Immer mehr chinesische Städte haben keine Finanzmittel für Autokauf-Subventionen mehr. Gleichzeitig befinden sich die Autohersteller des Landes in einem ruinösen Preiswettbewerb. Welche Hersteller werden das Gemetzel überleben?
Kürzlich brach in China ein historischer Preiskrieg zwischen den Automobilherstellern aus. BYD, das Flaggschiff der chinesischen Autoindustrie, senkte die Preise dabei um bis zu ein Drittel. Ziel der Aktion war es offensichtlich, Marktanteile hinzuzugewinnen und Konkurrenten auszuschalten. Wei Jianjun, der Vorsitzende von Great Wall Motor – einem der größten chinesischen Autoproduzenten – nannte dies einen “Evergrande”-Moment für die Fahrzeugindustrie. Der Evergrande-Kollaps im Jahr 2021 sandte Schockwellen durch den chinesischen Immobilienmarkt – und bis heute hat sich dieser davon nicht erholt.
Eine ähnliche Schockwirkung wird nun auf dem chinesischen Automobilmarkt befürchtet, der von eigenen Automarken dominiert wird (bis auf MG verkaufen chinesische Hersteller zwischen 66 und 100 Prozent ihrer Autos im Inland). Denn bislang sorgten neben “beschönigten” Statistiken auch Subventionsmaßnahmen für eine anhaltend hohe Inlandsnachfrage nach den Fahrzeugen. Damit ist jedoch langsam Schluss, denn immer mehr Städten gehen die Finanzmittel für solche Stimuli aus. Die ganze chinesische Wirtschaft gleicht damit mehr einem Potemkinschen Dorf – mehr hübsche Fassade denn wirklich Substanz.
Wie es scheint, ist die chinesische Autoindustrie von Zombieunternehmen durchsetzt, die ohne staatliche Interventionen nicht überlebensfähig sind. Die chinesische Regierung verspricht, die Subventionen bis Ende 2025 fortzusetzen, und Analysten erwarten neue Gelder ab Juli. Doch selbst wenn frisches Geld fließt, bleibt die Frage: Wie lange kann das kommunistische Regime diesen Teufelskreis aufrechterhalten?
Chinas Autoindustrie ist ein Mahnmal für die Gefahren einer subventionsgetriebenen Zombiewirtschaft. Während Peking die Welt glauben machen wollte, dass seine EV-Industrie unbesiegbar ist, bricht die Fassade nun zusammen. Der Preiskrieg, die Subventionsabhängigkeit und die Tricksereien wie “Null-Kilometer-Gebrauchtwagen” zeigen: Chinas Wirtschaft ist alles andere als stabil. Für den Westen sollte dies eine Warnung sein – Subventionen mögen kurzfristig glänzen, doch langfristig führen sie in den Abgrund.
Eine Marktbereinigung ist nur mehr eine Frage der Zeit. Die Frage lautet nicht, ob diese kommt, sondern wann. Doch damit käme nicht nur ein wirtschaftlicher Schlag auf das Reich der Mitte zu, sondern ebenso ein Gesichtsverlust. Eine durch “kostenloses” Geld aufgepumpte Blase, die früher oder später platzen musste. Kommunisten und eine funktionierende Wirtschaftspolitik – das funktioniert offensichtlich irgendwie nicht.