Der niederländische Methanhemmer Bovaer, entwickelt von DSM-Firmenich und der Universität Wageningen, steht international unter massivem Druck. Das Präparat sollte laut EU-Strategie einen entscheidenden Beitrag zur Reduzierung von Methanemissionen in der Landwirtschaft leisten. Doch in der Praxis häufen sich dramatische Berichte über schwere Gesundheitsprobleme bei Rindern, insbesondere in Skandinavien.
In Dänemark haben sich inzwischen 551 Milchviehbetriebe bei der unabhängigen Organisation Seges Innovation gemeldet – mit Fällen von Vergiftungserscheinungen, Durchfall, Stoffwechselstörungen, entzündeten Eutern, Milchfieber und sogar verendeten Kühen. Der Vorsitzende der dänischen Milcherzeuger, Kjartan Poulsen, erklärte, er kenne „keinen einzigen Betrieb“, der Bovaer ohne negative Folgen verfüttert habe.
Trotz dieser Meldungen hält die dänische Regierung am verpflichtenden Einsatz des Mittels fest – ein Schritt, der zunehmend als politischer Fehler betrachtet wird. Bauern, die nachweisen können, dass ihre Tiere durch Bovaer erkrankt sind, können zwar aus dem Programm aussteigen, doch Journalisten berichten von Versuchen, kritische Berichte zu unterdrücken, um das Regierungsprogramm zu schützen.
Auch in Norwegen und Schweden spitzt sich die Lage zu. In mehreren Fällen starben Kühe nach der Verfütterung des Mittels, Pilotprojekte wurden abgebrochen, und landwirtschaftliche Organisationen entfernten Informationen über Bovaer stillschweigend von ihren Webseiten. Der Nimbus des angeblichen „Wundermittels“ scheint innerhalb weniger Wochen zusammengebrochen zu sein.
Hersteller DSM, Wageningen University und die Europäische Lebensmittelbehörde EFSA bestehen weiterhin auf der Sicherheit des Produkts. Kritische Journalisten weisen jedoch darauf hin, dass bereits in der offiziellen Packungsbeilage vor schweren Augen- und Hautschäden und möglichen Fruchtbarkeitsproblemen gewarnt wird. Zudem begann die Universität Aarhus – ironischerweise eine der Institutionen, die Bovaer wissenschaftlich stützten – erst 2025 mit einer dreijährigen Studie zu möglichen Nebenwirkungen auf Kuhgesundheit und Tierwohl. Für viele Landwirte ein Beleg dafür, dass sie zu früh und ohne ausreichende Forschung in ein riskantes Experiment gedrängt wurden.
Während in anderen Ländern bislang keine vergleichbaren Probleme gemeldet wurden, wächst europaweit die Skepsis. Der dänische EU-Abgeordnete Asger Christensen, selbst Landwirt, fordert einen sofortigen europaweiten Stopp von Bovaer, bis die Sicherheit eindeutig geklärt ist. Unter Berufung auf das EU-Vorsorgeprinzip warnt er:
„Dieren sollten nicht für schnelle CO₂-Einsparungen geopfert werden. Eine einzige leidende Kuh ist eine Kuh zu viel.“
Die Debatte könnte weitreichende Folgen haben. Denn Bovaer gilt als zentraler Baustein der EU-Klimapolitik im Agrarsektor – und steht nun möglicherweise vor einem europaweiten Vertrauensverlust
Bovaer-Skandal: Über 550 Höfe melden kranke Kühe – Politiker fordern EU-Stopp!
