8. Mai 2025

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Studie: Kaugummis setzen große Mengen an Mikroplastik frei

 

Wer täglich Kaugummi kaut, belastet seinen Körper mit großen Mengen an Mikroplastik. Dies zeigen Daten einer neu veröffentlichten Pilotstudie. Der eigenen Gesundheit tut man damit nichts Gutes. Denn schon so gelangen tagtäglich unzählige dieser kleinen Plastik-Partikel in unseren Kreislauf.

Kaugummis bestehen entweder aus natürlichen oder synthetischen Kautschukbasen, die mit Farb- und Geschmacksstoffen versehen werden. Sie gelten als hilfreich für die Verdauung, da sie den Speichelfluss anregen. Doch es gibt da auch ein Problem – Mikroplastik. Schon jetzt ist der durchschnittliche Mensch tagtäglich nicht unerheblichen Mengen an Mikroplastik ausgesetzt, welches sich sogar im Gehirn ablagert.

Eine Pilotstudie der University of California verdeutlicht, wie groß die Mengen sind, die durch das Kauen von Kaugummis über den Speichel in den menschlichen Kreislauf gelangen. Dabei wurden zehn verschiedene Kaugummi-Marken untersucht. Fünf davon auf Basis von natürlichem Kautschuk, fünf auf Basis von synthetischem Kautschuk. Dabei kaute eine Person (um den Einfluss unterschiedlicher Kaumuster und Speichelzusammensetzungen zu reduzieren) in einem Experiment vier Minuten lang daran herum, in einem anderen Experiment zwanzig Minuten. Es wurden dann regelmäßig Speichelproben entnommen, um so den Mikroplastikgehalt zu überprüfen.

Das Ergebnis: Im Schnitt wurden rund 100 Mikroplastikpartikel pro Gramm Kaugummi freigesetzt, so die American Chemical Society in einer Stellungnahme zur Studie. Einige Kaugummis setzten sogar bis zu 600 solcher Partikel pro Gramm frei. Das bedeutet, dass bei zwischen zwei und sechs Gramm pro Kaugummi bis zu 3.000 solcher Plastikpartikel freigesetzt werden können. Dabei macht es keinen Unterschied, ob diese aus natürlichem oder synthetischem Kautschuk hergestellt wurden. Die Polymere seien die gleichen.

Man kann sich also ausrechnen, wie viel zusätzliches Mikroplastik – also neben den sonstigen alltäglichen Quellen – ein Mensch zu sich nimmt, der täglich ein, zwei Kaugummis (oder mehr) konsumiert. Wir sprechen hier von zehntausenden solcher Partikel im Jahr. Wenn man bedenkt, dass Mikroplastikpartikel mit oxidativem Stress, Hormonveränderungen, Unfruchtbarkeit, Herz- und Kreislaufproblemen und sogar mit Krebserkrankungen in Verbindung gebracht werden, wird deutlich, wie kritisch das Ganze ist.

Mittlerweile wurden diese winzigen Plastik-Partikel bereits im Gehirn, der Plazenta und vielen anderen Organen wie den Hoden, der Leber, dem Darm und den Lungen nachgewiesen. Aufgenommen durch die Luft, das Wasser und die Nahrung. Warum? Weil unsere ganze Welt mittlerweile voll mit Kunststoffen ist, die sich langsam zersetzen und überall diese Partikel verbreiten.

 

Studie: Kaugummis setzen große Mengen an Mikroplastik frei