13. August 2025

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Durchbruch in Japan: Fermentierter Stevia-Extrakt tötet gezielt Bauchspeicheldrüsenkrebszellen

 

Stevia als potenzielles Krebsmittel: Japanische Forscher entdecken gezielten Angriff auf Pankreaskarzinomzellen

Forscher der Hiroshima University haben in einer aktuellen Studie gezeigt, dass ein fermentierter Extrakt aus Stevia-Blättern gezielt Krebszellen der Bauchspeicheldrüse abtöten kann – ohne dabei gesunde Zellen zu schädigen. Der Ansatz könnte neue Wege in der Behandlung einer der aggressivsten und tödlichsten Krebsarten eröffnen.

Fermentation steigert die Wirksamkeit

Das Forschungsteam setzte auf einen innovativen Ansatz: Der Stevia-Blattextrakt wurde mithilfe des Bakterienstammes Lactobacillus plantarum SN13T fermentiert. Diese mikrobielle Biotransformation führte nicht nur zu einer höheren biologischen Aktivität, sondern auch zur Bildung eines neuen Wirkstoffes – Chlorogensäure-Methylester (CAME). Im Labor zeigte sich, dass CAME deutlich stärker gegen Pankreaskarzinomzellen (PANC-1) wirkte als die herkömmliche Chlorogensäure.

Präzise Krebsbekämpfung

In Zellkulturversuchen blockierte der fermentierte Stevia-Extrakt (FSLE) den Zellzyklus der Krebszellen in der G0/G1-Phase und löste anschließend den programmierten Zelltod (Apoptose) aus. Bemerkenswert: Gesunde Nierenzellen (HEK-293) blieben unbeeinträchtigt – ein entscheidender Vorteil gegenüber vielen gängigen Chemotherapien, die auch gesundes Gewebe angreifen.

Hoffnung für eine schwer behandelbare Krebsart

Pankreaskarzinome gehören zu den bösartigsten Tumoren: Sie metastasieren früh, werden oft erst in späten Stadien entdeckt und sprechen schlecht auf bestehende Therapien an. Die gezielte Wirkung des fermentierten Stevia-Extrakts könnte daher eine dringend benötigte Ergänzung zu bisherigen Behandlungsstrategien darstellen.

Nächste Schritte: Vom Labor ins Tiermodell

Die Forscher planen nun präklinische Tests in Mausmodellen, um die Wirksamkeit und Sicherheit des Extrakts im gesamten Organismus zu prüfen. Dabei sollen auch die optimale Dosierung und mögliche Nebenwirkungen untersucht werden.

Perspektive: Pflanzenstoffe plus Mikrobiologie

Der Ansatz, pflanzliche Wirkstoffe durch Fermentation mit spezifischen Bakterienstämmen zu optimieren, gilt als zukunftsträchtig – nicht nur in der Krebsforschung. „Unsere Ergebnisse zeigen, dass natürliche Produkte, kombiniert mit moderner Mikrobiologie, neuartige Therapieoptionen eröffnen können“, betonten die Wissenschaftler.

Sollten die vielversprechenden Laborergebnisse auch in Tier- und später in Humanstudien bestätigt werden, könnte fermentierter Stevia-Extrakt eines Tages als ergänzende oder alternative Therapie gegen Bauchspeicheldrüsenkrebs eingesetzt werden – und damit die Behandlung einer bisher fast unheilbaren Krankheit revolutionieren.

 

 

Durchbruch in Japan: Fermentierter Stevia-Extrakt tötet gezielt Bauchspeicheldrüsenkrebszellen