5. Juli 2025

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Neue Studie: Nordatlantik heute kälter als in fast jeder Epoche der letzten 9.000 Jahre

 

Während die Klimafanatiker weiter über einen möglichen Kollaps des Golfstroms und einer neuen Eiszeit in Europa spekulieren, wirft eine neue Studie ein neues Licht auf die Geschichte des Nordatlantiks. Demnach ist das Meer dort heute kälter als während der letzten 9.000 Jahre.

Immer wieder versuchen Klimasekten-Wissenschaftler bei den Menschen mit Warnungen vor einem “baldigen” Kollaps des Golfstroms Panik zu schüren. Report24 hat bereits häufig darüber berichtet:

Diese Warmwasserströmung aus dem Golf von Mexiko ist es, die vor allem das westliche und nördliche Europa mit warmer und feuchter Luft versorgt und selbst in höheren Breitengraden für ein mildes Klima sorgt.

Grund für solche alarmistischen Meldungen sind jedoch zumeist recht unvollständige Daten, da der Golfstrom erst seit wenigen Jahrzehnten umfassend erforscht und untersucht wird. Da konzentriert man sich – auch in den Mainstreammedien – lieber auf schlagzeilenträchtige Meldungen, wenn es irgendwelche kurzzeitigen Anomalien gibt. So zum Beispiel jene über die Abkühlung in den Gewässern südlich von Grönland und Island.

Laut einer im Fachjournal Geophysical Research Letters veröffentlichten Studie mit dem Titel “Holocene sea surface temperature variability in the North Atlantic: Evidence from sediment core reconstructions” kam es im Nordatlantik jedoch in den letzten 9.000 Jahren regelmäßig zu abrupten Temperaturschwankungen der Meeresoberfläche (Sea Surface Temperature, SST) um ±1–2 °C pro Jahrhundert. Diese Schwankungen ereigneten sich auf Zeitskalen von Jahrzehnten bis Jahrhunderten und wurden hauptsächlich durch die sommerliche Sonneneinstrahlung während des Holozäns sowie durch interne Variabilität im Ozean-Atmosphäre-System verursacht. Die Forscher entdeckten dabei wichtige Fakten.

Oberflächentemperaturen im Nordatlantik während der letzten knapp 9.000 Jahre. (C) Report24/Heinz Steiner

Während des sogenannten 8.2-ka-Ereignisses (ca. 8200 Jahre vor heute) beispielsweise, das mit einer rapiden Abkühlung in vielen Regionen der Nordhalbkugel verbunden war, lag die durchschnittliche SST im Nordatlantik bei 10,0 °C. Während des 4.2-ka-Ereignisses (ca. 4200 Jahre vor heute), einer weiteren bekannten Phase klimatischer Instabilität, betrug die durchschnittliche SST 8,1 °C. Für den Zeitraum der Kleinen Eiszeit (ca. 1600–1900 n. Chr.) wurde ein mittlerer SST-Wert von 7,5 °C ermittelt. Seit dem Jahr 1900 zeigen die SST-Daten im Nordatlantik eine stabile bis leicht rückläufige Entwicklung, was laut den Autoren darauf hindeutet, dass die moderne Epoche möglicherweise die kälteste Phase des gesamten Holozäns (also der letzten rund 11.700 Jahre) darstellt.

Die Forscher sehen in den natürlichen Schwankungen der Sonneneinstrahlung während des Sommers auf der Nordhalbkugel sowie in der internen Dynamik zwischen Atmosphäre und Ozean die Hauptursachen für die beobachteten Temperaturwechsel. Sie betonen, dass das aktuelle Klima – gemessen an den rekonstruierten SST-Daten – keineswegs außergewöhnlich warm ist, sondern sich sogar am unteren Ende der holozänen Temperaturskala bewegt.

Der Milanković-Zyklus

Als wichtiger Grund für diese Entwicklung gilt unter anderem die Abnahme der sommerlichen Sonneneinstrahlung auf der Nordhalbkugel (Milanković-Zyklen), wonach seit rund 8.000 Jahren diese Insolation in den höheren Breiten der Nordhalbkugel kontinuierlich abnimmt. Diese langfristige Verringerung der Sonnenenergie führt zu einer langsamen Abkühlung des Nordatlantiks – ein rein natürlicher klimatischer Trend. Weiters betont die Studie die interne Variabilität im Ozean-Atmosphäre-System, insbesondere die Rolle der atmosphärisch-ozeanischen Rückkopplungen. Dazu gehören unter anderem die Meereisveränderungen, Niederschlagsmuster, Windzirkulationen und Ozeanströmungen, sowie temporäre Effekte wie Vulkanausbrüche. Diese natürlichen Schwankungen haben bereits in der Vergangenheit – siehe Auflistung oben – zu abrupten Temperaturänderungen geführt.

Was wir hier sehen, ist also ein gradueller Abkühlungstrend, der angesichts des aktuellen Milanković-Zyklus noch für 10 bis 12.000 Jahre (also bis zum Minimum) anhalten sollte. Mehr noch dürfte diese Entwicklung längerfristig auch für weniger intensive Schwankungen bei den Jahreszeiten sorgen – und damit auch den jüngeren Erwärmungstendenzen zumindest in Europa sukzessive entgegenwirken. Anders ausgedrückt: Ohne das zusätzliche CO2 in der Atmosphäre würde das globale Klima eigentlich in Richtung einer neuen Eiszeit steuern. Auch wenn das die Anhänger der Klimasekte nicht begreifen wollen. Denn die nächste Eiszeit wäre – erdgeschichtlich betrachtet – eigentlich bereits “überfällig”.

Was bedeutet das für Europa?

Angesichts der Komplexität des globalen Klimas stellt sich jedoch die Frage, welchen Einfluss diese langsame aber stetige Abkühlung des Nordatlantiks während des letzten Jahrhunderts bis heute haben wird. Auch wenn man nicht davon ausgehen sollte, dass der Golfstrom in absehbarer Zeit so sehr abschwächt, dass sich neue Strömungsmuster im Atlantik entwickeln, kann man doch von einigen bestimmten künftigen Entwicklungen ausgehen.

So sind mittelfristig weitere arktische Eisausdehnungen insbesondere im nordatlantischen Bereich zu erwarten, sowie kältere Wintermonate. Die kühleren Meeresströme bringen aber auch weniger Wolken und damit weniger Regen mit sich. Das heißt, obwohl der aktuelle Zyklus eigentlich geringere saisonale Schwankungen mit sich bringen sollte, dürfte es zu trockeneren und wärmeren Sommern kommen. Warum? Weniger Wolken bringen mehr Sonneneinstrahlung (Albedo-Effekt) und damit mehr Aufheizung der Oberfläche mit sich. Report24 berichtete bereits über entsprechende Studien: Weitere Studie bestätigt fehlende Wolkenbildung als Erwärmungsgrund.

Allerdings zeigen diese komplexen Daten und Fakten wieder einmal, dass die extreme Vereinfachung durch die Klimaapokalyptiker wenig mit der klimatischen Realität zu tun hat. Vielmehr wird deutlich, dass es die natürlichen Zyklen sind, welche die Hauptrichtung vorgeben – wenngleich uns das zusätzliche CO2 (in ohnehin CO2-armen Zeiten) zumindest vorerst vor einer weiteren Eiszeit zu bewahren scheint.

 

Neue Studie: Nordatlantik heute kälter als in fast jeder Epoche der letzten 9.000 Jahre