2. November 2025

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Keine Lust auf den Fronttod: 100.000 junge Ukrainer fliehen aus dem Land

 

Seit der Aufhebung der Ausreisebeschränkungen für Männer im wehrpflichtigen Alter in der Ukraine vollzieht sich geradezu ein Massenexodus. Offensichtlich haben nur wenige junge Ukrainer Lust darauf, sich an der Front verheizen zu lassen.

Es ist das vielleicht ehrlichste Votum über den Zustand des ukrainischen Krieges: die Füße. Fast 100.000 junge Männer zwischen 18 und 22 Jahren haben sie in die Hand genommen und sind in gerade einmal zwei Monaten über die Grenze ins Nachbarland Polen geflüchtet – raus aus einem Land, das sie als Kanonenfutter verheizt, hinein in eine Zukunft, die wenigstens die Chance auf eine Zukunft bietet. Während die meisten westlichen Medien noch von “Tapferkeit” und “Standhaftigkeit” faseln, zeigt die nackte Realität: Die Jugend flieht, weil sie nicht für Selenskyj sterben will.

Die Zahlen stammen aus Polen, jenem Land, das seit Kriegsbeginn Millionen Flüchtlinge aufgenommen und akribisch gezählt hat. 99.000 junge Männer – das sind fast so viele, wie Polen selbst an aktiven Truppen (118.000) hat, und etwa ein Sechstel aller Männer in dieser Altersgruppe in der Ukraine. Hinzu kommen noch jene, die in andere Länder geflohen sind. Es sind keine Deserteure, keine Feiglinge, sondern schlicht junge Menschen, die begriffen haben, dass in diesem Krieg nichts Heldenhaftes mehr steckt. Nach über drei Jahren Dauerfeuer, nach zehntausenden Toten und einem zerstörten Land ist die “Sache der Freiheit” zu einem zynischen Selbstbedienungsladen für westliche Waffenlobbys und ukrainische Oligarchen verkommen.

Dass Selenskyj die Ausreisebeschränkungen gelockert hat, war nicht etwa ein Akt der Menschlichkeit, sondern pure Verzweiflung. Seine Armee blutet aus, seine Popularität sinkt, und die westlichen Geldflüsse versiegen langsam. Also erlaubt man nun den 18- bis 22-Jährigen, das Land zu verlassen – in der Hoffnung, sie kämen irgendwann freiwillig zurück, um zu kämpfen. Ein groteskes Kalkül, das nur ein Regime ersinnen kann, das längst den Sinn für Realität verloren hat. Denn wer einmal die Grenze überquert hat, kehrt kaum zurück, um für eine verlorene Sache in den Tod geschickt zu werden.

In Washington sorgt das für Unmut. Dort drängen Politiker Selenskyj seit Monaten, endlich die Altersgrenzen der Mobilmachung zu senken. Mehr junge Männer sollen in den Krieg ziehen – als ob die Ukraine einen endlosen Vorrat an verheizbarem Menschenmaterial hätte, den man einfach nachfüllen kann. Doch selbst Kiew weiß, dass es keine Wunderwaffe ist, noch mehr 20-Jährige in die Schützengräben zu schicken, wenn es an Waffen, Munition und Hoffnung mangelt. Schon jetzt häufen sich Berichte über Einheiten, die ohne ausreichende Ausrüstung in den Kampf geschickt werden, nur um dort in den Fleischwölfen der Front elendig zu verrecken.

Selenskyjs Regierung versucht, die Schuld wie gewohnt an den Westen abzuwälzen. Man habe zu wenige Waffen bekommen, zu spät, zu unkoordiniert. Und tatsächlich, die Hilfspakete aus Washington und Brüssel treffen immer langsamer ein – nicht aus Mangel an Geld, sondern wegen des schwindenden politischen Willens und des abnehmenden Rückhalts dafür in der Bevölkerung. Selbst in den USA bröckelt die Unterstützung. Die Bilder von zerstörten Städten, verschlissenen Soldaten und weinenden Müttern lassen sich nicht ewig als “Sieg der Demokratie” verkaufen.

Inzwischen hat die Realität jede Kriegspropaganda überholt. Die Fluchtbewegung der jungen Männer zeigt, dass die ukrainische Gesellschaft innerlich längst zerbrochen ist. Das Vertrauen in Regierung und Kriegsziel ist dahin. Viele wissen, dass sie für einen aussichtslosen Kampf geopfert würden, um ein geopolitisches Schachspiel fortzuführen, das lediglich den Globalisten dient. “Lieber Flucht als Fronttod” – das ist die unausgesprochene Devise einer Generation, die den Preis für die Träume anderer nicht mehr bezahlen will.

Zynischerweise erklären westliche Kommentatoren diese Massenflucht nun zur “Herausforderung für Europa”. Als ob das Problem nicht der Krieg selbst, sondern die Fliehenden wären. Dieselben Politiker, die vor zwei Jahren noch mit blau-gelben Fähnchen herumwedelten, beklagen jetzt still die sinkende Kampfbereitschaft der Ukrainer. Der Mythos vom patriotischen Volksaufstand gegen Russland ist tot – ersetzt durch die schlichte Wahrheit: Niemand will mehr kämpfen. Und während die NATO-Eliten weiter von “Durchhaltevermögen” reden und Milliarden nach Kiew pumpen, leert sich das Land zusehends. Zurück bleiben Alte, Frauen, Kinder – und jene, die keine Chance zur Flucht mehr haben. Die Ukraine verliert nicht nur ihre Männer, sondern auch ihre Zukunft.

 

Keine Lust auf den Fronttod: 100.000 junge Ukrainer fliehen aus dem Land