Von g.calder
Künstliche Intelligenz ist der neue Goldrausch – doch das Geld bewegt sich nicht so, wie die meisten denken. Allein im Jahr 2025 haben OpenAI (der Schöpfer von ChatGPT) und seine Partner Verträge im Wert von über 1 Billion Dollar unterzeichnet. Der Haken: OpenAI erwirtschaftete in den ersten sechs Monaten des Jahres lediglich 4,3 Milliarden Dollar. Woher also kommt das ganze Geld?
Nun – es verlässt nie wirklich denselben Kreis von Megakonzernen. Nvidia, OpenAI, Oracle, AMD, Microsoft, SoftBank, Meta und Google schieben sich gegenseitig Milliarden zu – in einem verdächtigen, grenzwertig legalen finanziellen Karussell. Das Ergebnis: explodierende Bewertungen, tägliche Schlagzeilen und Aktienkurse, die auf Versprechen statt auf Gewinnen steigen.
Ist das nachhaltig? Ist es legal? Und was passiert, wenn die Musik eines Tages aufhört?
Die Billionen-Dollar-Illusion: Wer bezahlt wen?
Lassen wir uns das Netz entwirren. Auf dem Papier haben OpenAI und seine Partner in diesem Jahr über eine Billion Dollar an Verträgen geschlossen – mehr als die meisten Länder für ihre gesamte Wirtschaft ausgeben.
OpenAIs Einkaufstour
- 300 Milliarden Dollar an Oracle für Infrastruktur im 500-Milliarden-Dollar-Projekt Stargate (über 5 Jahre, September verkündet)
- 22 Milliarden Dollar an CoreWeave für die Nutzung von Rechenzentren voller Nvidia-GPUs
- Nicht offengelegte Multimilliarden-Dollar-Verträge mit Google (Cloud-Dienste) und Broadcom (Chips nach OpenAI-Design)
Woher kommt OpenAIs Geld?
Mit einem Umsatz von nur 4 Milliarden Dollar zwischen Januar und Juni muss das Geld irgendwoher stammen:
- 100 Milliarden von Nvidia, wovon ein Großteil genutzt wird, um Nvidias eigene GPUs zurückzuleasen
- 14 Milliarden von Microsoft, meist über Azure-Cloud-Credits (seit 2019)
- Neuer Deal mit AMD, Chips gegen 10 % Beteiligung – eine Meldung, die AMD-Aktien um 30 % steigen ließ
Und wer sonst ist dabei?
- Nvidia, bereits Investor bei CoreWeave, versprach 6 Milliarden Dollar, um dort bis 2032 ungenutzte Cloud-Kapazitäten aufzukaufen
- CoreWeave kauft seine GPUs von Nvidia und vermietet sie weiter
- Oracle investierte 40 Milliarden in Nvidia-Chips für OpenAIs Rechenzentren
- SoftBank hält 3 Milliarden Dollar Anteile an Nvidia und beteiligt sich am Stargate-Projekt
- Meta investierte 14 Milliarden in Scale AI, überwies 10 Milliarden an Google (Cloud) und weitere 14 Milliarden an CoreWeave für KI-Infrastruktur
Fazit: Milliarden rein, Milliarden raus – doch alles zirkuliert innerhalb derselben Geldblase.
Round-Tripping ist illegal – warum kommen sie damit durch?
Geld, das im Kreis läuft, nennt man Round-Tripping. Vereinfacht gesagt: Ein Unternehmen gibt Geld aus – durch Investitionen oder Partnerschaften – und bekommt es durch einen anderen Kanal zurück. So sehen Umsatz und Wachstum größer aus, als sie wirklich sind.
Beispiel:
- Firma A investiert in Firma B.
- Firma B nutzt das Geld, um Hardware von Firma A zu kaufen.
- Beide melden Rekordumsätze – obwohl kein neues Kapital entstanden ist.
In der Buchhaltung gilt das als hochproblematisch. Regulierungsbehörden haben in der Vergangenheit dagegen vorgegangen, doch im Big-Tech-Sektor wird es heute offen praktiziert – verpackt als „strategische Partnerschaften“ oder „Kapazitätszusagen“.
