Eine kleine Anmerkung unserer Redation:
NIEMAND kann enteignet werden, weil bereits alle Menschen direkt nach der Geburt enteignet worden sind.
Daher ist auch dieser Artikel leider völlig an der Realität vorbei geschrieben.
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Stellen Sie sich folgendes Horror-Szenario vor: Sie stellen eines Tages fest, dass in Ihrem Depot Ihre gesamte Altersvorsorge verschwunden ist! Mitunter zehntausende oder gar hunderttausende Euro. Kein technischer Fehler, kein Betrug, sondern ganz legal und endgültig! Der ehemalige Hedgefondsmanager David Rogers Webb warnt vor der größten Enteignungsoperation der Geschichte: Der schleichenden Abschaffung des Eigentums an Wertpapieren. Seit den 1970er Jahren wird weltweit systematisch daran gearbeitet, Anleger zu rechtlosen Bittstellern zu degradieren. Was früher ein verbrieftes Eigentumsrecht war, ist heute nur noch ein Anspruchszettel – ohne Garantie, jemals eingelöst zu werden.
Von Guido Grandt
David Rogers Webb, 65 Jahre alt, ehemals Hedgefondsmanager in Cleveland, beschreibt in seinem Buch The Great Taking einen perfiden Mechanismus: Über Jahrzehnte sei das Eigentum an Aktien, Anleihen und Fondsanteilen systematisch zerstört worden.
Die juristische Grundlage dafür sei der Uniform Commercial Code (UCC) in den USA, der aus echtem Eigentum ein bloßes „Security Entitlement“ gemacht habe – ein nachrangiger Anspruch, aber kein durchsetzbares Eigentumsrecht.
Webb betont: „Sie glauben, Sie besitzen Ihre Aktien? In Wahrheit haben Sie nur einen Anspruch darauf – und der ist im Krisenfall exakt nichts wert.“
So einfach ist das!
Die CIA-Verbindung und die Gründung der DTC
Ein zentraler Moment in dieser Entwicklung war 1973 die Gründung der Depository Trust Company (DTC), der zentralen Verwahrstelle für US-Wertpapiere. Ihr erster Chef: William Dentzer Jr., ein ehemaliger CIA-Agent.
Für Webb beileibe kein Zufall. Unter dessen Leitung wurde das gesamte System von „physischen Urkunden“ auf „digitale Buchungen“ umgestellt. Ergo: Aktien existieren seitdem nur noch als Computereintrag – und können ebenso schnell gelöscht oder blockiert werden.
Die Folge: Anleger, die sich in Sicherheit wiegen, haben in Wahrheit keine Urkunde mehr in der Hand, sondern vertrauen blind einem elektronischen Register.
Die „Zentralverwahrer-Falle“
Seien Sie sich bewusst: Nicht bei den Banken, nicht bei den Brokern – die eigentliche Macht darüber liegt bei den sogenannten „Zentralverwahrern“ (Central Securities Depositories (CSDs)).
In den USA ist das der bereits erwähnte DTC. In Europa vergleichbare Institutionen. Diese bündeln sämtliche Wertpapiere in einer Sammelverwahrung. Dort werden die Papiere, als „Sicherheiten für riskante Geschäfte der Großbanken verpfändet“, ohne dass Privatanleger informiert oder gefragt würden.
Das Perfide daran: Im Falle einer Krise oder Insolvenz greifen „gesicherte Großgläubiger“ zuerst zu. Der private Anleger hingegen steht in der Schlange ganz hinten an. Nämlich als „ungesicherter Gläubiger“.
Jahrzehntelanges Sparen kann sich so in Sekunden in Luft auflösen. Haben Sie das gewusst?
Lehman 2008 – „Generalprobe der Enteignung“
Das Paradebeispiel für Webbs These: die Lehman-Brothers-Pleite im Jahr 2008. Sie erinnern sich vielleicht: Lehman Brothers war eine der ältesten und angesehensten Investmentbanken der USA. Mit Sitz in New York und rund 25.000 Mitarbeitern war das Finanzinstitut tief im internationalen Investmentbanking, Wertpapierhandel, Hypothekengeschäft und bei hochkomplexen Derivaten engagiert.
