26. Juni 2025

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Welchen Einfluss hat die Verschiebung des magnetischen Nordpols auf das Klima?

 

Ein in den Klimawissenschaften bislang nicht beachtetes Phänomen ist die deutliche Wanderung des magnetischen Nordpols während der letzten Jahrzehnte. Welcher Zusammenhang zwischen Geophysik und Klimadynamik besteht? Eine Frage, mit der sich eine jüngst veröffentlichte Studie beschäftigt.

Bis dato konzentrierten sich die Klimawissenschaften vor allem auf die Wirkung von sogenannten Treibhausgasen, der Luftverschmutzung, der Albedo-Effekte und den Einfluss der Sonnenaktivitäten auf das globale Klima. Das sind an sich schon sehr viele Variablen, welche die Erstellung von langfristigen Prognosen zu einer Kristallkugel-Wissenschaft machen. Im Rahmen des derzeit vorherrschenden Klimaalarmismus wird aus “kann sein, muss nicht sein” ein “wir nehmen einfach mal das schlimmste Szenario an”.

Eine jüngst veröffentlichte interdisziplinäre Studie mit dem Titel “How the Magnetic North Pole and Energetic Particle Precipitation Control Earth’s Climate” (begutachtet von den Kollegen von “Science Files“) wirft jedoch neue Fragen auf. Was ist, wenn die deutlich beschleunigte Verschiebung des magnetischen Nordpols doch eine Auswirkung auf das globale Klima hat? Welche Effekte bringt diese Beschleunigung (von 10-15km/Jahr bis 1970 auf bis zu 40km/Jahr gegen Ende der 1990er auf derzeit 50-60km/Jahr mit einer zunehmenden Richtungsänderung nach Sibirien) mit sich?

Dr. Chris Barnes, unabhängiger Forscher und Autor der Studie, setzt auf ein einfaches physikalisch-dynamisches Klimamodell. Darin stützt er sich auf seismisch-induzierte ozeanische Kräfte, welche die Achsenneigung (die sogenannte Obliquität) der Erde beeinflussen, sowie auf die Effekte energetischer Teilchen beim Eintritt in die Atmosphäre. Die Kombination dieser Effekte führe zu Änderungen im einfallenden Sonnenlicht, was die Klimaprozesse beeinflusse.

Auch wenn Barnes in seiner Studie keine quantitative Einschätzung der Klimaeffekte durch diese Veränderungen abgibt, könnten ergänzende Arbeiten mit globalen Zirkulationsmodellen, empirischen Datenvergleichen (z.B. Satellitenmessungen) und Sensitivitätsanalysen möglicher Parameterannahmen einen tieferen Einblick gewähren. Mehr noch wäre eine quantitative Analyse (Effektstärken) auf Basis seiner Arbeit hilfreich, um seine Theorie zu bestätigen.

Wie die Kollegen von Science Files bereits bei der Gegenüberstellung von Magnetpolverschiebungen und Temperaturentwicklung anmerkten, sind Korrelationen keine Kausalitäten. Allerdings – und das sollte in diesem Zusammenhang nicht vergessen werden – gibt es eine Verbindung zwischen kosmischen Strahlungsvariationen und der globalen Wolkenbedeckung von bis zu 4 Prozent. Angesichts dessen, dass ein Teil der aktuellen globalen Erwärmung laut Studien auf eine derzeit geringere globale Wolkendecke zurückzuführen ist, wächst die Plausibilität von Barnes Erklärungen.

Dr. Barnes hat mit seiner Studie einen interessanten Ansatz geliefert, der die künftige Klimawissenschaft deutlich beeinflussen könnte. Immerhin beleuchtet seine Studie einen Aspekt, der bislang zu wenig Aufmerksamkeit erhielt.

 

Welchen Einfluss hat die Verschiebung des magnetischen Nordpols auf das Klima?