26. Juni 2025

ddbnews.org

Neuigkeiten / Berichte / Informationen

Bulgaren haben keine Lust auf Euro-Einführung: Demo-Autokorso fährt bis nach Brüssel

 

Am Freitag, dem 27. Juni, möchten die widerspenstigen Bulgaren in Brüssel ankommen. Die Fahrt begann bereits am 24. in Sofia und endet am 28. in Budapest. Auf der Hinreise kam es auch zu einer Spontankundgebung vor dem Parlament in Wien. Die Teilnehmer möchten ihren Protest gegen die ihrer Ansicht nach betrügerische Einführung des Euro in Bulgarien ausdrücken. Zudem wünscht man sich einen demokratischen Volksentscheid – die Bulgaren sind laut Umfragen mehrheitlich gegen die Euro-Einführung.

Der Euro soll in Bulgarien am 1. Januar 2026 eingeführt werden. Dieses Datum wurde von der Europäischen Kommission und der Europäischen Zentralbank (EZB) bestätigt, nachdem Bulgarien die notwendigen Konvergenzkriterien, einschließlich Preisstabilität, erfüllt hat. Dies stößt bei der Bevölkerung Bulgariens definitiv nicht nur auf Zustimmung – vielmehr zeichnet sich eine Mehrheit gegen diese Währungsumstellung ab.

Im Februar 2025 fanden in Sofia Proteste gegen die geplante Einführung des Euros statt. Demonstranten, organisiert von der Partei „Wiedergeburt“, versammelten sich vor der EU-Vertretung und warfen Eier, rote Farbe und Molotowcocktails auf das Gebäude, wobei die Eingangstür in Brand gesetzt wurde. Die Polizei meldete sechs Festnahmen und zehn verletzte Beamte. Die Demonstranten forderten den Erhalt der nationalen Währung Lew und äußerten Bedenken über mögliche Preissteigerungen durch den Euro.

Im Mai 2025 gingen Tausende Menschen in Sofia und anderen bulgarischen Städten auf die Straße, um gegen die Euro-Einführung zum 1. Januar 2026 zu protestieren. Die von der Partei „Wiedergeburt“ organisierten Kundgebungen forderten ein Referendum über die Beibehaltung des Lew. Teilnehmer trugen Transparente mit Slogans wie „Nein zum Euro“ und „Rettet den Lew“. Eine Umfrage aus dieser Zeit zeigte, dass 54,9 % der Bulgaren die Euro-Einführung ablehnten, vor allem aus Sorge vor steigenden Lebenshaltungskosten.

Im Juni 2025 setzten sich die Proteste fort, mit Kundgebungen vor der bulgarischen Nationalbank und der EU-Vertretung in Sofia. Anhänger der Partei „Wiedergeburt“ und andere Demonstranten wiederholten ihre Forderung nach einem Referendum. Die Teilnehmer äußerten Bedenken, dass der Euro die wirtschaftliche Unabhängigkeit Bulgariens einschränken könnte. Die Regierung lehnte ein Referendum ab, mit Verweis auf Bulgariens Verpflichtung zur Euro-Einführung nach dem EU-Beitritt 2007.

Am 24. Juni 2025 startete ein Autokorso von Demonstranten aus Bulgarien, die sich gegen die geplante Einführung des Euros aussprechen. Die Teilnehmer, die sich unter anderem über soziale Medien organisierten, versammelten sich in Sofia und anderen Städten, um ihre Reise nach Brüssel anzutreten. Ziel ist es, am Freitag, den 27. Juni 2025, um 10 Uhr auf dem Luxemburgplatz in Brüssel zu protestieren, wie in sozialen Medien angekündigt wurde. Die Demonstranten fordern ein Referendum über die Beibehaltung der bulgarischen Währung Lew und kritisieren die Entscheidung der Regierung, die Euro-Einführung ohne Volksabstimmung voranzutreiben.

Die Organisation des Autokorsos wurde unter anderem von der Partei „Wiedergeburt“ unterstützt, die bereits in den vergangenen Monaten Proteste gegen den Euro organisiert hatte. Laut Posts auf der Plattform X soll der Autokorso die Ablehnung der Euro-Einführung durch einen bedeutenden Teil der bulgarischen Bevölkerung verdeutlichen, da Umfragen zeigen, dass über 50 % der Bulgaren die Währungsumstellung ablehnen. Die Demonstranten werfen der Regierung vor, ihre Interessen zu ignorieren, und sehen den Autokorso als Mittel, ihre Botschaft direkt vor die EU-Institutionen in Brüssel zu tragen. Es wird erwartet, dass sich auch Unterstützer aus anderen europäischen Ländern dem Protest in Brüssel anschließen.

Die bulgarische Regierung und EU-Vertreter haben auf die Proteste bisher mit Zurückhaltung reagiert, betonen jedoch, dass Bulgarien als EU-Mitglied seit 2007 verpflichtet ist, den Euro einzuführen, sobald die Konvergenzkriterien erfüllt sind. Die Demonstranten verweisen hingegen auf die gesammelten 604.000 Unterschriften für ein Referendum, das 2023 vom Parlament abgelehnt wurde. Der Autokorso, wird von der Polizei begleitet, “um die Sicherheit der Teilnehmer zu gewährleisten”.

 

Bulgaren haben keine Lust auf Euro-Einführung: Demo-Autokorso fährt bis nach Brüssel