Das folgende Video, moderiert von Brian Berletic, diskutiert einen Artikel, den er für die Beijing Review verfasst hat, mit dem Titel „US-Botschaft beim Shangri-La-Dialog: Nach US-Kriegen in Europa, Afrika und dem Nahen Osten ist Asien das nächste Ziel“. Im Video liest Berletic den Originalentwurf seines Artikels vor und analysiert die Rede des US-Verteidigungsministers Pete Hegseth beim Shangri-La-Dialog 2025 in Singapur. Er stuft die Rede als Teil einer fortgesetzten US-Strategie ein, die auf militärische Konfrontation mit China abzielt.
US-Militärische Expansion in Asien
Berletic beschreibt die Rede von US-Verteidigungsminister Pete Hegseth beim Shangri-La-Dialog als Ausdruck einer alarmierenden Vision für die asiatisch-pazifische Region, die Hegseth als „Indo-Pazifik“ bezeichnet. Er argumentiert, dass die USA ihre militärische Präsenz in Ländern wie Japan, den Philippinen, Südkorea und Taiwan ausbauen, mit Zehntausenden von Soldaten und Raketen, die chinesische Städte erreichen können. Diese Truppen und Ausrüstungen seien näher an Chinas Grenzen als an den USA selbst, was er als provokativ ansieht. Berletic vergleicht dies mit der US-Kritik an zwei von einem chinesischen Unternehmen betriebenen Häfen nahe dem Panamakanal, die 1.700 km von den USA entfernt liegen und von Hegseth als „bösartiger chinesischer Einfluss“ bezeichnet wurden. Er betont, dass US-Basen in Asien, wie in Okinawa oder auf Taiwan, deutlich näher an China liegen, was die US-Kritik an China als heuchlerisch erscheinen lässt.
Shangri-La-Dialog als westliches Instrument
Der Shangri-La-Dialog, organisiert vom in London ansässigen International Institute for Strategic Studies (IISS), wird von Berletic als westlich geprägtes Sicherheitsforum beschrieben, das von Unternehmen wie Airbus, Boeing, Lockheed Martin, BAE Systems, Chevron und anderen finanziert wird. Er argumentiert, dass das Forum westliche Interessen fördert und darauf abzielt, eine westlich geprägte Erzählung in Asien zu etablieren, anstatt die Interessen der Region oder echte Ost-West-Kooperation zu unterstützen. Laut Berletic spiegeln die Sponsoren des IISS – Rüstungs- und Ölkonzerne sowie andere Thinktanks wie das Lowy Institute – eine Politik wider, die von uneingeschränkten westlichen Unternehmensinteressen gesteuert wird.
Strategische Sequenzierung und Arbeitsteilung
Berletic stuft Hegseths Rede als „Buchstütze“ zu einer früheren Anweisung an Europa im Februar 2025 ein, in der Hegseth eine „Arbeitsteilung“ forderte. Dabei sollen europäische Länder den Stellvertreterkrieg gegen Russland in der Ukraine übernehmen, indem sie Waffen, Munition und gegebenenfalls Truppen bereitstellen, um Russland zu binden, während die USA sich auf China konzentrieren. Er beschreibt dies als „strategische Sequenzierung“, da die USA nicht stark genug seien, um gleichzeitig gegen Russland, Iran, China und andere Nationen zu kämpfen. Die USA würden daher Konflikte in einer bestimmten Reihenfolge angehen und andere Länder überdehnt halten, während sie ihre Prioritäten verfolgen.
Taiwan und die Ein-China-Politik
Berletic betont, dass die USA gemäß dem Shanghai-Kommuniqué von 1972 anerkennen, dass „alle Chinesen auf beiden Seiten der Taiwan-Straße behaupten, dass es nur ein China gibt und Taiwan Teil Chinas ist“, und erklären, diese Position nicht anzufechten. Die UN-Resolution 2758 (1971) erkennt die Volksrepublik China als alleinigen legitimen Vertreter Chinas an, einschließlich Taiwans. Dennoch, so Berletic, untergraben die USA diese Verpflichtungen, indem sie Taiwan bewaffnen und etwa 500 US-Militärtrainer dort stationieren, was er als Verletzung der Ein-China-Politik und internationalen Rechts ansieht. Er vergleicht dies mit hypothetischen chinesischen Truppen in Puerto Rico oder auf Catalina Island vor Kalifornien, was die USA niemals tolerieren würden.
