Selbst die Saudis laufen in die grüne Falle. Anstelle einer futuristischen Öko-Stadt gibt es ein Billionengrab. Das grün-globalistische Prestigeprojekt wird zu einem Desaster. Mit Schuld an der Misere soll auch die Beratungsfirma McKinsey sein, die offensichtlich zu optimistische Zahlen verwendete.
Saudi-Arabiens gigantisches Wüstenstadtprojekt Neom mutiert zur finanziellen Katastrophe epischen Ausmaßes. Die ursprünglich auf 500 Milliarden Dollar veranschlagten Kosten sind auf schwindelerregende 8,8 Billionen Dollar explodiert – ein Kostenzuwachs, der selbst für die Ölmonarchie existenzbedrohende Dimensionen annimmt. Das Prestigeprojekt von Kronprinz Mohammed bin Salman droht sich zur größten Fehlinvestition der modernen Wirtschaftsgeschichte zu entwickeln.
Die Realität hinter den geradezu propagandistischen Hochglanzbroschüren ist ernüchternd. Nur ein Prozent der ursprünglich versprochenen Infrastruktur soll bis 2030 fertiggestellt werden – und dies, während bereits 50 Milliarden Dollar in das Projekt geflossen sind und weitere 55 Jahre Bauzeit prognostiziert werden. Das vermeintliche Zukunftsparadies entpuppt sich als sündhaft teure Fata Morgana in der arabischen Wüste.
McKinsey-Skandal verschärft die Misere
Die Beratungsfirma McKinsey & Company gerät zunehmend in den Fokus der Kritik. Interne Prüfungen werfen dem Unternehmen vor, gemeinsam mit Neom-Führungskräften unrealistisch optimistische Annahmen verwendet zu haben, um Kostenüberschreitungen zu rechtfertigen. Diese fragwürdige Geschäftspraxis wirft grundsätzliche Fragen über die Seriosität internationaler Consultingriesen auf, die gleichzeitig als Planer und Prüfer fungieren.
McKinseys problematische Verstrickungen mit dem saudischen Regime reichen dabei weit über Neom hinaus. Das Unternehmen identifizierte gezielt Regimekritiker für die saudischen Behörden, woraufhin eine neue Repressionswelle gegen Dissidenten losgetreten wurde. Diese unethische Kollaboration mit autoritären Strukturen unterstreicht die moralische Bankrotterklärung einer Branche, die Profitmaximierung über Menschenrechte stellt.
Zwangsvertreibungen und Menschenrechtsverletzungen
Hinter dem futuristischen Fassadenbau verbirgt sich eine dunkle Realität systematischer Menschenrechtsverletzungen. Landrechtsverteidiger wurden zu 50 Jahren Haft verurteilt, nachdem sie gegen Zwangsumsiedlungen für das Neom-Projekt protestiert hatten. Die Vertreibung der einheimischen Howeitat-Stämme erfolgt mit brutaler Gewaltanwendung, wobei Widerstand mit drakonischen Strafen geahndet wird.
Das Projekt offenbart die wahre Natur der saudischen “Vision 2030”: Modernisierung und Unterwerfung unter der grün-globalistische Ideologie um jeden Preis, auch wenn sie über Leichen geht. Die internationale Staatengemeinschaft schweigt zu diesen Verbrechen, während westliche Unternehmen bereitwillig als Komplizen fungieren und von den Milliardenaufträgen profitieren.
Ökonomische Realitätsverweigerung
Der neue Neom-CEO hat bereits eine “umfassende Überprüfung” des Megaprojekts eingeleitet und begründet dies mit “begrenzten Ressourcen” – ein euphemistischer Ausdruck für das finanzielle Debakel. Selbst das Wasserstoffprojekt, ein Kernbestandteil der “grünen” Transformation, kämpft mit dem Problem fehlender internationaler Abnehmer.
Die Kostenexplosion auf das 17-fache der ursprünglichen Schätzung lässt selbst die reichsten Ölstaaten an ihre Grenzen stoßen. Das Projekt verschlingt hinblicklich der jüngsten Kostenschätzungen bereits jetzt das 25-fache des jährlichen Bruttoinlandsprodukts Saudi-Arabiens und droht die gesamte Wirtschaft des Königreichs zu destabilisieren. Berater sprechen mittlerweile offen von einem “scaling back” der ursprünglich grandiosen Pläne.
Verfehlte Vision oder kalkuliertes Chaos?
Die Frage stellt sich, ob Neom tatsächlich als funktionsfähige Stadt konzipiert war oder lediglich als gigantisches Prestigeobjekt zur internationalen Imagepflege dienen sollte. Satellitenbilder zeigen, dass hauptsächlich an einem Palastkomplex gearbeitet wird, während die versprochene Infrastruktur für Millionen von Bewohnern praktisch inexistent bleibt.
Das Scheitern von Neom steht symptomatisch für die Hybris autoritärer Regime, die glauben, mit Petrodollars jede noch so utopische Vision in die Realität umsetzen zu können. Die wirtschaftlichen Gesetzmäßigkeiten lassen sich jedoch nicht durch Gewalt und Propaganda außer Kraft setzen. Das saudische Experiment wird als Lehrstück in die Wirtschaftsgeschichte eingehen – als Warnung vor den Gefahren grenzenloser Selbstüberschätzung.
Neom-Desaster: Saudi-Arabiens Ökostadt-Traum wird zum Billionengrab