17. Oktober 2025

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Kalium kann das Herz effektiv schützen

Eine ausreichende Zufuhr von Kalium kann das Risiko tödlicher Herzrhythmusstörungen deutlich reduzieren. Dazu genügt es schon, ausreichend Nahrung zu sich zu nehmen, die reich an dem Elektrolyt ist. Ganz ohne Nahrungsergänzungsmittel.

Unsere Muskeln brauchen ausreichend Elektrolyte, um so funktionieren zu können, wie sie sollen. Dies trifft auch auf die Herzmuskeln zu. Eine besonders wichtige Rolle spielt dabei Kalium, welches unter anderem in Bananen, Beeren, Spinat, Tomaten, Bohnen, Mandeln und Erdnüssen zu finden ist. Das Mineral ist für die Herzgesundheit unerlässlich.

Dies verdeutlicht auch eine im NEJM veröffentlichte Studie mit dem Titel “Increasing the Potassium Level in Patients at High Risk for Ventricular Arrhythmias“. Die Wissenschaftler untersuchten dabei Patienten mit implantierten Cardioverter-Defribilatoren (ICD). Diese Geräte sollen bei lebensbedrohlich schnellen Herzrhythmen elektrische Schocks abgeben, um den Patienten vor plötzlichem Herztod zu schützen. Alle Teilnehmer starteten mit Kaliumwerten von 4,3 mmol/L oder darunter, also im offiziell “normalen” Bereich. Doch offenbar ist normal relativ. Jene Patienten, deren Kaliumwerte gezielt in den oberen Normalbereich von 4,5 bis 5,0 mmol/L gebracht wurden, benötigten deutlich weniger Notfallschocks ihrer Implantate.

Dabei nutzten die Wissenschaftler drei Wege zur Erhöhung des Kaliumspiegels – Ernährung, Supplementierung und etablierte Medikamente. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Die Rate der ICD-Interventionen sank von 20,3 Prozent auf 15,3 Prozent. Der Grund dafür ist, dass Kalium für das elektrische Gleichgewicht im Herzmuskel essentiell ist. Ohne ausreichende Kaliumionen können Arrhythmien auftreten.

Offiziell gelten 3,5 bis 5,0 mmol/L als normal. Die Studie zeigt jedoch, dass Patienten am unteren Ende dieses Bereichs real gefährdet sind – und dass eine Anhebung Richtung 5,0 mmol/L lebensrettend sein kann. Anders gesagt: Die Normgrenzen sind so großzügig, dass sie statistisch Durchschnitt abbilden, aber nicht physiologisch Optimierung bieten. Zwar ist zu viel Kalium auch nicht gut, doch unter ärztlicher Aufsicht ließen sich die Werte in einem guten Bereich halten.

Auch für Menschen ohne sichtliche Herzprobleme sind diese wissenschaftlichen Erkenntnisse interessant. Denn wer genügend Kalium über Lebensmittel zu sich nimmt, dürfte auch weniger dazu neigen, Herzrhythmusprobleme zu entwickeln. Insbesondere dann, wenn man ohnehin zu den Risikogruppen gehört.

 

Kalium kann das Herz effektiv schützen