26. August 2025

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KI-gestützte Spielzeuge für Kinder: Wann kommt die indoktrinierende Barbie?

 

Die gute alte Puppe hat ausgedient: Was früher ein stummer Begleiter der kindlichen Fantasie war, dem man selbst eine Stimme geben musste, verwandelt sich bald in einen sprechenden Spielkameraden mit Eigenleben – KI sei Dank. Mattel und OpenAI, der Entwickler hinter ChatGPT, kündigten im Sommer 2025 ihre Zusammenarbeit an, um, so der Mattel-Manager Josh Silverman, „die Zukunft des Spielens neu zu erfinden“. Gibt’s dann bald eine Barbie, die Klimaschutz und Genderwahn predigt?

Bereits 2017 wurde die interaktive Puppe „My Friend Cayla“ in Deutschland verboten – wegen Spionagegefahr. Heute sind es allerdings oft Behörden selbst, die den Datenschutz unterminieren wollen, sodass ein solches Spielzeug zur Überwachung der Bürger möglicherweise auf mehr Zustimmung stoßen würde.

Die Technik damals war primitiv, verglichen mit dem, was heute möglich ist, wenn man LLM wie ChatGPT und seine Mitbewerber betrachtet. Kinder neigen natürlicherweise dazu, ihre Spielsachen zu vermenschlichen. Das “verwächst” sich – normalerweise. Doch was passiert, wenn das vermenschlichte Spielzeug plötzlich tatsächlich antwortet, ganz empathisch, wie ein immer freundlicher Sandkastenfreund? Das Plüschtier oder die Puppe wird zum Trostspender, Berater, sicher auch zur moralischen Instanz.

Die Sache ist nur: Wer kontrolliert, was das Ding sagt? Eltern haben keinen Einfluss darauf, welche Gesprächsmuster, Werte oder Ideologien in den Sprachmodellen dieser Spielzeuge stecken. Stattdessen entscheiden Entwickler in Silicon Valley, was „pädagogisch wertvoll“ ist. Die Algorithmen lernen aus Millionen Texten, durchforstet von KI – darunter auch fragwürdige Narrative, Haltungen und Weltbilder. Die nächste Generation könnte so nicht bloß durch elterliche Erziehung, sondern durch KI-Indoktrination geprägt werden.

Wie unwahrscheinlich ist es, dass eine moderne Barbie Typ Gutmensch 1.000 dem Kind erklärt, dass es beliebig sein Geschlecht wechseln kann oder dass jede Form von Wetter ein untrügliches Zeichen für die hereinbrechende Klimaapokalypse ist? Wer sagt, dass die KI nicht mehr oder minder subtil Eltern untergräbt, die ihren Kindern Werte vermitteln wollen, die außerhalb des Mainstreams liegen?

Ersatzeltern aus Plastik

Noch wirkungsvoller wird das, wenn die Puppe beginnt, die Eltern auch emotional zu ersetzen und somit zur obersten “Bezugsperson” zu werden. Konflikte gehören zum Umgang mit den Mitmenschen dazu – das lernen Kinder vor allem im Miteinander mit den Eltern. So entwickeln sich Empathie, emotionale Belastbarkeit und Konfliktfähigkeit. Wenn nun aber ein ewig verständnisvoller Erklärbär zur Verfügung steht, der das Kind wacker bestärkt, egal, was für kuriose Wahnideen es gerade entwickelt hat? Wozu noch mit den Eltern herumschlagen, mit ihren blöden Regeln und Grenzen? Dass die KI in Wahrheit natürlich überhaupt kein Verständnis hat, geschweige denn Emotionen, kann das Kind nicht nachvollziehen.

Wo überforderte Eltern das Kind einst vor dem Fernseher geparkt haben, wird heute das Smartphone mit Candy Crush, Tiktok und Co. gereicht. Ein KI-Spielzeug könnte problemlos zur nächsten willkommenen Ablenkung und Ruhigstellungsmethode werden – totale Überwachung inklusive. Schöne neue Welt?

 

KI-gestützte Spielzeuge für Kinder: Wann kommt die indoktrinierende Barbie?