Eine neue US-Studie schlägt Alarm: Inhalatoren für Asthma und COPD seien „klimaschädlich“ und verursachten in zehn Jahren rund 25 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalente – das entspräche den Emissionen von etwa 530.000 Verbrennern pro Jahr. Patienten sollen im Namen des Klimanarrativs nun auf andere, potenziell nebenwirkungsreichere Medikation umgestellt werden. In der EU wird dies bereits forciert.
Die Vorschläge der einzig wahren Wissenschaft zur Treibhausgas-Reduktion werden immer abstruser: Auch die Medizin wird zunehmend einem politisch instrumentalisierten Klimanarrativ untergeordnet. Eine aktuelle Studie macht Asthma- und COPD-Patienten praktisch zu Klimasündern, deren lebenswichtige Behandlung kurzerhand mit verpönten Verbrennern gleichgesetzt wird:
In den USA verursachten zugelassene Inhalatoren für Asthma und COPD zwischen 2014 und 2024 etwa 25 Millionen Tonnen CO2e. Die durchschnittlichen jährlichen Emissionen im Zusammenhang mit Inhalatoren entsprachen in etwa dem Strombedarf von 470.000 Haushalten oder 530.000 Benzinfahrzeugen pro Jahr. Dosierinhalatoren waren für 98 % dieser Emissionen verantwortlich, wobei sich die Verschreibungen stark auf Albuterol-, Budesonid-Formoterol und Fluticason konzentrierten, die zusammen mehr als 85 % der Emissionen ausmachten.
Quelle: Feldman et al., 2025
Aus diesen Berechnungen konstruierte man obendrein “soziale Kosten” von 5,7 Milliarden Dollar. Die Grundlage der Studie ist dabei bemerkenswert dünn. Die angeblichen Emissionen (in Form von CO₂-Äquivalenten) basieren natürlich nicht auf realen Messungen und belastbaren Daten, sondern auf dem umstrittenen „Global Warming Potential“ (GWP), einer von Klimamodellierungen abgeleiteten Vergleichszahl. Dass diese Werte theoretischer Natur und maximal vereinfachend sind (Kritiker nennen sie rundheraus irreführend), spielt in der politischen und medialen Verwertung aber keine Rolle.
Via Facebook verbreitete beispielsweise das Medium “LOCAL 12” einen kurzen Artikel zur Studie und monierte: “Inhalatoren tragen erheblich zur globalen Erwärmung bei”. Das Posting sammelte bereits mehr als 27.000 hämische Lach-Emojis als Reaktionen. Eine Kommentatorin äußerte trocken: “Excuse me for needing to breathe” – “Entschuldigung, dass ich atmen muss”.
EMA drückt den Austausch der Treibmittel bereits durch
Die Studie selbst gibt zu, dass insbesondere ältere Menschen und Kinder auf Dosieraerosole angewiesen sind und dass bei weitem nicht alle alternativen Inhalatoren dieselbe therapeutische Wirkung entfalten. Trotzdem wird auf breiter Front ein Umstieg propagiert, nicht aus medizinischen, sondern aus klimapolitischen Gründen.
Das ist keine Zukunftsmusik, sondern dieser Umstieg wird in Europa längst forciert – von oberster Stelle in der EU, nämlich der EMA, die die neuen, “klimafreundlicheren” Produkte mit wehenden Fahnen zulässt. Eine EU-Richtlinie reguliert den Wechsel: Es soll demnach auf “sauberere Alternativen” mit niedrigem GWP umgestiegen werden.

AstraZeneca, bekannt für seinen nebenwirkungsreichen Corona-Impfstoff, rühmt sich damit, die Treibmittel in seinen Inhalatoren bereits umzustellen. Die Pharmazeutische Zeitung berichtete im Juli über die Zustimmung der EMA zum Austausch und erörterte:
Bei dem neuen Treibmittel handelt es sich um trans-1,3,3,3-Tetrafluorpropen, kurz HFO-1234ze(E). Es gehört zu den sogenannten Hydrofluorolefinen. Der GWP-Wert liegt unter 1, während er für Norfluran (HFA-134a) bei etwa 1300 liegt. Damit ist HFO-1234ze(E) nahezu klimaneutral. Es gilt als gut untersucht hinsichtlich Toxizität und Stabilität und ist als Ersatzstoff von Umwelt- und Gesundheitsbehörden zugelassen.
