Ein CIA-Krieg auf tönernen Füßen
Larry C. Johnson
Die Zeitschrift Foreign Policy veröffentlichte vergangene Woche einen Artikel von Tim Weiner, Autor von Legacy of Ashes, unter dem Titel:
„When the Threat Is Inside the White House: Was CIA-Insider über die MAGA-Maulwürfe und Kumpane sagen, die jetzt für die nationale Sicherheit der USA verantwortlich sind.“
Weiner versucht darin, Trump und sein Team als russlandfreundliche Bedrohung darzustellen – doch unbeabsichtigt zeichnet er ein aufschlussreiches Bild der voreingenommenen, realitätsfernen CIA-Führung, die Russland offenbar noch immer für eine kommunistische Supermacht hält.
Bereits im ersten Absatz wird deutlich:
„Wenn die Spione unserer Nation die Infanterie unserer Ideologie sind … dann ist Tom Sylvester ein unbekannter Soldat, der zum Vier-Sterne-General wurde.“
Er wurde stellvertretender Direktor für Operationen der CIA – angeblich wegen seiner Rolle bei der „Entwendung russischer Kriegspläne“ und der Unterstützung des Kiewer Militärs.
Die unterschlagene Provokation
Weiner schreibt, Sylvester habe „Russlands Kriegspläne für die Ukraine gestohlen“ – erwähnt aber mit keinem Wort, dass der russische Einmarsch maßgeblich durch westliche Provokationen wie die NATO-Osterweiterung befeuert wurde.
Die gesamte Darstellung beruht auf dem Narrativ, Russland sei ein „böser Akteur“ – die Verantwortung des Westens bleibt völlig ausgeklammert.
Rakusan: Kalter Hass als Agenda
Ein weiterer Abschnitt hebt Tomas Rakusan, CIA-Geheimdienstchef, hervor:
„Sein Hass auf die Russen war ihm in die Wiege gelegt worden … Er betrachtete die Unterwanderung der Präsidentschaftswahlen durch Putin als das Spionage-Äquivalent zu 9/11.“
Ein Vergleich, der nicht nur überzogen, sondern historisch wie geopolitisch völlig unhaltbar ist. Rakusan ignoriert dabei, dass Russland längst keine kommunistische Diktatur mehr ist, sondern sich nach dem Kalten Krieg in ein nationalistisch-christliches Gesellschaftsmodell transformierte – mit allen sozialen und wirtschaftlichen Rückschlägen, darunter Hyperinflation, Armut und sinkende Lebenserwartung.
Gabbard entlarvt das Schweigen
Tulsi Gabbard, derzeit Direktorin der nationalen Nachrichtendienste (ODNI), veröffentlichte kürzlich ein Memo mit dem Betreff:
„Intelligence Community suppression of intelligence showing ‚Russian and criminal actors did not impact‘ the 2016 presidential election via cyber-attacks on infrastructure.“
Die CIA unterdrückte also Beweise, die dem Russiagate-Narrativ widersprachen – ein klarer Hinweis auf manipulative politische Einflussnahme innerhalb der Geheimdienste.
Kein „eigener“ Geheimdienstkrieg
Weiners Artikel offenbart unfreiwillig die Abhängigkeit der CIA von ausländischen Diensten:
„Im Sommer 2020 arbeiteten CIA-Offiziere eng mit Briten, Niederländern, Ukrainern, Polen, Tschechen, Esten und anderen zusammen.“
Ein „Erfolg“ durch Delegation – nicht durch eigene Agenten. Insbesondere Ukrainische Quellen wurden zentral – auffällig häufig wird Frühjahr 2021 genannt: Beginn von Bidens Amtszeit, Beginn der Eskalation.
CIA-Direktor William Burns räumte offen ein, man habe in russischen Eliten „Unzufriedenheit“ erkannt – und gezielt versucht, daraus eine neue Farbrevolution gegen Putin zu züchten.
Die CIA baute den Kiewer Geheimdienst auf
Die CIA investierte massiv in die ukrainischen Geheimdienste:
„Es war wahrscheinlich eine der besten Investitionen, die die US-Regierung je gemacht hat.“
„Bis Herbst 2021 hatten sie die Ukrainer in Spionage, paramilitärischen Operationen und US-Nachrichtennutzung ausgebildet.“
Diese Aussage dokumentiert einen langfristig geplanten Geheimdienstkrieg, in dem die Ukraine als Frontstaat gegen Russland aufgerüstet wurde – verdeckt, aber koordiniert.
Terroristen rekrutieren – für Russland
Die wohl brisanteste Enthüllung liefert Weiner am Ende:
„Rakusan befahl ihnen, ihr Wissen über die Rekrutierung von Terroristen gegen russische Spione, Diplomaten und Oligarchen einzusetzen.“
Ein CIA-Funktionär ruft offen zur Terroristen-Rekrutierung gegen Russland auf – ein Skandal, der das gesamte „Kampf gegen Terror“-Narrativ der USA als Farce entlarvt.
Fazit
Was Weiner als Verteidigung der Demokratie verkauft, ist in Wahrheit ein dokumentierter, verdeckter Geheimdienstkrieg gegen Russland, dessen Grundlage eine politische Lüge war: Dass Putin die Wahl 2016 manipuliert habe – was laut Gabbards freigegebenen Dokumenten nicht zutrifft.
Die CIA war nicht neutral, nicht zurückhaltend und nicht faktenbasiert, sondern agierte wie eine politische Fraktion, die bereit war, demokratische Prozesse und internationale Stabilität für ihre Agenda zu opfern.
„Meiner Meinung nach sollte die CIA aufgelöst und in alle Winde verstreut werden. Wir brauchen einen Neuanfang mit Leuten, die wirklich intelligent sind.“ – Larry C. Johnson
Ein dramatisches Schlusswort – aber angesichts der Enthüllungen vielleicht kein überzogenes.