbyisten, abgesichert durch eine Öffentlichkeit, die kaum noch hinschaut.

Schon 2019 sagte er in einem Interview wörtlich: „Der erste Schritt zu einer neuen Menschheit ist getan.“ Brabeck-Letmathe steht wie kaum ein anderer für das technokratische Denken des WEF – Kontrolle über Nahrung, Wasser, Genetik. Mit ihm an der Spitze bekommt der „Great Reset“ eine neue Dimension: Die Transformation des Menschen selbst.

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Fazit: Brabeck steht nicht für Weltverbesserung, sondern für Weltverwaltung im Konzerninteresse

Wer glaubte, dass auf Schwab ein Mann mit Visionen folgen würde, irrt. Mit Brabeck übernimmt ein Konzernstratege, der Wasser privatisieren will, Klimaschutz relativiert und Menschenrechte ökonomisiert.

Das Weltwirtschaftsforum ist damit, mehr denn je, eine Bühne der Besitzenden – gegen die Bedürfnisse der Vielen.

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Wasser für Profite, Menschenrechte zweitrangig: Ein Konzerntechnokrat übernimmt das WEF