Im April kündigte Klaus Schwab auf einer außerordentlichen Sitzung des Vorstands des Weltwirtschaftsforums („WEF“) seinen sofortigen Rücktritt an. Übergangsweise übernahm Peter Brabeck-Letmathe das Amt des Interims-Vorsitzenden – eine umstrittene Figur.
Am 15. August, zeitgleich mit dem Abschluss der Ermittlungen gegen Klaus Schwab und seine Frau Hilde, trat Brabeck-Letmathe zurück. Am selben Tag gab das WEF bekannt, dass Larry Fink, Vorstandsvorsitzender von BlackRock, zusammen mit André Hoffmann, Vizepräsident des Pharmariesen Roche, den Interims-Ko-Vorsitz übernehmen wird – mit sofortiger Wirkung.
Über Larry Fink und BlackRock wurde bereits viel geschrieben. In diesem Artikel richten wir den Fokus auf seinen neuen Partner beim WEF: André Hoffmann.
Finks Ernennung markiert eine Zäsur: Er, einst Bitcoin-Skeptiker, ist heute einer der prominentesten Fürsprecher digitaler Vermögenswerte an der Wall Street. Die neue Doppelspitze symbolisiert die enge Verflechtung von globalem Finanzkapital, Digitalisierung und transnationalen Elitenstrukturen.
In einer gemeinsamen Erklärung sagten Fink und Hoffmann:
„Wir fühlen uns geehrt, diese Führungsrolle in einer entscheidenden Zeit interimistisch zu übernehmen. Während die Organisation ein neues Kapitel aufschlägt, blicken wir mit Klarheit, Zielstrebigkeit und Vertrauen in die dauerhafte Mission des Forums.“
Weiter mit der „dauerhaften Mission des Forums“? Das lässt nichts Gutes ahnen – offenbar bleibt der globale Kurs des WEF trotz Schwabs Rücktritt unverändert.
Wer ist André Hoffmann?
André Hoffmann ist Schweizer Unternehmer und seit 2006 Vizepräsident der Roche Holding AG, dem Familienunternehmen. Er sitzt im Verwaltungsrat von SystemIQ, dem Kuratorium des WEF und dem Zentrum für die Vierte Industrielle Revolution. Außerdem ist er Teil des Board of Fellows der Stanford School of Medicine.
Laut Wikispooks ist er auch Mitglied im Club of Rome, im Bilderberg Steering Committee, bei Chatham House und der Global Commission for Post-Pandemic Policy.
Auf der Website des Club of Rome heißt es:
„André hat eine bemerkenswerte Karriere im Naturschutz und der Nachhaltigkeit. Er ist Präsident der MAVA-Stiftung und der Fondation Tour du Valat in der Camargue. Außerdem leitet er den Beirat des Hoffmann Global Institute for Business and Society am INSEAD in Fontainebleau.“
Stanford Medicine ergänzt:
„Er war 19 Jahre lang im Vorstand von WWF International – zehn Jahre davon als Vizepräsident – sowie bei Wetlands International, dem Global Footprint Network und FIBA. Seine philanthropischen Aktivitäten konzentrieren sich auf nachhaltige Wirkung, besonders im Bildungsbereich.“
Er ist Förderer von „The B Team“, einer von Richard Branson (Virgin) und Jochen Zeitz (Harley-Davidson) gegründeten Initiative zur Förderung neuer Unternehmensnormen auf Basis von Nachhaltigkeit, Gleichberechtigung und Rechenschaftspflicht. Hoffmann unterstützt das Projekt seit 2020 aktiv.
Herkunft und Netzwerk: Die Hoffmann-Dynastie
Sein Vater, Luc Hoffmann, war Mitgründer des WWF und Verwaltungsrat bei Roche. Er war tief in Umweltinitiativen verwoben: Mitgründer von Wetlands International, Gründer des Forschungszentrums Tour du Valat, und Gründer der MAVA-Stiftung (1994), deren Leitung André bis zur Schließung 2022 übernahm. In vielen Organisationen trat der Sohn direkt in die Fußstapfen des Vaters.
