Corbett Report
In der jüngsten Folge von New World Next Week, präsentiert von James Corbett (CorbettReport.com) und James Evan Pilato (MediaMonarchy.com), werden drei brisante Themen diskutiert: die umstrittene Rolle von Palantir Technologies im Iran-Konflikt, der erhöhte Pestizideinsatz durch gentechnisch veränderte Organismen (GVO) und Pläne zur Umgehung staatlicher Impfempfehlungen in den USA. Basierend auf dem Transkript der Sendung beleuchtet dieser Artikel die Details dieser Themen und ihre weitreichenden Implikationen.
Palantir im Zentrum des Iran-Konflikts: Ein Algorithmus als Kriegsauslöser?
Der erste Beitrag widmet sich der Rolle von Palantir Technologies, einem Unternehmen, das für seine datenanalytischen Fähigkeiten bekannt ist, im eskalierenden Konflikt zwischen Israel und dem Iran. Seit 2015 nutzt die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEA) Palantirs Mosaic-Plattform, ursprünglich für militärische Operationen entwickelt, um Irans Atomprogramm im Rahmen des Joint Comprehensive Plan of Action (JCPOA) zu überwachen. Diese Plattform verarbeitete über 400 Millionen Datenobjekte, darunter Satellitenbilder und Social-Media-Daten, und ermöglichte mehr als 60 unangekündigte Inspektionen. Doch die enge Zusammenarbeit zwischen der IAEA, Palantir und Israel wirft ernsthafte Fragen auf.
Am 12. Juni 2025 veröffentlichte der Iran angebliche Dokumente, die belegen sollen, dass IAEA-Chef Rafael Grossi direkt mit Israel kooperierte. Der Iran wirft der IAEA vor, als Kanal für israelische Geheimdienste zu dienen – ein Vorwurf, der 2018 bereits nach Mossad-Razzien erhoben wurde, bei denen interne IAEA-Dokumente beschlagnahmt wurden. Eine IAEA-Resolution vom Juni 2025, die erste seit 20 Jahren, verwies auf 400 Kilogramm 60-prozentig angereichertes Uran im Iran. Kurz darauf bombardierte Israel die iranischen Atomanlagen Natanz, Fordow und Esfahan. Der Iran beschuldigte die IAEA, die Angriffe durch ihre Daten zu decken.
Besonders brisant ist die Rolle von Palantir. Kritiker wie Russlands Analyst Yermakov und Ali Yavez warnen, dass Palantirs Algorithmen aufgrund potenziell manipulierter Daten – etwa den 2018 von Israel gelieferten Dokumenten – zu Fehlinterpretationen führen könnten. Solche „falschen Positiven“ könnten Inspektionen oder sogar kriegerische Aktionen auslösen. Palantir-Gründer Peter Thiel wurde in einer AMA-Sitzung von Dan Dicks mit der Frage konfrontiert, ob Palantir eine Tarnorganisation der CIA sei. Thiels Antwort: „Nein, die CIA ist eine Tarnorganisation für Palantir“, verweist auf die CIA-Finanzierung bei der Gründung des Unternehmens. Zudem betonte Thiel seine pro-israelische Haltung und räumte ein, nicht alle Details zu Palantirs Einsatz in Gaza zu kennen, da er Israel grundsätzlich unterstütze.
Die Quellenlage ist komplex. Der Bericht stützt sich teilweise auf einen Artikel von Pravda und einen Tweet von DD Geopolitics, einer Plattform, die laut Corbett eine fragwürdige Agenda verfolgt, unter anderem durch eine positive Darstellung von Xi Jinping. Dennoch bestätigt ein Bloomberg-Artikel von 2018 die Zusammenarbeit zwischen Palantir und der IAEA, was die technische Verbindung untermauert. Corbett betont, dass die entscheidende Frage nicht die Herkunft der Information, sondern ihre Richtigkeit sei. Er verweist auf seine Recherchen, die Palantirs Rolle in der IAEA bestätigen, und warnt vor der Gefahr, dass algorithmisch gestützte Entscheidungen zu einer Eskalation bis hin zu einem Dritten Weltkrieg führen könnten – ein Szenario, das an den Film WarGames erinnert. Abschließend fordert er mehr Transparenz über Palantirs Aktivitäten, da das Unternehmen zunehmend in den Fokus der Öffentlichkeit rückt.
GVO: Mehr Pestizide statt weniger – ein gebrochenes Versprechen
Der zweite Beitrag thematisiert die unerfüllten Versprechen der Gentechnik. Eine Studie vom April 2025, durchgeführt von Experten wie Glenn Davis-Stone von der Washington and Lee University und Kranthi vom International Cotton Advisory Committee, zeigt, dass gentechnisch veränderte Pflanzen (GVO) wie BT-Baumwolle, herbizidtolerante Sojabohnen, Mais und Raps den Pestizideinsatz nicht reduzieren, sondern drastisch erhöhen. Entgegen der Behauptung der Biotech-Industrie, GVO würden den Chemikalieneinsatz verringern, führte ihre Einführung zu einer Abhängigkeit von Pestiziden.
