28. Oktober 2025

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Putins neue “Superwaffe” Burewestnik – wie gefährlich ist sie?

 

Nach tödlichen Pannen während der Entwicklungsphase scheint der nuklearbetriebene Marschflugkörper Burewestnik inzwischen einsatzbereit zu sein. Ein erfolgreicher Test wurde Präsident Putin vorgeführt. Was heißt dies für den Westen?

Die russische Rüstungsindustrie setzt seit Jahren auf die Entwicklung neuer, innovativer Waffensysteme. Neben Hyperschallraketen wie der Oreschnik und neuer Luftraumverteidigungsanlagen wie der S-500, gehört dazu auch der mit einem Mini-Kernreaktor betriebene Marschflugkörper 9M730 Burewestnik (Sturmvogel). Dieser sei, so heißt es aus Moskau, 14.000 Kilometer weit geflogen und dabei rund 15 Stunden in der Luft gewesen.

Präsident Putin nutzte diese technische Demonstration, um zu behaupten, dass diese Rakete quasi unbesiegbar sei. Aktuelle und auch künftige Luftraumabwehrsysteme könnten sie nicht abfangen, da die Flugbahn unvorhersehbar sei. Auch könne diese Lenkwaffe mit rund 850 bis 1350 km/h nur wenige Meter über dem Boden fliegen und deshalb von den herkömmlichen Radarsystemen nur schwer erfasst werden.

Auch wenn man – wie immer, wenn es um angebliche “Superwaffen” geht – zwischen Propaganda und Fakten unterscheiden sollte, stellt die Entwicklung der Burewestnik durchaus eine Herausforderung für die NATO dar. Der Mini-Kernreaktor ermöglicht es, dass dieser mit einem ein bis zwei Megatonnen starken Sprengkopf versehene rund zehn Meter lange Marschflugkörper ohne entdeckt zu werden theoretisch wochenlang durch die Weltgeschichte fliegt und nur auf eine Zieleingabe wartet.

Quasi aus dem Nichts würden in einem Extremszenario binnen kürzester Zeit dutzende NATO-Militärstützpunkte in Europa und vielleicht auch im Nahen Osten und in Ostasien mit taktischen Atomsprengköpfen eingeäschert. Selbst US-Militärstützpunkte in den Vereinigten Staaten selbst könnten so zum Ziel avancieren. Dennoch gilt es zu bedenken, dass sich diese “Superwaffe” eigentlich noch in einer Testphase befindet und es in den letzten Jahren immer wieder zu teils tödlichen Unfällen bei der Entwicklung kam.

Auch wenn Präsident Putin immer wieder deutlich gemacht hat, dass er nicht an einem Krieg mit der NATO interessiert ist, weil dieser in einem für die Menschheit vernichtenden Atomkrieg enden würde, darf dies durchaus als Warnung verstanden werden. Insbesondere auch deshalb, weil die “Koalition der Willigen” inzwischen die Stationierung von europäischen NATO-Truppen in der Ukraine ernsthaft in Erwägung zieht.

 

Putins neue “Superwaffe” Burewestnik – wie gefährlich ist sie?