Totalüberwachung aus dem Orbit: Wie die Schweiz mit WISeSat die digitale Kontrolle vorbereitet
Eine investigative Analyse zur Rolle von WISeKey, Satelliten, digitaler Identität und der stillen internationalen Abhängigkeit.
Während Regierungen weltweit an der Einführung digitaler Identitäten arbeiten, formiert sich im Hintergrund ein technologisches System, das nichts Geringeres ermöglicht als die totale Überwachung der Bevölkerung – in Echtzeit, global, und kaum hinterfragbar. Ein zentraler Akteur dabei: Ein Schweizer Unternehmen namens WISeKey.
WISeKey International Holding AG, mit Hauptsitz in Genf, betreibt über seine Tochter WISeSat.Space ein satellitengestütztes Kommunikationssystem, das angeblich auf Sicherheit, digitale Identitäten und Post-Quanten-Verschlüsselung spezialisiert ist. Was nach einem Cybersecurity-Vorzeigeprojekt klingt, entpuppt sich bei näherer Betrachtung als technische Infrastruktur für eine globale Kontrollarchitektur – sobald die gesetzliche Grundlage mit einer verpflichtenden digitalen ID geschaffen ist.
Vom Sicherheitsversprechen zur vollständigen Erfassung
WISeKey entwickelt sogenannte „WISeID“-Identitäten: digitale Zertifikate, verknüpft mit biometrischen Daten und kryptografischen Schlüsseln. Sie sollen in Zukunft mit Personen, Geräten und staatlichen Diensten verknüpft werden. Gleichzeitig sendet WISeSat eigene Kleinsatelliten (Picosatelliten) in die Erdumlaufbahn – mit dem Ziel, weltweite Datenübertragungen, Authentifizierungen und Gerätevernetzungen unabhängig vom klassischen Internet zu ermöglichen.
Die Kombination ist brisant: Eine satellitengestützte, hochsichere Kommunikationsschicht, gekoppelt mit digitaler Identitätsverwaltung und Fernzugriff auf IoT-Geräte. Was offiziell als Sicherheitslösung für Logistik, Infrastruktur oder Klimaüberwachung beworben wird, ist technisch nichts anderes als ein Kontrollnetzwerk, das menschliches Verhalten, Standortdaten, Gerätedaten und Zugriffsinformationen in Echtzeit verbinden kann.
Start durch SpaceX – Daten durch US-Clouds
Trotz des schweizerischen Markenlabels sind die Verbindungen zu den USA zentral. Die Satelliten von WISeSat werden über Elon Musks Raumfahrtunternehmen SpaceX ins All geschossen. Damit unterliegen sie dem US-amerikanischen ITAR-Regime (International Traffic in Arms Regulations), das sicherheitsrelevante Technologien automatisch unter US-Aufsicht stellt.
Hinzu kommt, dass WISeKey – eigenen Angaben zufolge – Cloud-Dienste von Amazon AWS und Microsoft Azure nutzt. Diese unterliegen dem US CLOUD Act, der amerikanischen Behörden weltweiten Zugriff auf Daten erlaubt, sobald sie auf Servern US-amerikanischer Anbieter liegen – selbst wenn diese physisch in der Schweiz stehen.
Kurz gesagt: Der Start erfolgt durch SpaceX. Die Datenverarbeitung über US-Clouds. Die Rechtslage unterliegt – im Ernstfall – amerikanischem Zugriff. Die vielbeschworene Schweizer Souveränität existiert de facto nicht.
Schweizer Armee als Pilotpartner
Besonders bemerkenswert: WISeSat arbeitet seit 2022 direkt mit der Schweizer Armee zusammen. Offiziell geht es um Tests sicherer Kommunikation, Infrastrukturschutz und Post-Quanten-Security. Doch die technische Architektur ist die gleiche wie bei zivilen Anwendungen. Es verschwimmen die Grenzen zwischen militärischer Infrastruktur, öffentlichem Dienst, privatem Raum und Bürgerüberwachung.
In einer Pressemitteilung von Januar 2025 kündigte WISeSat eine neue Satellitengeneration an – explizit zur „Förderung strategischer Projekte mit den Schweizer Streitkräften“. Auch armasuisse, die Beschaffungsstelle des Verteidigungsdepartements, ist involviert. Die Weichen sind gestellt.
Nur noch ein Schritt fehlt: Die digitale ID
Was derzeit noch fehlt, ist die flächendeckende Verknüpfung der digitalen Identität mit dem Alltag: Zugang zu Verkehr, Behörden, Zahlungen, Gesundheitsdiensten – gekoppelt an eine eindeutige, digitale Signatur. Genau hier setzt das geopolitische Kalkül an.
Sobald diese Infrastruktur verpflichtend eingeführt ist – etwa im Rahmen von WHO-Standards, EU-Verordnungen oder nationalen E-ID-Gesetzen – kann das Satellitennetzwerk in vollem Umfang greifen. Die technische Möglichkeit zur Echtzeitüberwachung jeder Bewegung, jeder Zahlung, jedes Geräts und jeder Kommunikation ist dann gegeben.
Fazit: Globale Kontrolle unter Schweizer Flagge
WISeSat ist der Prototyp eines globalen Überwachungssystems unter dem Deckmantel digitaler Sicherheit. Getragen von der Schweiz, aber technologisch abhängig von den USA, mit militärischer Einbindung und privater Cloud-Verarbeitung. Die Vorstellung einer neutralen, datensouveränen Schweiz wird durch dieses Projekt ad absurdum geführt.
Es fehlt nur noch die letzte politische Entscheidung – die gesetzlich verankerte, verpflichtende digitale ID. Danach gibt es kein technisches Zurück mehr.
Die Totalüberwachung ist nicht hypothetisch. Sie ist einsatzbereit.
ID-Totalüberwachung: Schweizer Satellitenfirma WISeSat baut globale Kontrollinfrastruktur auf
Direkt zum Video:
.
Ein paar Auszüge aus Pressemeldungen: