4. Oktober 2025

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Medien-Steuer und Milliarden-Raffgier: Die Wahrheit über den öffentlich-rechtlichen Rundfunk

 

Milliarden-Einnahmen, fürstliche Gehälter und fragwürdige Verflechtungen: Der öffentlich-rechtliche Rundfunk in Deutschland kassiert Jahr für Jahr Rekordsummen über den Rundfunkbeitrag – und verspricht im Gegenzug „Grundversorgung“ mit unabhängigen Informationen. Doch die Realität zeigt ein anderes Bild: Intendanten mit Managergehältern, politische Einflussnahmen und ein Gebührenapparat, der immer mehr Bürgern sauer aufstößt.

Von Guido Grandt

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk (ÖRR) in Deutschland besteht aus neun Landesrundfunkanstalten der ARD, dem ZDF, dem Deutschlandradio sowie der Deutschen Welle.

Seine Aufgabe ist laut Rundfunkstaatsvertrag die „Grundversorgung“ mit unabhängigen Informationen, Bildung, Kultur und Unterhaltung, finanziert durch den „Rundfunkbeitrag“.

2023 nahm der ÖRR über 9,02 Milliarden Euro ein – einer der höchsten Beträge weltweit. 2024 waren es 8,74 Milliarden Euro.

So werden die Medien-Steuer-Gelder verteilt

Von den 8,74 Milliarden Euro flossen 8,57 Milliarden Euro direkt an ARD, ZDF und Deutschlandradio und 164,6 Millionen Euro an die Landesmedienanstalten.

Der höchste Anteil der Gesamterträge 2024 entfiel auf das ZDF mit rund 2,2 Milliarden Euro.

Danach folgen die großen ARD-Häuser Westdeutscher Rundfunk (WDR, rund 1,3 Milliarden Euro), Südwestrundfunk (SWR, nahezu 1,1 Milliarden Euro) und Norddeutscher Rundfunk (NDR, 1,1 Milliarden Euro), Bayrischer Rundfunk (BR, zirka 1,2 Milliarden Euro. Der niedrigste Betrag hingegen entfiel auf die ARD-Anstalt Radio Bremen mit rund 47 Millionen Euro.

Darum gingen die ÖRR-Einnahmen leicht zurück

Der geringe Rückgang der Einnahmen ist wesentlich auf das Auslaufen des bundesweiten Meldedatenabgleichs zurückzuführen. Das heißt: Im Zuge dieses Abgleichs wurden Wohnungen zunächst automatisch und rückwirkend angemeldet. Nach Abschluss der Verfahren zur Klärung der Beitragspflicht wurden diese Wohnungen im Jahr 2024 dann wieder abgemeldet.

Infolgedessen sank die Zahl der gemeldeten Wohnungen im Jahr 2024 um 0,4 % auf insgesamt rund 40,5 Millionen. Die Zahl der angemeldeten Betriebsstätten stieg dagegen um 2,7 % auf knapp 4,4 Millionen.

Hinzu kam die Gebühren/Beitragsbefreiung von rund 2,4 Millionen Menschen aus „sozialen Gründen“, ein Anstieg von 0,8 % gegenüber 2023. Es lagen mehr Befreiungen aufgrund des Bezugs von Grundsicherung im Alter (+ 3,4 %) sowie von Bürgergeld- und Sozialgeld-Empfängern (+0,3 %) vor.

Bundesregierung zahlt Millionen Euro für Anzeigen, Spots und Werbung

Nicht zu vergessen: Allein zwischen 2015 und 2019 erhielten Medien in den Bereichen Print, Online und TV für Anzeigenschaltungen rund 185 Millionen Euro von der Bundesregierung.

Beispielsweise für die „AHA-Corona-Kampagne“ („Abstand wahren, auf Hygiene achten, Maske tragen“) überwies sie 1,6 Millionen Euro für in den System-Medien geschaltete Anzeigen und Werbung. Für Radiospots gab die Bundesregierung dabei noch einmal einen Betrag in fast identischer Höhe aus.

„Mächtige Sender, fürstliche Gehälter“ – Wie ARD-Intendanten sich am Beitragskuchen bedienen

Während in zahlreichen Haushalten jeder Euro zählt, kassieren die Chefs der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten Jahr für Jahr satte Gehälter – finanziert aus dem Rundfunkbeitrag.

Die Gehälter der ARD-Intendantinnen und -Intendanten sind kein Betriebsgeheimnis mehr. Dank gestiegener Transparenzanforderungen und öffentlichem Druck legen die Sender sie offen. Was dabei zutage tritt, wirft Fragen auf: Ist diese Form der Vergütung – angesichts des öffentlichen Auftrags – wirklich angemessen?

Ein Blick auf die Zahlen offenbart eine elitäre Führungsetage. Zwar gibt es Unterschiede zwischen den Anstalten, doch die Summen liegen durchweg auf dem Niveau von Spitzenpolitikern oder DAX-Vorständen – mitunter sogar darüber. Dabei geht es oft nur um das Grundgehalt. Weitere Leistungen wie Dienstwagen, Altersversorgung oder steuerfreie Sachbezüge sind darin meist nicht enthalten.

