Putin wirkt, beklagte Karl Lauterbach am 5. Juli in einem Tweet: Obwohl doch tödliches Sommerwetter herrscht, nimmt laut einer t-online-Umfrage die Zahl derer zu, die weniger “Klimaschutz” fordern. Anscheinend gewinnt selbst im besten Deutschland allmählich die Vernunft.
Ein Kommentar von Vanessa Renner
Die Buntenrepublik Deutschland ist zu einem Negativbeispiel für die ganze Welt verkommen: Hier sieht man, was geschieht, wenn unter grün-ideologischer Flagge ohne Rücksicht auf Verluste durchregiert wird – und das Ergebnis ist alles andere als überzeugend. Während nun immer mehr Bürger angesichts von Preisexplosionen und Deindustrialisierung feststellen, dass das Füttern der grünen Lobby bei gleichzeitiger Gängelung der einfachen Bevölkerung nicht der Weg in eine lebenswerte Zukunft sein kann, schwimmen linksgrünen Parteien die Felle davon.
Laut einer Umfrage des linientreuen Mediums t-online will inzwischen jeder Dritte weniger statt mehr Maßnahmen für den “Klimaschutz”. Ein Viertel der Befragten lehnt stärkere Maßnahmen ab. Wackere Klimagläubige machten nur mehr 40 Prozent aus: Sie wollen noch stärkere Maßnahmen. Ob Civey für diesen Wert in deutschen Mainstream-Redaktionsstuben und grünen Parteizentralen nachfragen musste?
Ex-Gesundheitsminister Karl Lauterbach scheint den Untergang nahen zu sehen. Auf X beklagte er:
Trotz Rekordtemperaturen steigt auch bei uns die Zahl derer, die WENIGER Klimaschutz wollen. Der Populismus der Rechten, das Geld der Lobbyisten, das Ab-Kassieren von Fake Clicks durch Influencer sowie die Putin Manipulation wirken. Das ist alles Wahnsinn
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Putin und die bösen Lobbys
Putin war’s also. Beinahe amüsant wirkt seine Erwähnung von Lobbyismus: Ohne Lobbyismus gäbe es das ganze Klimanarrativ nicht, denn ein vom Wunsch nach Erkenntnis motivierter Wissenschaftler muss schon mit Geld und Reichweite belohnt (sprich: korrumpiert) werden, um Klimamodelle gutzuheißen, die wichtige Einflussfaktoren geflissentlich ausblenden. Wozu das? Damit am Ende die vermeintliche Apokalypse errechnet werden kann, die uns seit Jahrzehnten angedroht wird. Wie das Wetter morgen wird, kann Ihnen keiner sagen, aber in 50 Jahren werden wir alle brennen. Außer, wir zahlen noch mehr Steuern, versteht sich. Oder es kommt endlich die Hitzeimpfung.
Manch einer glaubt’s trotzdem noch: Ein X-User postulierte prompt, dass “alle unter 60” den “Untergang der Zivilisation” ja bestimmt noch miterleben würden. Auf der linken Plattform Reddit liest man in regelmäßigen Abständen Jammer-Threads von verbliebenen Klimapsychotikern über das Aussterben der Menschheit, weil zu viele die böse AfD oder FPÖ statt der Grünen wählen würden. Komisch. Sollten all die ungeimpften “Querdenker” nicht laut Karl Lauterbach bis März 2022 verstorben sein? Der Klimaglaube mutet sektenhaft an, doch die Glaubensgemeinde schrumpft und schrumpft. Das kann einem bekannt vorkommen. Wie ist es noch gleich dem Zero-Covid-Kult ergangen?
Knapp 800 Likes erntete Janine Beicht, die für das Medium von Rechtsanwalt Markus Haintz schreibt, für diesen Kommentar auf X unter dem Lauterbach-Tweet: “Die ideologischen Lügen und irren Widersprüche schlagen halt irgendwann zurück. Die Leute haben einfach keinen Bock mehr auf die moralverkleidete Geldmaschine, mit der sich die Klimalobby und der korrupte Filz die Taschen vollstopft!”
Ein anderer fragte trocken: “Was haben eure Maßnahmen denn bisher bewirkt, ausser Milliarden an Kosten?” Na, die Wirtschaft hätte sicher die eine oder andere “Wirkung” zu beklagen…
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Lauterbach: Plötzlich “Lobbyistenschreck”?
Nun, da er nicht mehr Gesundheitsminister ist, befand Lauterbach übrigens auch, dass der Lobbyismus im Gesundheitswesen ein großes Problem sei. “Reformen gegen Lobby brauchen wir”, schrieb er auf X. Wer war noch gleich der letzte Bundesgesundheitsminister, der Reformen hätte anstoßen können? War das gar derselbe, der die Pharma-Lobby in den Corona-Jahren unterstützte wie kaum ein anderer?
Umso kurioser, dass er gegenüber der linken taz behauptete, er gelte ja als “Lobbyistenschreck”. Beim Bürger hat er den X-Kommentaren zufolge ein gänzlich gegenteiliges Bild erweckt. (Wenigstens wies die taz darauf hin, dass Lauterbachs Empörung über ein Zwei-Klassen-Medizinsystem in Deutschland doch etwas sonderbar anmutet, wo er selbst ja gemütlich privatversichert ist. Das heißt übrigens auch: Er zahlt nicht Gebühren für Menschen aus aller Herren Länder und muss auch keine Termine beim Facharzt an sie abtreten.)
Es ist zweifelsfrei ein Problem auf Bevölkerungsebene, dass der Michel Medikamente einwirft wie TicTacs, ohne je zu hinterfragen, wie wirksam und sicher diese Produkte sind und ob er nicht vielleicht doch lieber in den sauren Apfel beißen und seinen Lebensstil ändern sollte, um gesünder zu werden. Das drängende Problem eines Sozialsystems, das aller Welt auf Kosten von sehr wenigen Zahleseln offen steht, blendete Lauterbach allerdings geschickt aus.
Und so läuft das eben im Sozialismus: Das Geld der anderen wird verteilt bis zum Umfallen. Ob nun für Medikamente, die medizinische Infrastruktur, Massenmigration, eine schädliche Energiewende oder wirkungslose, aber für bestimmte Gruppierungen lukrative “Klimaschutzmaßnahmen”. Wenn jene, denen das Geld weggenommen wird, berechtigterweise auf die Barrikaden gehen, muss man eben die Moralkeule schwingen – und sich dann wundern, “dass es in der Gesellschaft eine kleine Gruppe gibt, die mich angreift, verachtet und bedroht”, wie Lauterbach gegenüber der taz monierte.
Natürlich sollen Politiker nicht bedroht werden. Karl Lauterbach soll frei und unbehelligt leben, wie er es für richtig hält. Doch wenn politische Arbeit bewirkt, dass andere die Freiheiten und die Möglichkeiten verlieren, selbst ein lebenswertes Leben zu führen, dann muss Kritik daran erlaubt sein. War da nicht mal was mit “Demokratie”?
Lauterbach entsetzt: Trotz Sommer haben die Menschen genug vom “Klimaschutz”