25. September 2025

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Regime-Change in Nepal – eine weitere US-Farbrevolution?

 

Das korrupte, linke Regime in Nepal wurde gestürzt. Doch interessanterweise haben viele Mitglieder der Interimsregierung Beziehungen zum NED, zu USAID und den Open Society Foundations. Ein Zufall? Wohl kaum.

Nepal ist zum geopolitischen Spielball geworden – und wieder einmal zeigt sich die Einmischung aus den Vereinigten Staaten in die internen Angelegenheiten eines souveränen Staates. Was uns die internationalen Medien als spontane Jugendbewegung verkaufen wollen, entpuppt sich bei näherem Hinsehen als ein altbekanntes Muster: Proteste werden entfacht, Eskalationen provoziert, ein korruptes politisches Establishment gestürzt – und aus dem Chaos erhebt sich ein Übergangskabinett, dessen Lebensläufe vor Verbindungen zu US-finanzierten Organisationen nur so strotzen, wie der Ex-Marine und nunmehrige freie Journalist Brian Berletic (sein X-Account ist voll mit Querverweisen) aufgedeckt hat.

Die meisten Minister der neuen nepalesischen Übergangsregierung haben ebenfalls mehr oder weniger direkte Verbindungen zu US-Organisationen, vier von ihnen waren zuvor bei Projekten von USAID oder dem berüchtigten National Endowment for Democracy (NED) tätig. Letzteres ist seit Jahrzehnten nichts anderes als eine Tarnkappe für CIA-Operationen im Bereich “Demokratieförderung” – ein freundlicher Euphemismus für Regime-Changes ganz im Sinne des US-Establishments. Dass auch die Niti Foundation, die sich plötzlich als moralische Speerspitze gegen Korruption inszenierte, von NED, USAID und Soros’ Open Society finanziert wird, passt perfekt ins Bild. Und ebenso “zufällig“ waren es genau diese Kreise, die die Protestwelle mitorganisierten und international verstärkten

Noch deutlicher wird der Einfluss, wenn man sich die Rolle der zivilgesellschaftlichen Organisationen ansieht. Die Federation of Nepalese Journalists, die mit 22 weiteren NGOs ein Manifest gegen die Oli-Regierung unterzeichnete, ist ebenfalls eng mit US-Geldern verknüpft. Anstatt als unabhängige Stimme der Pressefreiheit zu fungieren, agierten sie als Rammbock für den Regimewechsel. Ein weiteres Lehrbuchbeispiel für hybride Kriegsführung.

Die Auswahl von Sushila Karki als Übergangspremierministerin wird im Westen nun als Triumph für Demokratie und Frauenrechte gefeiert. Doch während sie selbst integer zu sein scheint, sieht es bei ihrem Kabinett anders aus. Denn dort erkennt man das Muster: transatlantische Stipendien, Posten in von USAID gesponserten Institutionen, Nähe zu globalistischen Stiftungen. Dass ihr Aufstieg letztlich durch eine Online-Abstimmung auf Discord (mit lediglich ein paar tausend Teilnehmern) abgesegnet wurde, wirkt da wie eine ironische Fußnote. Demokratie per Gaming-Plattform – das ist die neue Form politischer Legitimation.

Der mittlerweile gestürzte linke Premier Oli war dabei, die Beziehungen zu China zu intensivieren. Er öffnete Infrastrukturprojekte für chinesische Investoren und signalisierte Bereitschaft, Nepal enger an Pekings Belt-and-Road-Initiative anzubinden. Für die USA, die fieberhaft ihre militärische Einkreisungspolitik gegen China betreiben, war das ein Affront. Hierbei geht es nicht um Korruption in Kathmandu (etwas, das auch unter den nachfolgenden Regierungen nicht besser werden dürfte), sondern um Geopolitik. Nepal grenzt an China. Ein sozialistischer Premier, der mit dem kommunistischen Peking zusammenarbeiten will, konnte da nicht lange geduldet werden.

Die Muster wiederholen sich, egal ob in Thailand, den Philippinen, Indonesien, Serbien oder Hongkong: Protestbewegungen, die sich zunächst als “spontan” und “jugendlich” geben, entpuppen sich nach wenigen Wochen als Produkte transatlantischer Netzwerke. Die Namen der Organisationen wechseln, die Strategien bleiben gleich. Und während die westlichen Leitmedien die Menschen auf der Straße romantisieren, verschweigen sie konsequent die Geldgeber im Hintergrund. So entsteht der Mythos der “Volksrevolte”, während tatsächlich ein aus den Vereinigten Staaten finanzierter Regime-Change durchgezogen wird.

Die neue nepalesische Übergangsregierung ist daher kein Sieg der Jugend, sondern ein weiterer Baustein in der geopolitischen Schachpartie gegen China. Washington testet, wie weit es den Himalaya-Staat als Brückenkopf nutzen kann. Heute NGOs und Wahlvorbereitung, morgen Militärkooperation und Geheimdienststützpunkte.

och die größte Tragödie liegt nicht in der geopolitischen Instrumentalisierung allein, sondern im Schicksal des nepalesischen Volkes. Eine Jugend, die zu Recht gegen Korruption und Vetternwirtschaft aufbegehrt, wird als Schachfigur fremder Mächte missbraucht. Statt echter Reformen werden Washington-treue Technokraten eingesetzt, die das Land ebenfalls in eine Abhängigkeit zwingen. Nepal droht so nicht nur seine politische Souveränität, sondern auch seine gesellschaftliche Stabilität zu verlieren. Das Ergebnis: ein Land, das weiter in Unruhen taumelt, während es als Außenposten im heraufziehenden US-China-Konflikt missbraucht wird.

 

Regime-Change in Nepal – eine weitere US-Farbrevolution?