Recherchiert man Studien zur Sicherheit, muss man feststellen, dass es verstärkt die Probanden mit HFO-1234ze-Inhalatoren (also dem neuen, “klimaneutralen” Treibmittel) waren, die die Studie wegen Nebenwirkungen und unerwünschten Reaktionen abbrachen:
In the 12-week safety analysis set, there was a higher proportion of discontinuations due to an AE reported in the HFO-1234ze group (20 [7·1%]) compared with the HFA-134a group (9 [3·2%]) (Supplementary Table S3). In the 52-week safety analysis set, the incidence of discontinuations due to an AE in the two treatment arms was similar (HFO-1234ze, 11 [9·2%]; HFA-134a, 9 [7·5%]).
In der Diskussion der Studie heißt es lapidar: “Der Unterschied in den physikalisch-chemischen Eigenschaften zwischen HFO-1234ze und HFA-134a könnte möglicherweise für das allgemeine Muster der Abbrüche verantwortlich sein.” Sollte das nicht zu denken geben? Offenbar nicht. Für das Klimanarrativ kann man den Menschen anscheinend ruhig schlechtere, womöglich nebenwirkungsreichere Medikamente vorsetzen.
Massive Fehlentwicklung: Politisches Narrativ wird über Gesundheit gestellt
Fragt sich: Wollen wir in einer Welt leben, in der die Pharmaindustrie den obersten Fokus in der Entwicklung von Medikamenten auf die Erfüllung von politischen Klimavorgaben legt? Wirksamkeit, Sicherheit oder Zugänglichkeit eines Medikaments rücken damit noch stärker in den Hintergrund als ohnehin schon. Stattdessen wird der Treibhausgasbilanz eine starke Relevanz zugesprochen. Medikamente werden so nicht mehr primär danach bewertet, wie gut sie heilen und lindern, sondern danach, wie sie sich in eine politische Agenda zur Emissionsreduktion einfügen.
Wie viele potenziell bahnbrechende Behandlungen könnten so langfristig der Klima-Agenda zum Opfer fallen? Wie viele Schrott-Medikamente kommen auf den Markt, weil sie “grün” genug sind und die Zulassungsbehörden sie daher begeistert zulassen, unabhängig davon, ob sie nun schlechter wirken oder unsicherer sind als weniger grüne Alternativpräparate?
Die Nachteile der letzten großen Inhalatoren-Umstellung werden sogar in der aktuellen Studie angesprochen: Der Übergang von CFC- auf “umweltfreundlichere” HFA-Treibmittel war nicht nur teuer, sondern brachte gigantische Gewinne für wenige Pharmakonzerne. 14 Milliarden Dollar Umsatz allein mit Albuterol – auf dem Rücken von Patienten, die teils deutlich mehr zahlen mussten. Und dabei waren die CFC-Inhalatoren potenter, einfacher zu nutzen und für die Mehrheit der Patienten somit schlicht besser geeignet. Man setzte hier also auf eine teure Verschlechterung, die wenigen Auserwählten die Kassen füllte.
Für Hersteller ist das ein massiver Anreiz: Ihnen geht es durch solche planwirtschaftlichen Eingriffe nur noch darum, das politisch gefälligste Produkt zu entwickeln – nicht das beste. Und die Arzneimittelbehörden lassen, so die Lehre aus den Corona-Jahren, ohnehin auf politischen Zuruf alles zu, was ins vorgegebene Narrativ passt. Die Leidtragenden sind am Ende wie so oft die Menschen, die von ihren eigenen Regierungen verraten werden.
Böse Emissionen: Asthmatiker sollen an Klimawandel schuld sein – EU greift bereits durch