Die aktuellen und vollständigen Gehälter der ARD-Intendanten für die Jahre 2024 und 2025 sind noch nicht flächendeckend in allen finalen Transparenzberichten veröffentlicht. Diese werden in der Regel rückwirkend für das jeweils abgeschlossene Geschäftsjahr bekannt gegeben.

Die meisten der verfügbaren Berichte und Medienartikel beziehen sich auf die Gehälter des Jahres 2023, die allerdings einen guten Einblick in die Größenordnungen geben und auch die Basis für die Folgejahre darstellen. Für 2024/2025 gibt es teilweise Prognosen oder angepasste Gehaltsregelungen, die jedoch noch nicht in allen Jahresberichten final aufgeführt sind.

Nachfolgend die zuletzt bekannten Zahlen (Stand Ende 2023/Anfang 2024) sowie relevante Informationen für die Jahre 2024/2025:

Westdeutscher Rundfunk (WDR)

Tom Buhrow (Intendant bis 31.12.2024) war der „bestbezahlte“ ARD-Intendant: Sein Grundgehalt betrug im Jahr 2023 413.100 Euro. Mit Sachbezügen und Aufwandsentschädigungen lag seine Gesamtvergütung bei 427.800 Euro für 2023.

Hinweis für 2025: Tom Buhrow hat sein Amt zum 1. Januar 2025 an Katrin Vernau übergeben. Es gibt Bestrebungen und Beschlüsse, die Intendantengehälter im WDR zu begrenzen. Die Bezüge sollen auf die höchste Stufe der nordrhein-westfälischen Beamten-Besoldungsgruppe B (aktuell B11, monatlich ca. 14.700 Euro, also ca. 176.400 Euro jährlich) gedeckelt werden. Dies würde eine deutliche Reduzierung für die Nachfolge bedeuten.

Südwestrundfunk (SWR)

Kai Gniffke (Intendant), zugleich auch ARD-Vorsitzender, ist eine der einflussreichsten Personen in der ARD-Struktur. Sein Grundgehalt betrug im Jahr 2023 392.530 Euro. Mit zusätzlichen Leistungen (Aufwandsentschädigungen und Sachbezügen) belief sich seine Gesamtvergütung auf 404.480 Euro.

Norddeutscher Rundfunk (NDR)

Joachim Knuth (Intendant): Sein Grundgehalt betrug im Jahr 2023 356.178 Euro. Mit zusätzlichen Leistungen belief sich seine Gesamtvergütung auf 371.479 Euro.

Bayerischer Rundfunk (BR)

Katja Wildermuth (Intendantin): Ihr Grundgehalt betrug im Jahr 2023 340.267 Euro. Mit Sachbezügen lag die Gesamtvergütung bei 345.788 Euro.

Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb)

Ulrike Demmer (Intendantin seit 01.09.2023): Ihr Jahresgehalt ist zunächst auf 220.000 Euro angesetzt. Nach zweieinhalb Jahren Amtszeit soll es auf 230.000 Euro angehoben werden. Für die verbleibenden Monate 2023 erhielt sie 73.334 Euro.

Hessischer Rundfunk (hr)

Florian Hager (Intendant): Sein Grundgehalt betrug im Jahr 2023 255.000 Euro. Die Gesamtvergütung lag bei 266.551 Euro.

Mitteldeutscher Rundfunk (MDR)

Ralf Ludwig (Intendant seit 01.11.2023): Sein Jahresgehalt beträgt 280.000 Euro. Für die Monate November und Dezember 2023 erhielt er 46.667 Euro.

Radio Bremen (RB)

Yvette Gerner (Intendantin): Ihr Grundgehalt betrug im Jahr 2023 281.347 Euro. Mit Aufwandsentschädigung: 293.347 Euro.

Saarländischer Rundfunk (SR)

Martin Grasmück (Intendant): Sein Grundgehalt betrug im Jahr 2023 245.000 Euro. Mit Sachbezügen: 248.429 Euro.

Deutsche Welle (DW)

Peter Limbourg (Intendant): Sein Grundgehalt betrug im Jahr 2023 290.000 Euro. Mit Sachbezügen 296.298 Euro.

Übrigens: Auch Christine Strobl, Programmdirektorin der ARD, zählt zu den Spitzenverdienerinnen innerhalb des Senderverbunds. Laut Transparenzbericht belief sich ihr Grundgehalt im Jahr 2023 auf 284.826 Euro – exakt auf dem Niveau des Vorjahres. Rechnet man Aufwandsentschädigungen und Sachbezüge hinzu, ergibt sich eine Gesamtsumme von 308.682 Euro.

Die Mediensteuer dient hauptsächlich den ÖRR-Pfründen

Am Ende bleibt ein bitterer Nachgeschmack: Der ÖRR finanziert sich aus einer Zwangsabgabe, die angeblich die Unabhängigkeit sichern soll – in Wahrheit aber ein System speist, das längst abgehoben von den Beitragszahlern agiert.

Während Millionen Haushalte immer mehr sparen müssen, fließen Milliarden in überdimensionierte Strukturen und Spitzengehälter. Der ÖRR dient nicht mehr der Gesellschaft, sondern längst nur sich selbst!

Quellen:

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Medien-Steuer und Milliarden-Raffgier: Die Wahrheit über den öffentlich-rechtlichen Rundfunk