Während die westlichen Medien noch heute behaupten, der Krieg in der Ukraine sei „unprovoziert“ gewesen, existiert ein öffentliches Dokument, das das Gegenteil zumindest verständlich macht: das Annual National Programme (ANP) 2020. (hier gesichert) Ein Papier, das von der ukrainischen Regierung verfasst, von Präsident Wolodymyr Selenskyj unterzeichnet und im Rahmen der NATO-Ukraine-Kommission abgestimmt wurde — unter der US-Regierung von Donald Trump.
Dieses Dokument wurde nie geheim gehalten. Es lag offen im Netz.
Und dennoch wurde es von den Medien der NATO-Staaten komplett ignoriert.
Warum?
Die Antwort ist so simpel wie brisant:
Weil das Dokument in aller Offenheit festhält, dass die Ukraine nach dem politischen Umbruch von 2014 — einem Umbruch, der massiv von westlichen Akteuren beeinflusst wurde — Schritt für Schritt an die Strukturen der NATO herangeführt wurde.
Und das in einer Tiefe, die selbst geopolitische Hardliner in Moskau alarmieren musste.
Nach dem Maidan: Ein Land zwischen Washington und Brüssel — nicht mehr zwischen Moskau und Kiew
Der Maidan war kein reiner Volksaufstand, wie westliche Erzählungen bis heute suggerieren.
Es ist unbestreitbar:
- Westliche Organisationen spielten eine zentrale Rolle,
- US-Diplomaten waren aktiv involviert,
- wichtige Akteure wurden politisch und finanziell gestützt,
- amerikanische Interessenvertreter entschieden mit darüber, wer die neue Regierung bilden sollte (siehe das Nuland-Pyatt-Telefonat).
Der politische Kurs der Ukraine wurde ab 2014 grundlegend neu ausgerichtet: weg von Moskau, hin zu Washington und Brüssel.
Das ANP-2020 ist der schriftliche Ausdruck dieser neuen Ausrichtung.
Es ist das Programm einer Regierung, die sich unmissverständlich zur NATO bekennt — und die von der NATO in diesem Kurs unterstützt wird.
Das Dokument, über das niemand sprechen durfte
Das ANP-2020 legt fest:
- die vollständige politische Integration in euro-atlantische Strukturen,
- die militärische Angleichung der ukrainischen Streitkräfte an NATO-Standards,
- die Anpassung von Befehlsketten, logistischen Systemen und Ausbildung,
- die strategische Kommunikation, die alle Behörden verpflichtete, die Narrative der NATO zu übernehmen,
- die Angleichung des gesamten Staatsapparats an westliche Vorgaben.
Mit anderen Worten:
Die Ukraine hat sich sichtbar, planvoll und unumkehrbar in Richtung NATO bewegt.
Und die NATO wusste es.
Denn jedes ANP wird in der NATO-Kommission diskutiert, bewertet und begleitet.
Dabei liegt die politische Verantwortung nicht nur in Kiew — sondern auch in den Hauptstädten der NATO-Staaten.
Warum die Medien schwiegen
Das Schweigen war kein Zufall.
Wenn die westliche Öffentlichkeit hätte erfahren können, wie weit die Integration der Ukraine bereits vorangeschritten war, wären drei Narrative in sich zusammengebrochen:
- Der Krieg sei völlig „unprovoziert“ gewesen.
- Die NATO habe nichts mit der Eskalation zu tun.
- Die Ukraine sei ein neutrales Opfer und nicht de facto ein NATO-Partnerstaat.
Diese drei Erzählungen sind die Grundpfeiler der westlichen Informationspolitik seit 2022.
Trump – offiziell NATO-kritisch, inoffiziell Träger der Ukraine-Annäherung
Dass das Papier unter Donald Trump entstand, ist ein politisches Paradox.
Offiziell wetterte Trump gegen die NATO,
doch in der Praxis lief die NATO-Integration der Ukraine ungebremst weiter:
- US-Behörden waren involviert,
- amerikanische Berater begleiteten Reformen,
- NATO-Strukturen wurden vertieft,
- militärische Zusammenarbeit wurde ausgebaut.
Ob Trump persönlich darüber informiert war, bleibt offen.
Aber eines ist sicher:
Sein Apparat war informiert.
Das State Department.
Das Pentagon.
Die US-Mission bei der NATO.
Mit anderen Worten:
Selbst ein NATO-kritischer Präsident stoppte den Prozess nicht.
Er lief automatisch, getrieben vom sicherheitspolitischen Establishment.
Die Bedrohungswahrnehmung, die man uns verheimlicht hat
Russland beobachtete sehr genau:
- wie die Ukraine ihre gesamte Armeestruktur nach NATO-Vorgaben transformierte,
- wie politische und strategische Richtlinien übernommen wurden,
- wie westliche Ausbilder, Berater und Gelder in die Ukraine flossen,
- wie die Ukraine sich Schritt für Schritt aus dem postsowjetischen Raum entfernte.
Aus Sicht Russlands war die NATO längst nicht mehr nur ein Verbund von Staaten, sondern eine militärische Struktur, die faktisch direkt an Russlands Grenze herangerückt war — nicht offiziell, aber real.
Das verschwiegene Element der Eskalation
Das ANP-2020 war nicht der einzige Faktor — aber ein zentraler, und vor allem ein sichtbarer.
Es zeigt:
- Die Ukraine plante aktiv ihre NATO-Archivierung.
- Die NATO unterstützte diesen Kurs.
- Die USA waren involviert.
- Der politische Bruch von 2014 wurde genutzt, um den geopolitischen Kurs dauerhaft zu verändern.
- Die Öffentlichkeit in den NATO-Staaten wurde über die Tragweite im Dunkeln gelassen.
Und damit entsteht ein Bild, das man im Westen nicht malen wollte:
Die Eskalation war nicht das Resultat einer einzelnen Entscheidung in Moskau.
Sie war das Ergebnis jahrelanger geopolitischer Verschiebungen, die von den NATO-Staaten bewusst gefördert und von den eigenen Medien systematisch verschwiegen wurden.
Schluss: Die verdrängte Mitverantwortung
Es gibt keine einfache Wahrheit über diesen Krieg.
Aber es gibt verschwiegenes Wissen, und das ANP-2020 gehört dazu.
Es belegt, dass der Westen nicht nur Zuschauer war —
sondern aktiver Mitgestalter eines geopolitischen Kräfteverschiebung,
die zwangsläufig eine Reaktion provozieren musste.
Dass die Ukraine als souveräner Staat nach Westen strebte, ist legitim.
Dass die NATO dies aktiv unterstützte, ist Realität.
Dass die Medien darüber schwiegen, ist politisches Versagen.
Dass Russland dies als Bedrohung wahrnahm, ist nachvollziehbar.
Doch genau dieser Kontext wurde der eigenen Bevölkerung konsequent vorenthalten.
Ein verdrängter Kontext, der Europa teuer zu stehen kommt.
