18. August 2025

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Nur drei Interessierte: Das “Hitze-Telefon” in Würzburg floppt

 

Eigentlich reicht der gesunde Menschenverstand aus, um zu wissen, was man bei sommerlichen Temperaturen tun und lassen sollte. Doch manche Behörden, wie die Stadtverwaltung der Stadt Würzburg, scheinen zu glauben, dass die Bürger auch hier den Nanny-Staat brauchen – und haben ein “Hitze-Telefon” installiert.

Es gibt Meldungen, da weiß man nicht, ob man lachen oder weinen soll. Würzburg hat es nun geschafft, ein neues Kapitel in Sachen behördliche Ressourcenverschwendung aufzuschlagen: das “Hitze-Telefon”. Dort sollen (vor allem ältere) Bürger sich tatsächlich anmelden, um telefonisch daran erinnert zu werden, dass es im Sommer warm werden könnte und man deshalb mehr Wasser trinken sollte. Für drei Würzburger ist das offenbar ein Service, den sie brauchen. Der Rest der Stadt hat wohl die unfassbare geistige Leistung vollbracht, auch ohne Telefonjoker auf die Idee zu kommen, ein Glas Wasser an die Lippen zu setzen.

Früher wussten die Leute von selbst, dass man bei Hitze in den Schatten geht, den Hut aufsetzt und die Feldarbeit etwas langsamer angeht. Heute muss es die Stadtverwaltung den Menschen mitteilen und sie mit Telefonanrufen daran erinnern. Offenbar traut man den Bürgern nicht einmal mehr zu, ein Thermometer zu lesen oder den aktuellen Wetterbericht. Statt gesunder Eigenverantwortung gibt es jetzt staatliche Telefonseelsorge.

Es ist bezeichnend, dass nur drei Menschen in ganz Würzburg dieses Angebot wahrgenommen haben. Vielleicht sind es dieselben, die auch im Winter ein “Frost-Telefon” benötigen würden, um nicht barfuß im Schnee zu laufen oder mit Sommerreifen herumzukurven. Der Rest scheint noch so viel Restintelligenz zu besitzen, dass er den Unterschied zwischen 15 und 35 Grad Celsius selbst bemerkt. Aber wer weiß, vielleicht gilt diese Skepsis als gefährlich. Schließlich könnte jemand, der sich traut, selbstständig Entscheidungen zu treffen, morgen schon als “klimaleugnender Querdenker” abgestempelt werden.

Natürlich darf man die unterschwellige Botschaft nicht übersehen: Der Staat übernimmt das Denken für Sie. Wenn es heiß ist, sollen Sie sich bei solchen Programmen anmelden und um telefonische Hilfestellung bitten. Wenn es kalt wird, vielleicht bald auch. Würzburg ist mit dieser Schnapsidee allerdings nur einer der Vorboten einer Entwicklung, die in Deutschland längst Methode hat: Infantilisierung der Bürger, bis keiner mehr auf die Idee kommt, ohne amtlichen Hinweis einen Schritt vor die Tür zu setzen.

 

Nur drei Interessierte: Das “Hitze-Telefon” in Würzburg floppt