In den 1950ern wurde das Myxomatosevirus gezielt weltweit ausgesetzt, um die Kaninchenpopulationen einzudämmen. Inzwischen sorgt eine Mutation auch für eine Übertragung auf Feldhasen. Fälle in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland sind bislang bekannt geworden.
Das Myxomatosevirus, ein Verwandter der Pocken, ist eigentlich auf Kaninchen spezialisiert und stammt ursprünglich aus Südamerika. Die dortigen Kaninchen hatten sich längst schon an dieses Virus angepasst, wodurch es für sie harmlos ist. Nicht jedoch für die europäischen Karnickel, die zuvor keinen Kontakt zu diesem Virus hatten. Ähnlich wie bei der Besiedlung Amerikas, wo unzählige Indianer durch die von den Europäern eingeschleppten Viren starben, weil deren Immunsystem damit nicht umgehen konnte, war auch die Myxomatose für die europäischen Verwandten der südamerikanischen Nager tödlich.
In den 1950er-Jahren kamen Bürokraten und Biologen auf eine brillante Idee: Man könnte die Kaninchenplage in Europa und Australien einfach biologisch ausrotten. Also wurde das Virus gezielt freigesetzt – erst in Australien, dann in Frankreich, Spanien und Großbritannien. Millionen Tiere verendeten qualvoll. Doch wie immer, wenn der Mensch meint, die Natur austricksen zu können, blieb es nicht beim Plan. Die Kaninchen entwickelten Resistenzen und das Virus passte sich an.
Seit Frühjahr 2025 melden Wiener und niederösterreichische Veterinärbehörden einen drastischen Anstieg von Myxomatosefällen. Virologin Angelika Auer von der Veterinärmedizinischen Universität Wien erklärte, bei dem aktuellen Erreger handle es sich um eine mutierte Form, die wissenschaftlich als ha-MYXV bezeichnet wird. Während die klassische Myxomatose ausschließlich Kaninchen befiel, kann die neue Variante nun auch Feldhasen infizieren – ein Sprung, den man bislang für ausgeschlossen hielt.
Mehr noch scheint diese neue Virusvariante sich auch schneller zu übertragen. Auf der Donauinsel, in Teilen Niederösterreichs und im Burgenland sind die Feldhasenbestände dramatisch eingebrochen. Die Krankheit verläuft brutal: Geschwollene Augen, Atemnot, Pusteln – ein qualvoller Tod. Doch das hat damals niemanden interessiert. Und heute? Da werden Experimente mit gentechnisch veränderten Mücken in freier Wildbahn durchgeführt, ohne die damit verbundenen Risiken überhaupt auch nur ansatzweise zu berücksichtigen.
Egal ob in Österreich, wo Bill Gates in der steirischen Landeshauptstadt Graz 600.000 mit Unterstützung der rot-rot-grünen Stadtregierung radioaktiv bestrahlte Mücken aussetzen ließ; oder aber auch in Afrika, in Florida und anderen Weltgegenden mit genmanipulierten Moskitos – überall werden solche gefährlichen Experimente in freier Wildbahn durchgeführt. Was in den 1950ern das Myxomatosevirus war, sind heute Moskitos. Doch Viren, Bakterien und andere Krankheitserreger passen sich an. Wie lange also, bis diese Moskito-Experimente zu entsprechenden Mutationen führen und es schlimmer wird als zuvor?
Virusfreisetzung: Mutiertes Kaninchenvirus als Lehrstück menschlicher Anmaßung
