6. Mai 2025

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Für zweiten Kanzler-Wahlgang: Union kippt Unvereinbarkeitsbeschluss mit der Linken

 

Bezeichnend: Um heute wider Erwarten doch noch einen zweiten Wahlgang durchzubekommen, damit Friedrich Merz irgendwie mit Hängen und Würgen als Deutschlands wohl unbeliebtester Bundeskanzler gewählt werden kann, kippt die Union ihren Unvereinbarkeitsbeschluss mit der SED / Linken. Von den angeblichen Werten der Union ist inzwischen wohl gar nichts mehr übrig.

Absurder Krimi im Deutschen Bundestag: Die Union will endlich ihren Kanzler durchsetzen, den nicht einmal die eigene Koalition geschlossen haben möchte – um einen zweiten Wahlgang doch noch auf die Tagesordnung zu bringen, braucht es aber eine 2/3-Mehrheit. Wie die “Bild” berichtete, will die SPD aber nicht mit der AfD abstimmen. Schwarz-Rot braucht somit nicht nur die Stimmen der Grünen, sondern auch der Linken.

Das widerspricht dem Unvereinbarkeitsbeschluss. Zwar wurde zwischenzeitlich noch behauptet, Merz wolle den Beschluss nicht kippen – weil man dann aber nicht handlungsfähig ist, knickte die Union kurzerhand ein. Vor sich her getrieben von der SPD, denn die AfD war ohnehin bereit, den zweiten Wahlgang abzusegnen. Im Zweifelsfall treibt die CDU es eben doch mit jedem, so scheint’s.

Peinlich: Man behauptet nun einfach, dass die Unvereinbarkeit ja nicht für Geschäftsordnungsfragen gelte. “CSU-Grande Alexander Dobrindt dealte dies mit der Linken-Führung in seinem Büro aus”, berichtet die “Bild”. Als Blamage betrachten es Nutzer in den sozialen Netzen. Eine Union, die fröhlich das Gegenteil von dem tut, was sie ihren Wählern versprochen hatte, und die mit nichts anderem als einem Rückgrat aus Gummi auffällt – darauf hat Deutschland gewartet.

Sollten die vorherigen Abweichler nun “brav” gemäß Partei- und Koalitionszwang handeln und Merz um 15:15 Uhr beim historischen zweiten Versuch doch noch wählen, so bleibt der Schaden für die Union angerichtet: Kein Kanzlerkandidat erlebte bisher eine solche Peinlichkeit wie Merz – und dass man in heller Verzweiflung auch noch gleich den Unvereinbarkeitsbeschluss mit der ehemaligen Mauermörderpartei kippt, spricht Bände. Armes Deutschland. Wer kann dieses Theater noch ernst nehmen?

 

Für zweiten Kanzler-Wahlgang: Union kippt Unvereinbarkeitsbeschluss mit der Linken