18. Juli 2025

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Fürs Klima: EU fördert Wrestling-Kämpfe in Gambia mit einer halben Million Euro

 

Im Zuge eines Entwicklungshilfeprojekts erhielt Gambia (Westafrika) eine halbe Million Euro von der Europäischen Union – angeblich zur Bekämpfung des Klimawandels. Unfassbar: Das Geld floss an das „Gambia Wrestling Forum“ und wurde für den Bau dreier Wrestling-Arenen verwendet. Nach Radwegen in Peru werden jetzt auch Wrestlingkämpfe in Afrika gesponsert.

Die Europäische Union hat im Rahmen eines Entwicklungsprojekts von Mai 2020 bis Mai 2023 499.950 Euro an die „Gambia Wrestling Association“ überwiesen, um Wrestling-Kämpfe in Gambia zu fördern. Ziel war es, die „Widerstandsfähigkeit lokaler Gemeinschaften gegen den Klimawandel“ zu stärken. Das Geld wurde unter anderem für den Bau von drei Wrestling-Arenen in Ndemban (West Coast Region), Farafenni (North Bank Region) und Boiram (Central River Region) verwendet. Das Projekt trug den Titel Förderung von Investitionen in Kultur, Kunst und Sport zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit lokaler Gemeinschaften gegen den Klimawandel und wurde von der EU-Generaldirektion für internationale Zusammenarbeit und Entwicklung (DEVCO) über das „Development Cooperation Instrument“ (DCI) finanziert.

Die Idee war, Wrestling als kulturelles Erbe zu fördern und den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken, was angeblich die Gemeinden widerstandsfähiger gegen die Auswirkungen des Klimawandels machen sollte. Konkrete Erklärungen, wie Wrestling direkt den Klimaschutz unterstützt, fehlen jedoch leider in den Projektbeschreibungen.

Die Arenen wurden im November 2023 fertiggestellt, das Projekt war Teil von drei Initiativen in Gambia, die jeweils denselben Betrag erhielten, darunter Projekte für faire Arbeitsbedingungen und künstlerische Geschäftsmodelle, ebenfalls im Namen des Klimaschutzes. Gambia gilt in Afrika als Vorreiter im Klimaschutz und will bis 2050 klimaneutral werden, was möglicherweise die Förderung rechtfertigen sollte. Dennoch bleibt völlig unklar, wie der Bau von Wrestling-Arenen zu diesem Ziel beitragen soll.

Das Projekt sorgte in Gambia natürlich für Begeisterung. Die gambische Zeitung The Standard schrieb im November 2023:

„Die Wrestling-Arenen zeugen vom Engagement der Europäischen Union für die Förderung kultureller Bereicherung, kreativen Ausdrucks und sportlicher Entwicklung in lokalen Gemeinden. Das übergeordnete Ziel des Projekts ist es, die Gemeinden in Gambia zu befähigen, den Auswirkungen des Klimawandels standzuhalten und gleichzeitig lebendige kulturelle und sportliche Ökosysteme zu fördern.“

Wrestling hat in Gambia eine lange Tradition. Bei den Kämpfen ist alles echt – im Gegensatz zu den gleichnamigen amerikanischen TV-Veranstaltungen. Zu den Austragungen gehören feste Rituale: Wahrsager schauen in die Zukunft der Ringer. Zudem werden geheime Tränke, die die Kämpfer stark machen sollen, zubereitet.

Obwohl das Projekt bereits 2023 endete, wurde es erst jetzt durch eine Veröffentlichung auf der Plattform „Ngotransparency.eu“ der EU-Parlamentsfraktion „Patriots for Europe“ öffentlich bekannt.

Während die Steuerzahler in Europa mit immer höheren Steuern und Abgaben geschröpft werden, verteilt die EU das hart erarbeitete Geld in der ganzen Welt. Besonders der Klimaschutz, der als Deckmantel für Umverteilung eingesetzt wird, bietet unendliche Möglichkeiten. Ein Ende dieses Irrsinns ist nicht in Sicht. In Deutschland wurde “Klimaneutralität” bis 2045 sogar im Grundgesetz festgeschrieben, was neue staatliche Maßnahmen, Gesetze, Verordnungen und andere Regelungen ermöglicht und einer Ökodiktatur Tür und Tor öffnen könnte.

 

Fürs Klima: EU fördert Wrestling-Kämpfe in Gambia mit einer halben Million Euro