Kontinuität der US-Politik unter Trump
Berletic kritisiert die Vorstellung, dass Präsident Trump gegen den „tiefen Staat“ kämpft, und argumentiert, dass Hegseths Rede die nahtlose Fortsetzung der Politik der Biden-Administration zeigt. Er sieht dies als Beweis für eine kontinuierliche Agenda, die darauf abzielt, die Vorherrschaft des Westens über Asien zu sichern. Hegseth habe asiatische Länder aufgefordert, öffentliche Gelder für US-Waffen und die Reparatur von US-Militärausrüstung auszugeben und die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit China einzuschränken, da die USA keine Alternative zur wirtschaftlichen Kooperation mit China bieten könnten.
Implizite Drohungen und westliche Vorherrschaft
Hegseths Rede wird von Berletic als implizite Drohung gegen asiatische Länder interpretiert: Entweder sie unterstützen die US-Ziele durch Aufrüstung und militärische Zusammenarbeit, oder sie riskieren politische Destabilisierung, wie es laut Berletic in anderen Regionen durch US-Interventionen geschehen ist. Er verweist auf die Philippinen, wo Präsident Marcos gemeinsame Infrastrukturprojekte mit China stoppte und Gelder für US-Waffen und Raketenbasen umleitete, was die Interessen der Philippinen zugunsten der USA schwäche. Berletic sieht dies als Teil eines Musters, bei dem die USA Länder als Stellvertreter gegen China nutzen, ähnlich wie in der Ukraine gegen Russland.
Asiens Aufstieg und Chinas Rolle
Berletic betont, dass Asien wirtschaftlich aufgestiegen ist und relative Stabilität genießt, während die USA in anderen Regionen Konflikte geschürt haben. Er lobt Chinas Rolle bei der Förderung von Infrastrukturprojekten wie Hochgeschwindigkeitsbahnen, Häfen und Kraftwerken, die westliche Angebote übertreffen. Er sieht den Aufstieg Asiens, angeführt von China, als Bedrohung für die westliche Vorherrschaft, weshalb die USA versuchen, diesen Fortschritt durch militärische Präsenz und politische Einflussnahme zu untergraben. Asiatische Führer, so Berletic, lehnen zunehmend westliche Vorherrschaft ab und betonen ihre eigenen Interessen, ohne zwischen den USA und China wählen zu wollen.
Panamakanal und US-Heuchelei
Berletic hebt Hegseths Kritik am „bösartigen chinesischen Einfluss“ durch den Besitz von zwei Häfen nahe dem Panamakanal hervor, der 1999 an Panama übergeben wurde und 1.700 km von den USA entfernt liegt. Er kontrastiert dies mit der US-Militärpräsenz in Asien, die viel näher an China liegt, etwa in Okinawa (600–800 km von China) oder auf Taiwan. Er argumentiert, dass die USA Chinas zivile Aktivitäten kritisieren, während sie selbst aggressive militärische Maßnahmen ergreifen, was ihre Doppelmoral zeigt.
Warnung vor Destabilisierung
Berletic warnt, dass die USA Asien destabilisieren könnten, wie sie es in Europa, Afrika und dem Nahen Osten getan haben, indem sie Konflikte schüren und Länder wie die Philippinen oder Taiwan als Stellvertreter gegen China nutzen. Er kritisiert die Manipulation der öffentlichen Meinung durch US-finanzierte Organisationen wie das National Endowment for Democracy (NED), die Medien und Bildungssysteme in asiatischen Ländern infiltrieren. Er fordert die Region auf, sich gegen US-Einfluss zu wehren, um Frieden und Wohlstand zu bewahren, und warnt, dass die Lebensqualität in Asien verloren gehen könnte, wenn die USA ihre Agenda durchsetzen.
Fazit
Berletic schließt mit der Mahnung, dass Hegseths Rede keine Botschaft des Friedens sei, sondern eine Geiselhaft Asiens zugunsten westlicher Interessen. Er fordert die Menschen in Asien auf, die Bedrohung durch US-Interventionen zu erkennen und sich gegen die Manipulation ihrer Länder zu wehren, um die hart erkämpfte Stabilität und den Wohlstand der Region zu schützen. Er betont, dass die Vorstellung, Trump kämpfe gegen den „tiefen Staat“, eine gefährliche Illusion sei, da seine Administration die Politik der Vorgängerregierung fortsetzt.