Im US-Bundesstaat Mississippi ist ein Transporter voller Laboraffen umgekippt. Die Käfige zerbrachen, die Tiere entkamen. Den Berichten zufolge infiziert mit Covid, Hepatitis C und Herpes. Der Sheriff spricht von “aggressiven” Primaten. Bislang konnten noch nicht alle von ihnen wieder eingefangen werden.
Es müssen nicht immer Laborlecks sein. In den Vereinigten Staaten werden offenbar auch Laboraffen, die mit verschiedenen Krankheitserregern infiziert wurden, quer durchs Land gefahren. Einer dieser Transporte verunglückte auf der Interstate 59 nahe der Ortschaft Heidelberg im Süden Mississippis. Geladen waren Rhesusaffen, die laut Behörden mit Covid-19, Hepatitis C und Herpes infiziert waren – Tiere aus biomedizinischen Versuchsreihen.
Das Fahrzeug der Tulane University in Louisiana geriet aus ungeklärter Ursache in einen Straßengraben, weshalb laut dem Sheriffbüro von Jasper County mehrere dieser knapp 20 Kilogramm schweren Affen in die Freiheit gelangten. Sie seien auch “aggressiv gegenüber Menschen”, weshalb die Bevölkerung gebeten wurde, Abstand zu halten und den Notruf zu wählen, wenn sie einen dieser Affen sieht. Denn nicht alle dieser Rhesusaffen konnten umgehend eingefangen und getötet werden.
Die Tulane University beeilte sich, die Wogen zu glätten. Von “infektiösen Tieren” könne keine Rede sein, erklärte ein Sprecher. Die Primaten seien “nicht krank” und gehörten ohnehin “einer anderen Forschungseinrichtung”. Man arbeite “eng mit den Behörden zusammen”. Schuld sind natürlich immer andere. Immer dann, wenn in der Nähe eines Forschungslabors etwas schiefgeht, heißt es, die Tiere, Proben oder Viren hätten “nicht direkt” mit der eigenen Einrichtung zu tun.
Doch der Name Tulane hat Geschichte. Das “Tulane National Primate Research Center” in Covington, Louisiana, steht seit Jahren in der Kritik. In der Vergangenheit kam es dort immer wieder zu Sicherheitsvorfällen. Aber natürlich handelte es sich dabei nur um “Einzelfälle”, ganz klar. Die Universität gehört zu den Institutionen, die eng mit der US-Gesundheitsbehörde NIH (ja, jener Behörde, deren Chef Fauci war) und anderen Forschungspartnern kooperieren – unter anderem bei Studien zu SARS-CoV-2 und Hepatitis. Mit anderen Worten: Man forscht an denselben Erregern, die nun angeblich “nicht infektiös” seien und von Affen durch die Wälder von Mississippi geschleppt werden.
Wie viele solcher Transporte tagtäglich über amerikanische Highways rollen, weiß niemand. Offizielle Register gibt es nicht. Versuchstiere, Proben und Viren werden kreuz und quer durchs Land gefahren. Doch Straßenunfälle passieren. Was ist, wenn beim nächsten Mal Affen freikommen, die mit wirklich gefährlichen Viren oder Bakterien infiziert wurden? Was ist, wenn ein solcher Unfall nicht irgendwo im ländlichen Raum, sondern in einer Großstadt passiert?
Labortransporter verunfallt: Virenverseuchte Affen entkommen
