9. Oktober 2025

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Grossbritannien macht den Schritt in den Überwachungsstaat – mit Dank an Tony Blair und Larry Ellison

 

Karel Beckman

Premierminister Keir Starmer will digitale Pflicht-ID für alle Briten

Das Tony Blair Institute for Social Change des ehemaligen Premierministers Tony Blair, das stark vom Oracle-Eigentümer Larry Ellison gesponsert wird, bekommt endlich, was es will: Der britische Premierminister Keir Starmer will eine verpflichtende digitale ID für alle Einwohner des Vereinigten Königreichs einführen – etwas, wofür Blair und Ellison seit Langem eintreten.

Der frischgebackene Medienmogul und Zionist Larry Ellison, ein persönlicher Freund von Donald Trump und Benjamin Netanyahu, feierte kürzlich einen weiteren Erfolg: Nach Vermittlung Trumps fügte er die Social-Media-Plattform TikTok seinem rasant wachsenden Medienimperium hinzu. Kritiker warnen, dass sich sowohl das Vereinigte Königreich als auch die USA mit großer Geschwindigkeit in Richtung eines Überwachungsstaates bewegen.

Digitale „Brit Card“ soll Pflicht werden

Im Vereinigten Königreich sorgt die Ankündigung für Aufsehen: Premier Keir Starmer gab bekannt, dass er ein verpflichtendes digitales Ausweisdokument für jeden Erwachsenen einführen will.

Wer keine „Brit Card“ besitzt – so der geplante Name des digitalen Identitätsnachweises –, soll künftig keine Arbeit mehr bekommen und keine Wohnung mehr mieten dürfen.

Die Pflicht-ID baut auf dem 2023 eingeführten UK One-System auf, das auf biometrischer Identifikation basiert.

Laut Starmer sei die Einführung eines verpflichtenden digitalen IDs notwendig, um die „illegale Einwanderung“ einzudämmen.

Kritiker nennen das ein Vorwand:

„Eine verpflichtende digitale Identität wird die Überfahrten in kleinen Booten nicht stoppen, sie wird nur die gesetzestreue Bevölkerung in einen totalitären Kontrollstaat pressen“,
erklärte Rebecca Vincent von der britischen Bürgerrechtsorganisation Big Brother Watch.

Auch Tyler Durden von Zero Hedge widersprach:

„Die meisten Migranten kommen legal nach England – durch Subventionsprogramme und Asylpolitik. Starmer hat keinerlei Absicht gezeigt, die Massenmigration wirklich zu stoppen. Eine digitale ID löst dieses Problem nicht.“

2024 kamen mehr als 900.000 Migranten legal ins Vereinigte Königreich, nur 40.000 illegal per Boot. Die Nettozuwanderung lag zwischen 400.000 und 500.000 Menschen.

Blair, Ellison und das Geschäft mit der Identität

Die Labour-Partei unter Starmer fordert seit Langem ein verpflichtendes digitales ID-System – unterstützt vom Tony Blair Institute for Global Change, der Denkfabrik des ehemaligen Premiers.

Blair, der seit seiner Unterstützung des Irakkriegs 2003 in Großbritannien äußerst unpopulär ist, scheint dabei auch die Interessen seines Freundes und Geschäftspartners Larry Ellison zu fördern – Gründer und Großaktionär des US-Datenkonzerns Oracle.

Oracle hat in den letzten Jahren Aufträge im Wert von 700 Millionen Pfund von vier britischen Ministerien erhalten.

Ellison spendete 257 Millionen Pfund an das Tony Blair Institute, das dadurch auf 900 Mitarbeiter in 45 Ländern anwuchs.

Britische Medien erwarten, dass Oracle auch an der Entwicklung der „Brit Card“ beteiligt sein wird.

Die Mail on Sunday berichtete, dass Tony Blair und Ellison seit Jahrzehnten enge Freunde sind und 2024 gemeinsam auf Ellisons Luxusjacht im Mittelmeer urlaubten.

Aufbau nationaler Datenbibliotheken

Der unabhängige Finanzexperte Alex Krainer meint, dass es bei der Kooperation zwischen Blair und Ellison um mehr als Geschäft gehe:

„Die Symbiose zwischen Ellisons Oracle und dem Tony Blair Institute zielt darauf ab, nationale Datenbibliotheken zu schaffen, in denen riesige Mengen personenbezogener Daten gespeichert werden – darunter Finanz- und Gesundheitsdaten.“

Das Tony Blair Institute beschreibt diese Vision in einem Strategiepapier mit dem Titel:
„Governing in the Age of AI: Building Britain’s National Data Library“.

Oracle ist bereits an der Digitalisierung der Patientendaten des britischen Gesundheitssystems NHS beteiligt.

Ellison sagte in einem Interview mit Blair im Februar 2025:

„Die Daten des NHS sind stark fragmentiert. Das Geheimnis ist, alle Daten an einem Ort zu bündeln.“

Ellisons globale Ambitionen

Der 81-jährige Ellison konkurriert mit Elon Musk um den Titel des reichsten Mannes der Welt – er besitzt u. a. die hawaiianische Insel Lanai –, doch seine Ambitionen gehen weit über Reichtum hinaus.

