Der Handelskonflikt zwischen den USA und China hat sich seit Trumps Amtsantritt deutlich verschärft. Jetzt haben sich die beiden Staatschefs wohl geeinigt.
Die USA und China haben nach den Worten von US-Präsident Donald Trump mehrere Vereinbarungen im zuletzt herrschenden Handelsstreit erzielt. Dabei einigten sie sich unter anderem bei den Themen Zölle, Seltene Erden und Sojabohnen.
Insbesondere die Vereinbarung für Seltene Erden war ein wichtiges Anliegen für Trump. Die Vereinbarung gelte für ein Jahr, sagte der US-Präsident am Donnerstag nach seinem Treffen mit Chinas Staatschef Xi Jinping. Sie werde jährlich neu verhandelt.
China ist weltweit führend bei der Förderung und Verarbeitung Seltener Erden – und nutzte dies als Hebel in den Verhandlungen mit den USA. Die Rohstoffe und daraus gefertigte Magnete werden in der Industrie sowie der Hightech- und Rüstungsbranche benötigt. Seltene Erden stecken in Bildschirmen von Smartphones oder Fernsehern, aber auch in den Antrieben für Elektromotoren, in Halbleitern oder Turbinen.
Zölle für Fentanyl gesenkt
Trump kündigte außerdem eine Senkung der Zölle gegen China in Bezug auf Fentanyl von 20 auf zehn Prozent an. Das gelte ab sofort. Trump warf China in der Vergangenheit immer wieder vor, für die Fentanyl-Krise in den USA mitverantwortlich zu sein. Fentanyl ist ein synthetisches Opioid, das schnell abhängig macht. Fentanyl ist bis zu 50-mal stärker als Heroin. Schon wenige Milligramm Fentanyl können US-Angaben zufolge tödlich sein.

Im September lag der durchschnittliche chinesische Zoll auf US-Exporte bei rund 33 Prozent, während der durchschnittliche US-Zoll für chinesische Exporte bei rund 58 Prozent lag, wie das Peterson Institute berichtete. Im April überstiegen die Zölle auf beiden Seiten 130 Prozent.
Dazu erklärte Donald Trump, der Streit zwischen China und den Vereinigten Staaten sei „beigelegt“. „Ich glaube, das war ein fantastisches Treffen“, sagte Trump nach seiner Abreise aus Busan vor Journalisten an Bord der Präsidentenmaschine Air Force One. Die Zölle auf Waren aus China sollten von 57 auf 47 Prozent gesenkt werden, so Trump. Details wurden zunächst nicht bekannt.
China will nach Angaben von Trump zudem wieder vermehrt Sojabohnen aus den USA importieren. Xi habe zugestimmt, „riesige Mengen an US-Sojabohnen und weiteren Agrarprodukten zu kaufen“, sagte Trump. Peking hatte auf Trumps hohe Importzölle mit hohen Zöllen auf Sojabohnen reagiert, dies traf die Soja-Farmer in den USA hart.
Die Soja-Farmer in den USA sind in der Mehrheit überzeugte Anhänger Trumps. Im vergangenen Jahr war mehr als die Hälfte aller US-Sojaexporte nach China gegangen, in diesem Jahr sind die Lieferungen in die Volksrepublik um 50 Prozent zurückgegangen, Bestellungen für die Herbsternte blieben aus. Der Marktpreis in den USA liegt aktuell rund 40 Prozent unter dem Niveau von vor drei Jahren
Erstes persönliches Treffen seit sechs Jahren
Trump und Xi hatten zuvor im südkoreanischen Busan Gespräche geführt, es war ihr erstes persönliches Treffen seit sechs Jahren. An den Gesprächen nahmen unter anderem US-Außenminister Marco Rubio, US-Finanzminister Scott Bessent, US-Handelsminister Howard Lutnick sowie der chinesische Außenminister Wang Yi und der chinesische Handelsminister Wang Wentao teil.
China und die USA liegen in zentralen wirtschaftlichen und außenpolitischen Themen über Kreuz. Die Spannungen zwischen den beiden Ländern hatten nach Trumps Amtsantritt im Januar stark zugenommen. Washington und Peking überzogen sich gegenseitig mit Zöllen und Handelsbeschränkungen.
