26. Juli 2025

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Boris Pistorius: Deutsche Truppen wären bereit, russische Soldaten zu töten!

 

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius formulierte kürzlich das, was seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs kein deutscher Politiker mehr ausgesprochen hat: dass deutsche Truppen bereit wären, russische Soldaten zu töten! Mit dieser gefährlichen Rhetorik führt er einen Kurs an, der nicht Frieden verspricht, sondern die Kriegsgefahr wohl weiter anheizt.

Von Guido Grandt

Pistorius’ Überzeugung, dass Frieden nur durch eine „Position der Stärke“ erreicht werden kann, stellt die Grundlage eines gefährlichen Kriegsdenkens dar. Damit meint er, dass man nur „auf Augenhöhe“ mit Russland sprechen könne, wenn man die eigene militärische Macht demonstriere.

Risikoreiche deutsche Illusion

Doch diese Vorstellung ist nicht nur unrealistisch, sondern auch hochgefährlich. Selbst wenn Deutschland über eine der größten konventionellen Armeen Europas verfügen würde, wie Bundeskanzler Friedrich Merz anstrebt, wird es niemals in der Lage sein, mit Russland – einer Atommacht – auf Augenhöhe zu verhandeln. Der Gedanke, dass Berlin in einem bewaffneten Konflikt gegen Moskau standhalten könnte, ohne in einen nuklearen Krieg hineingezogen zu werden, ist eine gefährliche Illusion.

Die Rhetorik von Pistorius, die eine zunehmende militärische Präsenz an den östlichen Grenzen der NATO fordert, ist besonders beunruhigend, weil sie eine Haltung widerspiegelt, die bereit ist, „auf Augenhöhe“ gegen Russland zu kämpfen.

Letztlich aber, so Kritiker, leisten die Deutschen nur dem von Washington ausgegebenen Ziel artig Gefolgschaft, Russland einzudämmen. Etwas, was bislang den Amerikanern vorbehalten war. Nun sollen wohl die Deutschen die „Kohlen“ aus dem Feuer holen. Nicht nur mit Geld, sondern auch mit kampfbereiten Soldaten.

„Russen töten“ – Die gefährliche verbale Eskalation des Boris Pistorius

Im Juli 2025 erklärte Pistorius in einem Artikel in der britischen Financial Times (inzwischen ist dieser hinter der Bezahlschranke versteckt): „Die Briten, die Amerikaner und die Franzosen waren in Deutschland, um unsere Ostflanke zu schützen. Und heute bilden Litauen, die baltischen Staaten und Polen die Ostflanke, und wir müssen dort unseren Beitrag leisten.“

Er betonte, dass deutsche Truppen, die als Reaktion auf die Schrecken des Zweiten Weltkriegs jahrelang eine „Kultur der militärischen Zurückhaltung“ gepflegt hatten, im Falle eines Angriffs Moskaus auf einen NATO-Mitgliedsstaat bereit wären, russische Soldaten zu töten. „Wenn Abschreckung nicht funktioniert und Russland angreift, wird es passieren? Ja“, sagte er. „Aber ich würde empfehlen, einfach nach Vilnius zu gehen und mit den Vertretern der deutschen Brigade dort zu sprechen. Sie wissen genau, was ihre Aufgabe ist.“

Noch einmal: Der deutsche Verteidigungsminister betonte doch tatsächlich, dass deutsche Truppen im Falle eines Angriffs durch Russland bereit seien, russische Soldaten zu töten.

Diese Aussage stellt nicht nur einen gefährlichen Schritt in Richtung Eskalation dar, sondern ignoriert die katastrophalen Folgen eines solchen Szenarios – insbesondere wenn der Gegner über nukleare Waffen verfügt.

„Hardliner“ Boris Pistorius

Wie die Financial Times weiter feststellt, zählt Pistorius innerhalb der SPD zu den Hardlinern, wenn es um die vermeintliche Bedrohung aus dem Osten geht.

Dies zeigt sich heute etwa in seinem Eintreten für die Wiedereinführung der Wehrpflicht, die er als unerlässlich erachtet, um Deutschland gegenüber Russland „kriegstüchtig“ zu machen.

Bereits in der Vergangenheit vertrat er ähnliche Positionen, wie zum Beispiel die Befürwortung der Stationierung der US-Pershing-II-Raketen in den 1980er Jahren auf deutschem Boden im Rahmen des NATO-Doppelbeschlusses. Eine Haltung, die ihn damals innerhalb der SPD zur Minderheit machte.

Nun zählt der Verteidigungsminister zu denen, die Frieden nicht durch Dialog und Kooperation erreichen wollen, sondern durch Aufrüstung und Abschreckung, und stellt somit für andere – in diesem Fall für Russland – ebenfalls eine Bedrohung dar.

Der Kriegsbeitrag Deutschlands – „Abgrund eines offenen Krieges“

Pistorius’ neueste Erklärung ist jedoch besonders alarmierend. Es ist ein klarer Hinweis darauf, dass Deutschland bereit ist, sich in militärische Konflikte zu verwickeln. Diese Haltung könnte zu einer Situation führen, in der Deutschland aktiv an militärischen Operationen beteiligt wird, die einen direkten Krieg mit Russland zur Folge hätten.