Doch dieser Aufstieg hatte eine Kehrseite. In den Jahren vor 2008 setzte Lehman Brothers massiv auf sogenannte „Subprime-Hypotheken“ – also Kredite an Schuldner mit geringer Bonität – und bündelte diese in undurchsichtigen Finanzprodukten. Als die Immobilienblase in den USA platzte, geriet die Bank ins Straucheln. Ihre Schulden stiegen ins Unermessliche, die Liquidität trocknete aus, und die Refinanzierung brach zusammen.
Am 15. September 2008 meldete Lehman Brothers Insolvenz an – die größte Pleite in der Geschichte der Vereinigten Staaten. Die Verbindlichkeiten beliefen sich auf rund 613 Milliarden US-Dollar, die Vermögenswerte lagen bei zirka 639 Milliarden US-Dollar.
Innerhalb weniger Tage verloren Anleger weltweit Milliarden. Hedgefonds, Banken, Pensionsfonds und Kleinanleger standen mit leeren Händen da.
Die Folgen waren dramatisch: Die Pleite führte zu einer globalen Vertrauenskrise im Finanzsystem, löste einen Dominoeffekt auf den Märkten aus und gilt bis heute als entscheidender Katalysator der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise.
Viele Staaten mussten Banken mit gigantischen Rettungspaketen stützen, um einen völligen Kollaps des Systems zu verhindern. Lehman Brothers wurde damit zum Symbol für die Gier, Verantwortungslosigkeit und Deregulierung der Finanzwelt – und für das Versagen der Aufsichtsbehörden, rechtzeitig einzugreifen.
Die „Kleinen“ verloren – die „Großen“ gewannen
Doch während Kleinanleger ihre Lebensersparnisse verloren, profitierte beispielsweise JPMorgan Chase, die größte Bank der USA, durch sofortigen Zugriff auf Milliarden-Sicherheiten.
Die rechtliche Grundlage dafür waren die „Safe-Harbor-Regeln“ von 2005. Diese Sondergesetze erlaubten es Banken und Hedgefonds, Sicherheiten sofort zu verwerten – ohne Gerichtsverfahren, ohne Widerspruchsmöglichkeit.
Die Mainstream-Medien verkauften Lehman als „Einzelfall“. Webb sieht darin den ersten großflächigen Testlauf für das, was später systematisch geschehen sollte.
Der „SEB-Schock“ aus Schweden
Dass die Enteignung nicht nur theoretisch möglich ist, sondern bereits gesetzlich fixiert wurde, zeigt der SEB-Gesetzestext aus Schweden (2023).
Dort heißt es: „Im unwahrscheinlichen Fall eines Wertpapierdefizits kann der betreffende Kunde kein Absonderungsrecht geltend machen, sondern wird voraussichtlich als ungesicherter Gläubiger ohne vorrangigen Anspruch auf die Konkursmasse eingestuft werden.“ Übersetzt: Anleger verlieren ihr Vermögen vollständig – und haben keinen Anspruch auf Herausgabe.
Ein klarer Beweis, dass die Theorie bereits gesetzlich Realität ist. Auch deutsche Anleger haben diese Realität bei Fällen wie etwa bei der Credit Suisse oder bei Varta erlebt.
Das „Haager Übereinkommen“ – internationale Absicherung des Systems
Noch weitgehend unbekannt ist das Haager Übereinkommen über Wertpapierrechte, das von den Medien verschwiegen wird, weil es Ihre Rechte international aushöhlt.
Webb zufolge verschiebt es die Prioritäten endgültig zugunsten der gesicherten Gläubiger, während Privatanleger international ans Ende der Befriedigungsreihenfolge gedrängt werden.
Kommt die nächste Finanzkrise – und sie wird kommen –, sind es wieder die gesicherten Gläubiger, die zuerst zugreifen. Für den Kleinanleger bedeutet das: Totalverlust als Konkursmasse für Großbanken und Hedgefonds.
Historische Parallelen: Goldverbote und Zwangsmaßnahmen
Webb zieht Parallelen zur Vergangenheit: 1933 zwang Executive Order 6102 die Amerikaner, ihr Gold an die Federal Reserve abzugeben. Grundlage dafür war der Trading with the Enemy Act von 1917.
Nicht zu vergessen: Auch in der Weimarer Republik gab es Goldverbote.
Der Unterschied: Damals ging es um ein einziges Asset – Gold. Heute aber geht es um alle Wertpapiere weltweit.