Die Forscher erklären dies mit dem Jevons-Paradox, einer ökonomischen Theorie von 1865, die besagt, dass effizientere Technologien oft zu höherem Ressourcenverbrauch führen. In diesem Fall haben GVO-Pflanzen, die als effizientere Lösung für Schädlings- und Unkrautbekämpfung beworben wurden, den Pestizideinsatz in den letzten 30 Jahren in die Höhe getrieben. Dies führte weder zu einer Reduzierung der Inputs noch zu einer Rückgewinnung von Land, sondern zu einer Ausdehnung der landwirtschaftlichen Flächen und einem erhöhten Einsatz von Chemikalien, insbesondere Glyphosat. Die Studie bestätigt frühere Berichte, die Corbett über Jahre hinweg veröffentlicht hat, und verweist auf die gesundheitsschädlichen Auswirkungen von Glyphosat, die von der Biotech-Industrie oft vertuscht wurden.
Corbett kritisiert die Biotech-Industrie scharf und vergleicht die Situation mit Streaming-Plattformen, die ursprünglich als Verbesserung gegenüber dem Fernsehen beworben wurden, nun aber Werbung einführen. Er betont, dass die Versprechen der GVO-Industrie – weniger Pestizide, mehr Nahrung – sich als Lügen entpuppt haben. Studien wie diese belegen, dass die Gentechnik nicht die Lösung für die Welternährung ist, sondern neue Probleme schafft. Die Links zu den Quellen, einschließlich der Studie und Corbetts früheren Berichten, sind in den Shownotes verfügbar.
Impfpolitik: Ein neues, von der Industrie gestütztes System?
Der dritte Beitrag behandelt Pläne in den USA, staatliche Impfempfehlungen durch ein von der Industrie unterstütztes System zu ersetzen. Laut einem Bericht der Washington Post, den Corbett und Pilato von Children’s Health Defense übernehmen, schließen sich Impfstoffhersteller, Apotheker, medizinische Fachgesellschaften und einige staatliche Gesundheitsbeamte zusammen, um ein nichtstaatliches System für Impfempfehlungen und -beschaffung zu schaffen. Dieses soll die Empfehlungen der Advisory Committee on Immunization Practices (ACIP) umgehen, die für das Center for Disease Control and Prevention (CDC) Impfvorgaben erstellt.
Der Anstoß für diese Bewegung ist die jüngste Entscheidung von Robert F. Kennedy Jr., der als neuer Gesundheitsminister alle Mitglieder des ACIP entlassen und acht der 17 Sitze mit neuen, als umstritten geltenden Personen besetzt hat. Die neue Gruppe, deren Mitglieder anonym bleiben, plant, Impfstoffe direkt von Herstellern zu beziehen und Empfehlungen von medizinischen Fachgesellschaften zu priorisieren. James Lyons-Weiler, ein Forschungswissenschaftler, kritisiert dies als Versuch, die Fassade staatlicher Regulierung durch eine offene Selbstregulierung der Industrie zu ersetzen.
Corbett sieht darin jedoch eine Chance. Anstatt ein einheitliches, staatlich kontrolliertes System zu unterstützen, plädiert er für eine Vielzahl von Zertifizierungsstellen, die unterschiedliche Impfstoffe bewerten. Dies würde den Bürgern ermöglichen, informierte Entscheidungen zu treffen, basierend auf vertrauenswürdigen Quellen oder ihrer eigenen Recherche. Er schlägt ironisch vor, die neue Gruppe „Committee for the Rehabilitation of Awesome Pharmaceuticals“ (CRAP) zu nennen, um deren Interessenkonflikte offenzulegen. Für Corbett ist die Zerstörung des blinden Vertrauens in staatliche Institutionen ein Schritt in die richtige Richtung, da Menschen als mündige Individuen ihre Gesundheitsentscheidungen selbst treffen sollten.
Pilato kritisiert zudem Äußerungen von RFK Jr., der angeblich alle Amerikaner innerhalb von vier Jahren mit tragbaren Gesundheitsgeräten (Wearables) ausstatten will. Dies sieht er als Schritt hin zu einer technokratischen Überwachung, die im Widerspruch zu RFK Jr.s angeblicher Skepsis gegenüber staatlicher Kontrolle steht.
Fazit: Ein Aufruf zur kritischen Prüfung
Die Themen dieser New World Next Week-Folge – Palantirs Rolle im Iran-Konflikt, die negativen Folgen von GVO und die Umgehung staatlicher Impfempfehlungen – verdeutlichen die Gefahren von Technologie, industriellen Interessen und mangelnder Transparenz. Corbett und Pilato fordern ihre Zuhörer auf, Informationen kritisch zu hinterfragen, Quellen zu prüfen und ihre Entscheidungen als mündige Bürger zu treffen. Die Links zu den Originalquellen, einschließlich der Bloomberg-Berichte, Studien und Corbetts früheren Arbeiten, sind auf NewWorldNextWeek.com verfügbar. Die Sendung endet mit einem Hinweis auf eine Sommerpause zum 4. Juli, während die beiden ihre Arbeit an alternativen Medien und Musikprojekten fortsetzen.
Palantir, GVO und Impfpolitik: Brisante Enthüllungen von New World Next Week