Kaum im Amt, schon ein Affront gegen die Brüsseler Obrigkeit: Polens neuer Präsident Karol Nawrocki hat die EU-Fahne aus seinem Büro verbannt. Was für die Eurokraten ein Sakrileg ist, dürfte für Millionen Polen ein längst überfälliges Signal sein. Denn wer die blaue Fahne mit den goldenen Sternchen hisst, zeigt damit nicht nationale Souveränität, sondern Unterordnung unter die Brüsseler Kommandostrukturen.
Dass nun Gazeta Wyborcza, das notorisch EU-hörige polnische Kampfblatt, Alarm schlägt, überrascht kaum. Sofort wird die Maßnahme zur Staatsaffäre aufgeblasen. Dabei hängt das EU-Fähnchen weiterhin draußen am Palast, so wie es die Protokollpflicht vorsieht. Aber allein die Tatsache, dass im Büro des Präsidenten nicht länger der Brüsseler Sternenkranz steht, zeigt, dass in Warschau nun ein anderer Wind weht. Man kann sich ausmalen, wie sehr die EU-Funktionäre toben, wenn die Nationen anfangen, ihre Unabhängigkeit nicht nur in Worten, sondern auch in Symbolen zurückzufordern.
Die Brüsseler Kommentatoren sehen in diesem Schritt ein “gefährliches Signal” und warnen vor “Isolation”. In Wahrheit offenbart sich darin die übliche Eurokraten-Arroganz: Wer sich nicht mit Haut und Haar der EU unterwirft, gilt sofort als Abweichler, als Risiko für die angebliche Einheit Europas. Doch es ist nicht Polen, das sich isoliert – es sind die Brüsseler “Eliten”, die ihre Völker zunehmend von sich entfremdet. Der Zwang zur Einheit um jeden Preis, der Brüsseler Zentralismus, stößt in immer mehr Ländern auf Widerstand. Ob in Ungarn, in der Slowakei, nun in Polen: Die Staaten beginnen, sich das zurückzuholen, was ihnen von den Eurokraten Stück für Stück abgenommen wurde – die Macht über ihr eigenes Schicksal.
Gazeta Wyborcza jammert, Nawrocki würde die EU-Fahne nur “bei manchen Reden für die Show” präsentieren, um die Bürger zu beruhigen. Ja, und? Selbst diese minimale Geste reicht schon, um die EU-Jünger in Panik zu versetzen. Es zeigt, wie fragil ihr Kartenhaus der “Gemeinschaft” mittlerweile geworden ist. Eine einzige fehlende Fahne im Präsidentenbüro genügt, um die Schlagzeilen zu dominieren. Das ist der wahre Offenbarungseid: Brüssel lebt nur noch von Symbolen und Drohkulissen, nicht von echter Unterstützung der Menschen.
Dass man den frisch gewählten Präsidenten obendrein als “Mann der winzigen Mehrheit” diffamiert, ist entlarvend. Dieselben Kreise, die bei jeder EU-Wahl stolz die “demokratische Legitimation” beschwören, verachten das Wählervotum sofort, sobald es nicht in ihr Weltbild passt. Offenbar gilt Demokratie für die EU-Eliten nur solange, wie das Ergebnis vorab feststeht. Für Polen aber könnte das Entfernen eines simplen Stück Stoffs zum Sinnbild werden: Es ist der erste kleine Riss in der Fassade, durch den bald ein ganzer Freiheitsstrom fließen könnte.
Polens Präsident entfernt EU-Fahne – Symbol einer schleichenden Abnabelung von Brüssel