3. Dezember 2025

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Über 1.100 Studien enthüllen 12 natürliche Substanzen mit starken Anti-Krebs-Wirkungen über alle zentralen Tumorwege hinweg

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Bahnbrechende Analyse identifiziert 12 Naturstoffe mit breiter Anti-Krebs-Aktivität – sie greifen konsistent Kernwege wie Zelltod, Immunflucht, Stoffwechselstörungen und Metastasierung an.

Nicolas Hulscher, MPH

Eine wegweisende Übersichtsarbeit aus dem Jahr 2025 mit dem Titel Natural anti-cancer products: insights from herbal medicine, veröffentlicht in Chinese Medicine, fasste mehr als 1.100 wissenschaftliche Studien zusammen und brachte etwas Außergewöhnliches ans Licht: In Zellstudien, Tiermodellen und Multi-Omics-Analysen zeigten 12 natürliche Verbindungen wiederholt starke Anti-Krebs-Effekte – sie lösten den Tod von Krebszellen aus, blockierten Metastasen, kappten die Blutversorgung von Tumoren, störten deren Stoffwechsel und kehrten Arzneimittelresistenzen um. Bemerkenswert ist, dass der Großteil dieser Evidenz aus Studien seit 2019 stammt – ein Hinweis auf eine rapide wachsende Forschungswelle in diesem Bereich.

Für diese Analyse wurden Ergebnisse aus in vitro-Experimenten (Krebszelllinien), in vivo-Tumormodellen (Maus-Xenografts, orthotope Tumoren, chemisch induzierte Krebsarten, Zebrafischmodelle), ex vivo-Mechanistik-Assays sowie modernen Omics-Plattformen wie Transkriptomik, Proteomik und Metabolomik ausgewertet.

Ziel war es, die molekularen Wirkmechanismen dieser Substanzen zu kartieren. Es zeigte sich ein bemerkenswert konsistentes Muster: Eine relativ kleine Gruppe natürlicher Moleküle interferiert wiederholt mit den wichtigsten Überlebenswegen von Krebs – jenen Systemen, die Wachstum, Ausbreitung, Immunflucht, Angiogenese und Therapie­resistenz unterstützen.

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DIE 12 NATÜRLICHEN ANTI-KREBS-SUBSTANZEN

1. Apigenin (Kamille)

  • Unterstützt Immunzellen bei der Tumorerkennung (senkt PD-L1)
  • Bremst Wachstumssignale in Krebszellen (PI3K/AKT, EGFR, ERK)
  • Verbessert Chemotherapie-Ansprechbarkeit (reduziert MDR1/P-gp)
  • Hemmt Gewebeinvasion (NF-κB, MMP-2/9)
  • Löst Zelltod über mehrere Wege aus (Apoptose, Autophagie, Ferroptose)

2. Artemisinin (Einjähriger Beifuß)

  • Erzeugt oxidativen Stress in Tumoren (ROS, Lipidperoxidation)
  • Hemmt Blutgefäßbildung (anti-angiogen)
  • Verlangsamt Zellbeweglichkeit (Vimentin, N-Cadherin ↓)
  • Wirkt gegen Arzneimittelresistenz (STAT3, AKT, HSP90)
  • Zeigt Wirkung in zahlreichen Tiermodellen

3. Berberin (Gelbwurz / Goldenseal)

  • Unterbricht zentrale Wachstumssignale (PI3K/AKT, HER2, TGF-β)
  • Senkt entzündliche Tumorprozesse (NF-κB)
  • Kehrt Resistenzen um (P-gp, MRP1, NRF2)
  • Vermindert Immunflucht (PD-L1)
  • Hemmt Metastasierung (MMP-2/9)

4. Curcumin (Kurkuma)

  • Löst Zelltod aus (Apoptose, Autophagie, Ferroptose)
  • Senkt Tumorentzündungen (NF-κB, STAT3)
  • Hemmt Angiogenese (VEGF)
  • Reversiert Chemoresistenz (P-gp, BCRP)
  • Verringert Invasivität (Twist1, MMP-9)

5. Emodin (Rhabarberwurzel / japanischer Staudenknöterich)

  • Stört Tumorkommunikation (Wnt/β-Catenin, STAT3, NF-κB)
  • Löst verschiedene Formen von Zelltod aus (Nekroptose, Ferroptose)
  • Stört Tumorstoffwechsel (senkt GLUT1)
  • Hemmt invasive Enzyme (MMP-2/9)
  • Wirkt gegen Chemoresistenz (P-gp, GST)

