7. Juli 2025

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EU-Versuche mit digitalen ID-Geldbörsen stehen vor dem Ende, da Bedenken bezüglich des Datenschutzes bestehen

 

Das Projekt legt den Grundstein für ein System, in dem sich hinter der Bequemlichkeit eine Kontrollgesellschaft verbirgt.
Ken Macon

Potential, eines der Konsortien, die ausgewählt wurden, um die von der EU geplante Digitale Identität (EUDI) Wallet zu testen, bereitet sich darauf vor, seine Arbeit bis September 2025 abzuschließen.

Die Gruppe, die sich im Jahr 2023 zusammengefunden hat, hat eine Rolle dabei gespielt, die Grundlagen für ein System zu schaffen, vor dem Datenschützer warnen und das die Überwachungs- und Datensammlungsmöglichkeiten von Regierungen und privaten Unternehmen dramatisch ausweiten könnte.

Das ursprüngliche Ziel der EU, die Wallet im Jahr 2024 einzuführen, hat sich bereits verschoben, und der aktuelle Termin wurde auf 2026 verschoben.

Im Laufe seines Mandats hat Potential mit 155 Organisationen aus 19 Ländern zusammengearbeitet und dabei auch große Unternehmen wie Idemia, Thales, Amadeus und Namirial einbezogen.

Gemeinsam entwickelten sie sechs Nutzungsvorschläge für die digitale Brieftasche, die Aktivitäten wie die Eröffnung eines Bankkontos, die Registrierung von SIM- oder eSIM-Karten, den Zugang zu Behördendiensten, die Nutzung eines mobilen Führerscheins, die Beantragung einer qualifizierten eSignatur und die Einreichung elektronischer Rezepte umfassen.

Jeder dieser Anwendungsfälle stellt zwar eine Erleichterung für die Bürger dar, wirft aber Fragen darüber auf, wie persönliche Daten in diesem neuen Ökosystem gespeichert, gemeinsam genutzt und geschützt werden.

Eine Reihe von Großtests wurde bereits durchgeführt. Die ersten Ferntests begannen im Mai 2024. Im Februar 2025 fanden in Warschau grenzüberschreitende Tests statt, bei denen 15 nationale Geldbörsen und 20 Dienste im Peer-to-Peer-Modus Daten austauschten.

Auch die Ukraine beteiligte sich an der Prüfung, ob ihre digitalen Dokumente mit den EU-Systemen integriert werden können. Im Mai fanden in Vilnius 1.300 Interoperabilitätstests mit 34 öffentlichen und privaten Einrichtungen statt, wodurch die Beteiligung des Privatsektors an der digitalen Identitätsinfrastruktur weiter gestärkt wurde.

Potential hat mehrere Möglichkeiten aufgezeigt, wie Menschen aufgefordert werden könnten, ihre Identität nachzuweisen, sei es durch persönliche Überprüfungen mit QR-Codes oder NFC, beaufsichtigte oder unbeaufsichtigte Interaktionen in Büros oder Kiosken oder Fernanmeldungen über mehrere Geräte.

Jede Methode bringt neue Schwachstellen mit sich, an denen die Privatsphäre gefährdet werden könnte, wenn keine robusten Schutzmaßnahmen vorhanden sind.

Während die EU der Einführung der EUDI-Geldbörse näher kommt, wächst unter Datenschützern die Besorgnis, dass der Vorstoß für die digitale Identität rasant voranschreitet und zu einer digitalen Kontrollgesellschaft führt.

 

 

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