Der Offshore-Gigant Ørsted taumelt und muss von dem dänischen Steuerzahler gerettet werden. Ein weiteres Beispiel dafür, wie die von vielen Regierungen vorangetriebene “Energiewende” lediglich subventionsabhängige Zombieunternehmen geschaffen hat. Wie viele werden noch folgen?
Wenn ein Konzern, der sich als Speerspitze der “Energiewende” inszenierte, plötzlich Milliardenloch und Kapitalnot verkünden muss, dann ist das kein Betriebsunfall. Ørsted, dänischer Vorzeige-Windradbauer und grüner Darling der Börse, ist in der wirtschaftlichen Realität gelandet. Die Aktie stürzte um fast 30 Prozent ab. Das ist der schlimmste Einbruch seit Bestehen des Unternehmens. Der Kurs rauschte unter den Ausgabepreis von 2016 ab. Der Grund: eine gigantische Kapitalerhöhung über 60 Milliarden Kronen, die nicht aus Wachstumshunger, sondern aus purem Überlebensinstinkt geboren wurde. Das Bild vom stolzen Offshore-Pionier ist damit endgültig zerrissen – übrig bleibt ein Unternehmen, das in einer Mischung aus politischem Gegenwind, Fehlkalkulation und grün-globalistischem Größenwahn gestrandet ist.
Die größten Probleme kommen derzeit allerdings nicht etwa aus der rauen Nordsee (die Europäer subventionieren nämlich fleißig weiter), sondern aus der politischen Wetterlage in den USA. Donald Trump hat die grünen Subventionsblasen zum Platzen gebracht. Das Prestigeprojekt Sunrise Wind vor New York sollte eigentlich über den Teilverkauf eines Anteils frisches Geld in die Kasse spülen. Doch der Deal platzte, weil Investoren angesichts sinkender Renditen und steigender Baukosten kalte Füße bekamen. Damit explodierte die Finanzierungslücke.
Natürlich versucht das Management, den Vorgang als “strategische Maßnahme” zu verkaufen. CEO Rasmus Errboe spricht von einer “außergewöhnlichen Situation”, was wohl die höfliche Umschreibung für “Wir haben uns derbe verzockt” ist. Doch das Unternehmen steht nicht allein da: Die gesamte Offshore-Branche steckt in der Klemme. Baukosten und Zinsen schießen in die Höhe, Lieferketten klemmen, und die politischen Fördermodelle bröckeln. Wer sein Geschäftsmodell auf ewige Subventionsströme und ideologische Klimaziele baut, sollte nicht überrascht sein, wenn der erste politische Kurswechsel das Fundament wegspült.
Der dänische Staat muss nun einspringen, schließlich hält er die Mehrheit an Ørsted. Das ist einerseits ein Rettungsanker, andererseits der Offenbarungseid für eine Branche, die offensichtlich einfach nicht auf dem freien Markt überleben kann. Die Banken sehen das nüchtern: Die Kapitalmaßnahme ist heftig, aber notwendig, um die Bilanz zu stabilisieren. Danach könnte das Unternehmen zwar wieder “solide” dastehen – allerdings auf Kosten jener Anleger, die gerade einen großen Teil ihres Kapitals in den Wind geschrieben haben. Ob damit wirklich ein neuer Aufbruch gelingt, oder nur das Durchhalten bis zum nächsten Subventionsregen, bleibt offen.
Ørsted ist das Paradebeispiel einer Energiepolitik, die auf politischem Rückenwind statt wirtschaftlicher Tragfähigkeit segelt. Wenn dieser Rückenwind in Gegenwind umschlägt, ist Schluss mit lustig. Die Kapitalerhöhung ist kein Befreiungsschlag, sondern der letzte Versuch, ein angeschlagenes Schiff über Wasser zu halten. Und während die Klimawahnpolitiker weiter vom “grünen Zeitalter” schwadronieren, macht Ørsted schmerzhaft klar, welche Zombieunternehmen da auf Kosten von Steuerzahlern und Stromkonsumenten mit Milliardensubventionen hochgezüchtet wurden.
Grünes Luftschloss im Sturzflug – Ørsted bläst Aktionären den letzten Wind aus den Segeln