Der Hype in Richtung “grüner” Elektrifizierung schafft neue Probleme. Alleine der zusätzliche Bedarf an Lithium für die vielen Akkus ist schon eine extreme Herausforderung. Es drohen Versorgungsengpässe, geopolitische Abhängigkeiten und Umweltprobleme.
Immer mehr Elektroautos, stationäre Energiespeicher und portable Geräte verlangen nach Lithium. Prognosen gehen von einem Anstieg der Akkukapazitäten von heutigen knapp 700 GWh auf bis zu 4.700 GWh im Jahr 2030 aus – ein Plus von über 500 Prozent. Damit wächst die Nachfrage nach dem “weißen Gold” entsprechend stark an.
Allerdings sorgt dieser Nachfrageboom für große Probleme. Zwar sollen die Produktionskapazitäten bis in fünf Jahren auf 2,7 bis 3,3 Millionen Tonnen erhöht werden, doch der Bedarf wird bis dahin auf 3,3 bis 3,7 Millionen Tonnen steigen. Die ohnehin schon sehr knappen (wahrscheinlich schaffbaren) Produktionskapazitäten könnten durch politische Instabilität, Umweltkonflikte, Projektverzögerungen oder sonstige Probleme deutlich unter der globalen Nachfrage liegen. Auch gibt es große Qualitätsunterschiede beim geförderten Lithium, sodass vieles davon erst raffiniert werden muss.
Aber auch da gibt es einen Haken – China ist derzeit bei der Raffinierung von Lithium die mit Abstand führende Kraft. Damit erhält das Reich der Mitte auch eine besonders starke Stellung und kann diese Marktmacht für sich nutzen. Rund 58 Prozent des weltweit aufbereiteten Lithiums landen in chinesischen Händen. Hinzu kommen die Umweltprobleme. Die Förderung von Lithium ist extrem wasserintensiv und sorgt für immer mehr Proteste von Umweltschützern und der lokalen Bevölkerung, welche darunter leidet.
Und das Recycling? Das steckt noch in technologischen Kinderschuhen. Es gibt kaum ökonomisch rentable Verfahren zur Rückgewinnung des Rohstoffes aus alten Akkus. Und das alles für die utopischen Vorstellungen der grün lackierten Globalisten von einer dekarbonisierten und elektrifizierten Welt, im Namen der Klimareligion.