Die „0,0001 Prozent“ – wer wirklich profitiert
Laut David Rogers Webb sind es nur 0,0001 Prozent der Weltbevölkerung, die dieses System kontrollieren: eine winzige Finanzelite, die über Zentralbanken, Politik und Medien Macht ausübt. Ihr Ziel: die vollständige Kontrolle über das globale Vermögen.
Webb selbst habe dies erkannt, als er nach dem DotCom-Crash (gemeint damit ist der massive Börsenkollaps der Jahre2000 bis 2002, bei dem nach dem Platzen der Internet-Spekulationsblase Technologie- und Internetaktien dramatisch an Wert verloren und weltweit Billionen an Börsenkapital vernichtet wurden) auf den US-amerikanischen Großinvestor George Soros traf. Dabei erlebte er hautnah, wie Finanzmacht und politische Macht Hand in Hand gehen.
Die „digitale Kontroll-Falle“
Alles begann mit der Paperwork Crisis der 1960er Jahre: So wurde das organisatorische Chaos an der Wall Street bezeichnet, als die US-Börsen wegen des explosionsartigen Anstiegs des Aktienhandels mit der Bearbeitung und physischen Abwicklung von Millionen Wertpapierurkunden überfordertwaren, was schließlich zur Digitalisierung und Zentralisierung der Verwahrung führte. Und genau damit begann die totale Verwundbarkeit.
Heute existieren Aktien, Anleihen und Fondsanteile nur noch digital. Sie können nicht mehr im Tresor gesichert werden, sondern hängen von der Buchung im System ab.
Während Anleger schlafen, werden ihre Wertpapiere – so die Kritik – von den Verwahrstellen für Derivate-Ketten und Hochrisikogeschäfte verpfändet. Der Privatanleger trägt das Risiko, ohne es zu wissen.
Der mögliche Ausweg: Physische Werte
Webb und viele andere Krisenanalysten sehen nur einen Schutz vor der privaten Pleite: physische Werte in eigener Verwahrung.
Sprich: Gold und Silber außerhalb des Bankensystems, reale Sachwerte statt digitale Anspruchsrechte.
Alles andere sei im Falle einer Krise nichts anderes als eine „digitale Fata Morgana“, die sich in Luft auflöst, sobald Banken und Zentralverwahrer zugreifen.
„Illusion von Eigentum“
Die Analyse von David Rogers Webb ist alarmierend: Seit einem halben Jahrhundert wird still und leise an der größten Vermögensumverteilung der Geschichte gearbeitet.
Schritt für Schritt wurden Eigentumsrechte ausgehöhlt, Safe-Harbor-Regeln geschaffen, Zentralverwahrer gestärkt und internationale Abkommen beschlossen.
Der kleine Anleger hat heute kein durchsetzbares Eigentum mehr, sondern nur einen Anspruch – der im Ernstfall wertlos ist.
Die Parallelen zur Goldkonfiszierung der 1930er Jahre sind unübersehbar. Doch diesmal geht es um das gesamte globale Wertpapiervermögen.
Während eine winzige Finanzelite vorbereitet ist, lebt die Mehrheit der Anleger in der Illusion von Sicherheit. Und genau dies kann ihr zum Verhängnis werden!
Quellen:
- https://www.tichyseinblick.de/unternehmen/ihre-aktien-gehoeren-ihnen-nicht-die-perfekte-enteignung-laeuft-bereits/#google_vignette
- U.S. Bankruptcy Court, Southern District of New York: Lehman Brothers Holdings Inc. Chapter 11 Proceedings, 2008
- Financial Crisis Inquiry Commission (FCIC): Final Report of the National Commission on the Causes of the Financial and Economic Crisis in the United States, 2011
- New York Times: „Lehman Brothers Files for Bankruptcy“ (15. September 2008)
- BBC: „Lehman collapse triggered global crisis“ (15.09.2018)
- U.S. Securities and Exchange Commission (SEC): The Paperwork Crisis
- New York Stock Exchange (NYSE) Historical Records: Beschreibungen der Abwicklungsprobleme und der Einführung elektronischer Systeme.
- Michael Gorham & Nidhi Singh (2009): Electronic Exchanges: The Global Transformation from Pits to Bits.
- Donald L. Kohn, Federal Reserve (2004): Rede über die historische Bedeutung der Paperwork Crisis für das heutige Clearing- und Settlement-System.
Vom Eigentümer zum rechtlosen Bittsteller: Wie Anleger weltweit enteignet werden können