Gemeinsam mit seinem Sohn David Ellison baut er ein globales Medienimperium auf.

Die Ellisons übernahmen 2025 Paramount Skydance, Eigentümer von Paramount Pictures, CBS und MTV.

Laut US-Medien plant Ellison zudem den Kauf von Warner Brothers, HBO und CNN.

Noch wichtiger: Oracle übernahm kürzlich die US-Sparte von TikTok.

Diese Übernahme wurde von Donald Trump persönlich eingefädelt.

Unter dem Protecting Americans from Foreign Adversary Controlled Applications Act (PAFACA), einem Gesetz der Biden-Regierung aus 2024, dürfen Social-Media-Unternehmen nicht in ausländischer Hand sein, wenn die nationale Sicherheit gefährdet ist.

Trump nutzte das Gesetz, um den chinesischen Eigentümer Bytedance zum Verkauf zu zwingen.

Die US-TikTok-Aktivitäten – inklusive Daten und Algorithmen – gehören nun einem Konsortium aus Oracle, Silver Lake und Andreessen Horowitz.

Die internationalen TikTok-Geschäfte sind davon nicht betroffen.

Zionistische Interessen und politische Kontrolle

Mehrere Beobachter weisen darauf hin, dass die Übernahme vor allem den Interessen der zionistischen Lobby in den USA diene.

Larry Ellison ist ein leidenschaftlicher Unterstützer Israels.

Er spendete große Summen an die israelische Armee (IDF) und ist eng befreundet mit Premier Benjamin Netanyahu, der mehrfach auf Ellisons Insel zu Gast war.

Ellison bot Netanyahu sogar einen Posten im Verwaltungsrat von Oracle an – mit 450.000 Dollar Jahresgehalt.

Die Oracle-CEO Safra Catz, eine israelisch-amerikanische Managerin, sagte einmal, dass für Mitarbeiter, die nicht loyal zu den USA und Israel seien, „kein Platz“ im Unternehmen sei.

TikTok: Ende der freien Meinungsäußerung?

Der irische Blogger Deaglan O’Mulrooney betont, dass TikTok in den USA zeitweise die einzige Plattform war, auf der Kritik an Israels Vorgehen in Gaza sichtbar blieb.

„TikToks Algorithmus umging die traditionellen Gatekeeper. Er zeigte rohe, ungefilterte Aufnahmen aus Gaza. Diese Offenheit wird jetzt beendet. Das ist das Ende der freien Meinungsäußerung über Palästina für die meisten Amerikaner.“

TikTok hat 170 Millionen Nutzer in den USA – die Hälfte der Bevölkerung.

Oracle und die US-Geheimdienste

Oracle ist seit Jahrzehnten eng mit der US-Geheimdienstwelt verflochten.

In den 1970er Jahren entwickelte Ellison für die CIA eine Datenbank – Project Oracle.

Laut Alan MacLeod (MintPress News) war die CIA zeitweise Oracles einziger Auftraggeber.

„Später folgten Aufträge anderer Sicherheitsbehörden. Oracle ist heute das privatisierte Gesicht der CIA.“

Ellison, Trump und der globale Überwachungsapparat

Ellison ist seit Jahren Großspender der Republikanischen Partei und regelmäßiger Gast bei Donald Trump – sowohl im Weißen Haus als auch in Mar-a-Lago.

Trump sagte auf seiner ersten Pressekonferenz nach Amtsantritt am 21. Januar 2025 – im Beisein von Ellison – über ihn:

„Was Larry betrifft – bei ihm geht es um mehr als Technologie. Er ist so etwas wie der CEO von allem.“

An diesem Tag kündigte Trump das Stargate-Initiative-Programm an:
eine 500-Milliarden-Dollar-Investition in KI-Infrastruktur durch Oracle, OpenAI (ChatGPT) und SoftBank.

Kritiker warnen vor totaler Kontrolle

Kritiker befürchten, dass die Trump-Regierung mit Hilfe von Oracle (Ellison) und Palantir (Peter Thiel) an der Entwicklung eines allumfassenden Überwachungssystems arbeitet.

Beide Firmen besitzen durch Regierungsverträge in den USA und Großbritannien Zugriff auf riesige Mengen sensibler Bürgerdaten.

Durch die Verknüpfung mit digitalen IDs könnten künftig alle Menschen vollständig nachverfolgt werden.

Ellison deutete dies bereits im September 2024 an, als er bei einem Analystentreffen sagte:

„Bürger werden sich bestmöglich benehmen, weil wir ständig aufzeichnen und melden, was geschieht.“

(„Citizens will be on their best behavior, because we’re constantly recording and reporting everything that’s going on.“)

Fazit: Großbritannien wird zum Labor für den digitalen Überwachungsstaat –
mit Tony Blair und Larry Ellison als Architekten.

 

Grossbritannien macht den Schritt in den Überwachungsstaat – mit Dank an Tony Blair und Larry Ellison