Auch in den 1001 Club trat André nach seinem Vater ein – eine geheime Unterstützergruppe des WWF. In einer Liste von 1978 taucht „Dr. Lukas Hoffmann“ (gemeint ist Luc Hoffmann) auf, ebenso 1987. In der Mitgliederliste von 2010 findet man:
- Herr André Hoffmann, Schweiz, 1990
- Dr. Luc Hoffmann, Schweiz, 1971
- Frau Maja Hoffmann, Schweiz, 1990
- Mrs. Rosalie Hoffmann, Schweiz, 2000
Der niederländische Forscher Joël van der Reijden bestätigt: André Hoffmann ist Lucs Sohn. Er war u. a. Manager für europäische Fusionen und Übernahmen bei James Capel & Co. in London, Brand Manager bei Nestlé UK, später im Verwaltungsrat von Roche, Givaudan AG, Amazentis SA, Genentech, INSEAD u. v. m.
Er ist auch Vizepräsident von WWF International, Vorsitzender des Steering Committee der „Campaign for a Living Planet“ und Berater des Royal Institute of International Affairs (Chatham House).
Was ist der 1001 Club?
Der „1001 Club“, auch „The 1001: A Nature Trust“, wurde 1970 von Prinz Bernhard der Niederlande gegründet, mit dem Ziel, den WWF durch einen 10-Millionen-Dollar-Fonds zu unterstützen – durch 1.001 Personen mit je 10.000 Dollar. Anton Rupert, ein südafrikanischer Unternehmer und enger Verbündeter der Oppenheimer- und Rothschild-Familien, war Co-Initiator.
Laut Wikipedia ist die Mitgliedschaft vertraulich:
„Der WWF gibt keine Informationen über die Mitglieder bekannt … Viele Mitglieder stammten aus dem Bankwesen, Geheimdiensten, Militär oder waren Staatsoberhäupter.“
Laut Wikispooks entstand der 1001 Club aus dem inneren Kreis des Bilderberg Steering Committees, das Gäste der Bilderberg-Konferenzen auswählt. Dieses wird wiederum vom exklusiveren Bilderberg Advisory Committee ernannt.
Verbindung zu Eugenik, Eliten und Transhumanismus
Unabhängige Forscher verweisen auf enge personelle und ideologische Verbindungen zwischen WWF, Bilderberg, WEF und globalistischen Netzwerken.
So etwa David B. Gosselin, der schreibt:
„Der Eugeniker Sir Julian Huxley – der auch den Begriff ‚Transhumanismus‘ prägte – gründete 1963 mit Prinz Bernhard (Oranien-Nassau) und Prinz Philip (Haus Glucksberg) den WWF. Die Finanzierung erfolgte über den von Philip und Bernhard gegründeten 1001 Club.“
In früheren Artikeln wurde zudem auf die enge Verflechtung von WWF, WEF und Monarchien wie dem britischen und niederländischen Königshaus verwiesen – inklusive Eugenik-beeinflusster Bildungswege und einem klar elitären Weltbild.
Fazit
André Hoffmann, neuer Interims-Co-Vorsitzender des WEF, verkörpert die Schnittstelle von Big Pharma, Umwelt-NGO-Netzwerken, globalistischer Governance und diskreten Machtzirkeln wie dem 1001 Club.
Gemeinsam mit Larry Fink, einem Symbol der digitalen Finanzelite, wird er nun „mit Klarheit und Zielstrebigkeit“ die angeblich „dauerhafte Mission“ des Weltwirtschaftsforums fortsetzen – was für viele Kritiker nichts anderes bedeutet als die Fortführung des autoritären, technokratischen Globalismus mit oder ohne Klaus Schwab.