27. Juli 2025

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Googles “Gemini” wird künftig WhatsApp-Nachrichten auslesen

 

WhatsApp, Teil der Meta-Gruppe von Mark Zuckerberg, lässt seine eigene KI künftig ungelesene Nachrichten zusammenfassen. Doch auch Google will über dessen KI-Tool Gemini an die privaten Nachrichten des Messenger-Dienstes. Wie sicher und privat sind diese Daten noch?

Während WhatsApp damit wirbt, standardmäßig eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung implementiert zu haben, welche eine Auswertung der versendeten Daten durch Dritte unmöglich machen soll, befindet sich die eigentliche Schwachstelle auf den benutzten Geräten selbst. Wozu brauchen die Regierungen überhaupt noch irgendwelche “Staatstrojaner” zum Auslesen von privaten Unterhaltungen, wenn dies künftig die KI-Tools von Meta und Google für sie unternehmen?

Bereits im Juni wurde bekannt, dass Meta für dessen Messengerdienst WhatsApp eine KI-Funktion namens “Message Summaries” einführt. Dieses Feature lässt die Meta-Ki LLaMA (Large Language Model Meta AI) Zusammenfassungen von ungelesenen Nachrichten erstellen. Zum Beispiel, wenn Eltern in einer Chatgruppe der Schule ihrer Kinder sind und sich die Nachrichten nur noch anhäufen, soll die KI auf einen Blick eine Übersicht bieten, ohne dass man selbst alles durchlesen muss. Das klingt auf den ersten Blick vielleicht nicht so schlecht, doch niemand weiß wirklich, was die KI mit all diesen gesammelten Informationen macht.

Aber das ist erst der Anfang. Nun will auch Google an die Daten von WhatsApp-Unterhaltungen ran. Offiziell soll dies dazu beitragen, das Gemini-LLM “besser” zu machen, doch der Zugriff über Android auf Apps von Drittanbietern wie WhatsApp, SMS oder den Kalender könnte dazu führen, dass die KI auch die privaten Nachrichten mitliest. Etwas, das auch die Frage nach der Konformität mit den Datenschutzrichtlinien in Europa aufwirft. Denn anders als die Meta-eigene KI-Funktion, welche ein “Opt-in” ist, können die Android-Nutzer diese Zugriffe durch Gemini nicht einfach so ein- und ausschalten.

Wenn man bedenkt, dass Google und Meta bereits massiv von den US-Geheimdiensten (CIA, NSA, FBI & Co) unterwandert sind, darf man durchaus davon ausgehen, dass diese die von den KI-Tools gesammelten Informationen auch den Weg in deren Rechenzentren finden werden. Ende-zu-Ende-Verschlüsselung? Wen interessiert das schon. Auch müssen die Geheimdienste nicht einmal mehr irgendwelche Backdoors beim Android-Betriebssystem nutzen, um an Daten zu gelangen. Die KI macht das schon für sie. Ganz automatisch.

 

Googles “Gemini” wird künftig WhatsApp-Nachrichten auslesen