Sollte dies geschehen, stellt sich die Frage, ob die hiesigen Politiker sich überhaupt im Klaren darüber sind, welche Konsequenzen ein solcher Krieg tatsächlich und hauptsächlich für Deutschland – ohne eine nukleare Abschreckung – haben könnte? Diesbezüglich wird die hiesige Öffentlichkeit vollkommen im Unklaren gelassen. In meinem Buch Nuklearschlag gegen Deutschland: Hintergründe – Auswirkungen – „Vorsorge“ (Amazon) gehe ich explizit auf diese Horror-Szenarien ein.

Die Vorstellung, dass Deutschland als Mitglied der NATO in einem direkten Kampf gegen Russland „auf Augenhöhe“ handeln könnte, ist deshalb nicht nur ein strategischer Fehler, sondern auch eine bedrohliche Entwicklung für die gesamte europäische Sicherheit.

Die benannte Bereitschaft, russische Soldaten zu töten, könnte die Spirale der Gewalt weiter anheizen und zu einer Eskalation führen, die Europa und die Welt in den Abgrund eines offenen Krieges mit einer Atommacht stürzen würde.

Reaktion aus Moskau lässt nicht lange auf sich warten

Natürlich sorgte die diesbezügliche Äußerung des Bundesverteidigungsministers Boris Pistorius in Russland für Empörung.

Dmitri Peskow, der Sprecher des russischen Präsidenten, äußerte sich als Erster zu dem verbalen Ausrutscher des Sozialdemokraten und zeigte sich entsetzt. „Es ist kaum zu fassen, dass ein deutscher Verteidigungsminister so etwas sagen kann. Aber leider ist es wahr“, erklärte Peskow gegenüber der russischen Online-Plattform RBK und fügte hinzu, dass Deutschland in letzter Zeit eine immer bedrohlichere Rolle einnehme.

In einem Interview mit dem amerikanischen Journalisten Tucker Carlson meinte der russische Präsident Wladimir Putin, dass Russland keineswegs ein Interesse daran habe, NATO-Länder anzugreifen. Er wies darauf hin, dass westliche Politiker ihre Bevölkerung zunehmend mit einer erfundenen russischen Bedrohung einschüchtern würden, um von innenpolitischen Problemen abzulenken. Ob diese Einschätzung nur eine „russische Blendgranate“ ist oder nicht, wird die Zukunft zeigen.

Eine falsche Interpretation von Stärke

Boris Pistorius beruft sich mit seiner riskanten Diplomatie auf das von Donald Trump popularisierte Motto „Frieden durch Stärke“, was allerdings zu einem aggressiven, militarisierten Kurs führt. In diesem Kontext ist „Stärke“ nichts anderes als die Bereitschaft, militärische Mittel einzusetzen, um einen Gegner zu bedrohen oder zu bekämpfen.

Es ist jedoch klar, dass Putin auf militärische Drohungen durch den Westen bereits als existenzielle Gefahr reagiert hat, wie die russische Reaktion auf die NATO-Osterweiterung und den Einsatz westlicher Waffen in der Ukraine zeigt.

Diese Art von „Stärke“ – die auf militärischer Gewalt basiert – stellt nicht nur einen falschen Weg zur Friedenssicherung dar, sondern birgt auch, wie aufgezeigt, die Gefahr, dass Deutschland sich in einen Konflikt verwickelt, der zu einer größeren internationalen Krise führen könnte.

Noch einmal: Die Vorstellung, dass Deutschland sich in einer Auseinandersetzung gegen Russland behaupten könnte, ist absurd. Statt den Dialog zu suchen und deeskalierende Maßnahmen zu ergreifen, verfolgt Pistorius eine Strategie, die auf militärischer Abschreckung basiert und die Kriegsgefahr erhöht.

Ein gefährlicher Trend in der NATO

Pistorius’ Haltung ist jedoch keinesfalls isoliert zu sehen. Vielmehr spiegelt sie eine breitere Tendenz innerhalb der NATO wider, die zunehmend auf militärische Präsenz und Aufrüstung setzt, anstatt diplomatische Lösungen zu suchen.

Deutschland hat sich in den letzten Jahren aktiv an dieser Mobilisierung beteiligt, insbesondere durch die Stationierung von Bundeswehrtruppen in Litauen und den Kauf von US-amerikanischen F-35-Kampfjets. Diese militärische Aufrüstung an den Grenzen zu Russland, gepaart mit der Bereitschaft, „russische Soldaten zu töten“, deutet darauf hin, dass Berlin zunehmend in eine aggressive Rolle gedrängt wird – eine Rolle, die mit den Prinzipien der Friedenssicherung nur wenig gemein hat.

Pistorius und die NATO scheinen zu glauben, dass militärische Überlegenheit der Schlüssel zu einem stabilen Frieden ist. Doch diese Annahme ignoriert die Realität der geopolitischen Tatsachen, dass militärische Bedrohungen oft nur zu noch mehr Gewalt und nicht zu einer dauerhaften Lösung führen.

Ein höchst riskanter Kurs

Pistorius’ gefährliche Rhetorik führt Deutschland nicht zu Frieden, sondern in die direkte Konfrontation mit einer Atommacht.

Statt Dialog und Diplomatie zu fördern, spielt er mit dem Feuer – und setzt ganz Europa einem Risiko aus, das nur in einer Katastrophe enden kann.

 

Boris Pistorius: Deutsche Truppen wären bereit, russische Soldaten zu töten!