11. November 2025

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Ukraine: Großes Korruptionsnetz im Energiesektor aufgeflogen

 

Der Westen pumpt weiterhin Unsummen in die Ukraine, wo diese Gelder im Korruptionssumpf versickern. Ein weiterer großer Korruptionsskandal erschüttert das Land, welches ohnehin schon als eines der korruptesten Staaten Europas gilt.

Laut dem Nationalen Antikorruptionsbüro (NABU) wurde in der Ukraine ein System aus Politikern, Beamten und Geschäftsleuten zerschlagen, das über Jahre staatliche Energieunternehmen ausplünderte. Ermittler sprechen von über 1.000 Stunden abgehörter Gespräche und einem Geflecht, das sich bis in strategische Betriebe wie Energoatom zieht. Ein Skandal, der zeigt, wie tief der ukrainische Staat im eigenen Morast versinkt. Und dies, während der Wertewesten fleißig weiter Unsummen nach Kiew pumpt.

Was die Ermittlungen nun ans Tageslicht bringen, ist ein Muster von Machtmissbrauch in einem Sektor, der für das Land im Krieg zentral ist. Laut NABU wurden zwischen 2021 und 2024 Dutzende fingierte Beschaffungsverträge abgeschlossen, mit überteuerten Komponenten, Scheinlieferungen und Strohfimen. Millionen verschwanden in privaten Taschen. Die Ermittler sprechen von einer “organisierten kriminellen Struktur innerhalb staatlicher Energieunternehmen”. Namen wurden offiziell noch nicht veröffentlicht, aber alles deutet auf eine interne Elite hin, die genau wusste, wie man öffentliche Mittel kanalisiert, ohne Spuren zu hinterlassen.

Ironischerweise stammen viele dieser Mittel ursprünglich aus dem Westen. Europäische Kredite, US-Hilfen, Weltbank-Programme – allesamt für den “Wiederaufbau und die Modernisierung der Energieinfrastruktur” vorgesehen. Doch anstatt in tatsächliche Projekte zu fließen, landeten Unsummen davon auf den Konten korrupter Beamter, Politiker und Oligarchen. Eine Beuteökonomie wie sie sich seit der Unabhängigkeit etabliert hat. Nur, dass es jetzt nicht mehr russische Gelder sind, die versickern, sondern westliche.

Der aktuelle Fall ist dabei nur der jüngste in einer langen Reihe. Schon 2024 wurde ein stellvertretender Energieminister wegen Bestechung festgenommen, nachdem er 500.000 Dollar kassiert haben soll, um einen Ausrüstungsdeal zu genehmigen. Damals versprach man “Aufklärung” und “Reformen”. Passiert ist seither wenig. Das besonders Absurde: Während ukrainische Ermittler mühsam Beweise sammeln, tut der Westen so, als ob das alles nur nebensächlich sei. Denn neue Tranchen an Hilfsgeldern werden bedenkenlos beschlossen, obwohl die Zuständigen in Kiew nicht einmal wissen, wohin die letzten überhaupt geflossen ist.

Der jetzige Skandal könnte daher zum Wendepunkt werden – wenn man ihn denn ernst nimmt. Die Tatsache, dass das NABU monatelang im Geheimen ermitteln musste, zeigt, wie mächtig die betroffenen Kreise sind. Es geht hier nicht um ein paar korrupte Buchhalter, sondern um eine Parallelstruktur, die mitten im Krieg Ressourcen absaugt, während das Land an der Front ausblutet.

 

Ukraine: Großes Korruptionsnetz im Energiesektor aufgeflogen