5. September 2025

ddbnews.org

Neuigkeiten / Berichte / Informationen

Fossilienfunde in Griechenland: Zerbricht die “Out of Africa”-Theorie?

 

Fossilienfunde in Griechenland stellen das Dogma vom ausschließlich afrikanischen Ursprung des Menschen infrage. Hinweise auf parallele Entwicklungen von Homininen in Europa und Afrika zeichnen ein weit komplexeres Bild der Menschheitsgeschichte. Vielleicht sind unsere Wurzeln nicht nur afrikanisch, sondern auch tief im Boden des Balkans verankert.

Seit Jahrzehnten predigt die Paläoanthropologie das gleiche Dogma: Der Mensch sei in Afrika entstanden, Punktum. Wer wagt, daran zu zweifeln, wird in Fachkreisen wahlweise als Spinner, Außenseiter oder Geschichtsklitterer abgetan. Doch nun grätschen ausgerechnet Fossilien aus Griechenland in diese bequeme Erzählung. Funde wie der Petralona-Schädel oder der rätselhafte Graecopithecus (der Fund wurde auch als Nikiti-Unterkiefer bekannt) legen nahe, dass frühe Homininen sehr wohl auch in Europa lebten – vielleicht sogar vor den angeblich ältesten afrikanischen Vertretern. Das ist natürlich Sprengstoff für eine Wissenschaft, die sich gern in Gewissheiten wiegt, obwohl ihre Basis auf dem Zufall von Fundorten ruht.

Denn genau hier liegt das eigentliche Problem: Wir tun so, als hätten wir den vollen Überblick über die Frühgeschichte des Menschen, dabei ist unsere gesamte Fossilgrundlage eine dünne Decke voller Löcher. Der Homo erectus, der Australopithecus, selbst der „Lucy“-Fund – alles Einzelstücke, die in staubigen Ebenen zufällig überdauerten. In Europa dagegen ist das Klima seit Millionen Jahren wesentlich ungünstiger für Knochenkonservierung. Frost, Wasser, Erosion – all das frisst das organische Erbe der Vergangenheit auf. Dass wir in Afrika mehr Skelette finden, bedeutet also nicht zwangsläufig, dass dort auch der Ursprung liegt. Es bedeutet nur, dass der afrikanische Boden zufällig gnädiger mit der Wissenschaft ist.

Eine parallele Entwicklung?

Die Vorstellung paralleler Entwicklungen ist daher alles andere als abwegig. Warum sollte sich eine Linie von Menschenaffen nicht gleichzeitig in Europa und in Afrika Richtung Homininen entwickelt haben? Evolution verläuft nicht linear, sondern chaotisch, mit Sackgassen, Seitenzweigen und parallelen Anpassungen. Dass man im Balkan, in Anatolien oder gar auf Kreta ähnliche Entwicklungen wie in Ostafrika findet, ist kein Beweis für eine “Migration” in die eine oder andere Richtung, sondern schlicht Ausdruck eines Prozesses, der mehrfach in Gang gesetzt worden sein könnte. Die Wahrheit dürfte komplexer sein, als es in den Lehrbuchkapiteln steht.

Besonders die Funde aus Griechenland wirken wie ein Störsignal im ansonsten so geordneten Erzählmuster. Graecopithecus, rund 7,2 Millionen Jahre alt, besitzt Zahnwurzeln, die frappierend an die späteren Australopithecinen erinnern – und damit eher an frühe Menschenformen als an klassische Menschenaffen. Die etablierten Paläoanthropologen winken ab und verweisen auf die “Unsicherheit der Interpretation”. Doch dieselben Leute errichten aus einem einzigen Knochenfund in der Sahara ganze Stammbäume. Die Doppelmoral ist kaum zu übersehen: Alles, was ins bestehende Dogma passt, wird groß ausgeschlachtet, alles, was querliegt, wird kleingeredet.

Dabei zeigen Studien immer deutlicher, dass Evolution kein exklusives Ereignis in einem abgeschlossenen Biotop war, sondern ein Flickenteppich regionaler Entwicklungen. Das Klima in Südosteuropa, mit seinen Savannen-ähnlichen Landschaften im späten Miozän, bot ideale Bedingungen für Anpassungen in Richtung Zweibeinigkeit. Parallel dazu entwickelte sich in Ostafrika Ähnliches. Ob es zu einer Vermischung kam oder eine Linie die andere verdrängte, bleibt unklar. Doch eines ist sicher: Die Geschichte ist nicht so simpel, wie sie uns verkauft wird. Vielleicht waren unsere Urahnen eben nicht nur Kinder Afrikas, sondern auch Söhne und Töchter des heutigen Balkans.

Die hartnäckige Fixierung auf Afrika verrät mehr über den dogmatischen Charakter der heutigen Wissenschaft als über die Realität der Frühgeschichte. Denn wer sich auf ein einziges Narrativ versteift, verliert den Blick für die Komplexität der Natur. Statt die europäische Hypothese mit offener wissenschaftlicher Neugier zu prüfen, reagiert man mit Abwehrreflexen. Fossilien aus Griechenland, Bulgarien oder der Türkei sind keine Störfälle, sondern Hinweise darauf, dass wir unser Weltbild dringend erweitern müssen. Vielleicht ist es an der Zeit, dass die Anthropologie ihre ideologische Fessel sprengt und sich wieder dem zuwendet, was Wissenschaft eigentlich sein sollte: dem offenen Suchen nach Wahrheit, auch wenn sie manchmal etwas unbequem sein mag.

 

Fossilienfunde in Griechenland: Zerbricht die “Out of Africa”-Theorie?