6. EGCG (Grüner Tee)

  • Hemmt Wachstumssignale (PI3K/AKT/mTOR)
  • Fördert programmierten Zelltod (Bax ↑, Bcl-2 ↓)
  • Reduziert Entzündung (STAT3)
  • Hemmt Invasion & Angiogenese (MMP-2/9, VEGF)
  • Reduziert Arzneimittelresistenz (P-gp ↓)

7. Ginsenoside (Ginseng)

  • Hemmen Metastasierung (EMT, MMP ↓)
  • Verbessern Immunantwort (STAT3 ↓)
  • Fördern Zelltod (Caspasen)
  • Stellen Wachstumskontrolle wieder her (p53, PTEN)
  • Einige Varianten beeinflussen das Darmmikrobiom tumorrelevant

8. Icariin / Icaritin (Horny Goat Weed)

  • Verbessern Tumorerkennung (CD8+ T-Zellen, CXCL9/10)
  • Senken PD-L1
  • Hemmen Wachstumswege (PI3K/AKT)
  • Wirken gegen Chemoresistenz (P-gp, MRP1)
  • Reduzieren Invasivität (E-Cadherin ↑)

9. Resveratrol (Trauben, Beeren)

  • Aktiviert Schutzgene (p53)
  • Reduziert Entzündungen (NF-κB)
  • Hemmt Invasionsfähigkeit (Vimentin ↓, EMT ↓)
  • Löst diverse Zelltodwege aus
  • Zeigt Synergien mit konventionellen Therapien

10. Silibinin (Mariendistel)

  • Verlangsamt Wachstum (mTOR, STAT3)
  • Hemmt Angiogenese
  • Interferiert mit Wnt/β-Catenin
  • Unterstützt Mitochondrien
  • Reduziert PD-L1

11. Triptolid (Thunder God Vine / „Götterranke“)

  • Sehr wirksam in extrem niedrigen Dosen
  • Blockiert viele Tumorwege (NF-κB, STAT3, AKT/mTOR)
  • Senkt Immunflucht-Signale (PD-L1, CD47)
  • Fördert Apoptose & Zellzyklusstillstand

12. Ursolsäure (Äpfel, Basilikum, Rosmarin)

  • Aktiviert Zelltodwege (p53, ROS)
  • Hemmt Wachstumssignale (AKT/mTOR)
  • Reduziert Metastasierung (CXCL12, FN1)
  • Hilft gegen Arzneimittelresistenz
  • Aktiviert Stresswege der Ferroptose (NRF2 ↓)

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Ein Muster, das sich nicht ignorieren lässt

Obwohl die Übersichtsarbeit keine detaillierten klinischen Resultate liefert, zeigt sie eine der umfassendsten präklinischen Evidenzsammlungen, die je zu natürlichen Anti-Krebs-Substanzen zusammengestellt wurde. Über Zellstudien, Tumormodelle und Omics-Analysen hinweg ergibt sich ein klares, konsistentes Bild:

Diese Moleküle greifen systematisch die gleichen Kernwege an, die Tumorwachstum, Immunflucht, Metastasierung und Resistenz ermöglichen.


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Klinische Studien laufen bereits

Viele dieser Substanzen haben den Laborstatus hinter sich gelassen:

  • Curcumin
  • Artemisinin-Derivate
  • Ginsenoside
  • Icaritin
  • Silibinin
  • Resveratrol

Mehrere Phase-II- und Phase-III-Studien laufen weltweit, besonders zu Icaritin und bestimmten Ginsenosiden.

Die wissenschaftliche Gemeinschaft beginnt, diese Substanzen ernsthaft als ergänzende oder adjuvante Krebstherapien zu betrachten.

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Fazit

Vor dem Hintergrund weltweit steigender Krebsraten sollten diese gut verträglichen, mehrfach wirksamen Naturstoffe dringend weiter erforscht und in rigorose klinische Studien überführt werden. Die Analyse zeigt eindeutig:

Viele natürliche Substanzen wirken nicht gegen „einen“ Mechanismus, sondern gleichzeitig gegen alle großen Tumorwege.
Genau diese Multi-Target-Eigenschaft könnte sie für zukünftige Krebstherapien hochrelevant machen.

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Uncut-News.ch

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