Würden Privatpersonen so arbeiten, gälte es als Geldwäsche oder Betrug.
Überweist man einem Freund 10.000 Dollar und bekommt sie zurück, um höheres Einkommen vorzutäuschen, ist das strafbar.
Doch wenn Giganten mit Billionen jonglieren und Verträge zwischen sich abschließen, ist es „geschäftlich gerechtfertigt“ – zumindest auf dem Papier.
Die Feedback-Schleife, die Milliarden erzeugt
Jeder neue Deal erzeugt eine Welle von Markteuphorie:
- AMD stieg nach dem OpenAI-Deal um 30 %.
- Oracle-Aktien erreichten Allzeithochs – sein CEO war kurzzeitig der reichste Mann der Welt.
- Nvidias Bewertung überschritt 4,5 Billionen Dollar und steigt mit jeder neuen GPU-Ankündigung.
Diese Kursgewinne basieren nicht auf realisierten Gewinnen, sondern auf Erwartungen allein.
Pressemitteilungen sind zur neuen Währung geworden.
Fragile Fundamente: Was wenn es nicht funktioniert?
Analysten sind nervös – denn OpenAI ist inzwischen der einzige Punkt, der alles zusammenhält.
Jedes Rechenzentrum, jede Chipbestellung, jede Liefervereinbarung hängt vom unaufhörlichen Wachstum dieses einen Unternehmens ab.
Bis 2030 müsste die Branche 2 Billionen Dollar Umsatz pro Jahr erzielen, um ihre Verpflichtungen zu decken – doch schon jetzt klafft eine Finanzlücke von 800 Milliarden.
Wenn die Kapitalmärkte sich verengen oder die Investoren ungeduldig werden, könnte das System über Nacht implodieren.
Da alle diese Konzerne finanziell miteinander verflochten sind, würde ein einziger Stolperer reichen, um eine Kettenreaktion auszulösen.
Schlussgedanke
Der KI-Boom ist real – aber das Geld dahinter nicht.
Billionen werden versprochen von Firmen, die kein freies Kapital haben. Es ist derselbe Geldhaufen, der zwischen einigen wenigen Technologiegiganten rotiert – jeder Transfer lässt alle reicher und mächtiger aussehen als sie wirklich sind.
Ist das nachhaltig? Werden sie ihre Versprechen halten? Und was geschieht, wenn nur einer von ihnen ins Straucheln gerät?
Diskussion:
Ist das cleverer Kapitalismus oder eine 1-Billion-Dollar-Blase, die zu platzen droht?
Warum dürfen Giganten Round-Tripping betreiben, während es bei Privaten Betrug wäre?
Glauben Sie, sie kommen damit durch – und was passiert, wenn nicht?
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Ich bin George Calder – ein lebenslanger Wahrheitssucher, Datenenthusiast und unerschrockener Fragesteller. Ich habe fast zwei Jahrzehnte damit verbracht, Dokumente zu durchforsten, Statistiken zu entschlüsseln und Erzählungen zu hinterfragen, die einer genauen Prüfung nicht standhalten. In meinen Texten geht es nicht um Meinungen, sondern um Beweise, Logik und Klarheit. Was nicht belegt werden kann, hat in der Geschichte nichts zu suchen. Bevor ich zu Expose News kam, arbeitete ich in der akademischen Forschung und Politikanalyse, wo ich eines gelernt habe: Die Wahrheit ist selten laut, aber sie ist immer da – wenn man weiß, wo man suchen muss. Ich schreibe, weil die Öffentlichkeit mehr verdient als Schlagzeilen. Sie verdienen Kontext, Transparenz und die Freiheit, kritisch zu denken. Ob ich nun einen Regierungsbericht auswerte, medizinische Daten analysiere oder Medienvoreingenommenheit aufdecke, mein Ziel ist einfach: den Lärm zu durchbrechen und die Fakten zu liefern. Wenn ich nicht schreibe, wandere ich, lese obskure Geschichtsbücher oder experimentiere mit Rezepten, die nie ganz gelingen.
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