Irans früherer Wirtschaftsminister Ehsan Khandouzi droht mit Beschränkungen für den Öl- und Gas-Frachtverkehr durch die Straße von Hormus. Ohne Zustimmung Teherans dürfe kein Tanker mehr die Meerenge passieren. Dies könnte die Märkte massiv unter Druck setzen.
Schon früher gab es Warnungen davor, dass der Iran im Konfliktfall die Straße von Hormus für den internationalen Frachtverkehr schließen könnte. Über die Meerenge, welche den Persischen Golf mit dem Golf von Oman und damit mit dem Indischen Ozean verbindet, wird rund ein Fünftel des globalen Ölhandels abgewickelt. Bricht dieser zusammen, verschärft dies die Versorgungslage und der Ölpreis könnte laut der US-Großbank JPMorgan in den dreistelligen Bereich steigen.

Die Warnung des früheren iranischen Energieministers, wonach Teheran die Passage der Meerenge für Öl- und Gastanker erst nach Genehmigung erlauben werde, ist eine deutliche Warnung. Auch wenn Khandouzi kein offizielles Amt mehr bekleidet, steht er doch mit den Islam-Hardlinern des iranischen Establishments in engem Kontakt. Da er weiterhin Teil des öffentlichen politischen Lebens ist, haben seine Drohungen durchaus Gewicht.

Angesichts der verstärkten Aktivitäten der Marine der Islamischen Revolutionsgarde (IRGC) in der Region erhöht sich das Risiko von feindseligen Aktionen gegen die kommerzielle Schifffahrt. Die schmale Wasserstraße ist an ihrer engsten Stelle gerade einmal 33 Kilometer breit und kann von den IRGC-Schnellbooten leicht kontrolliert werden. Doch dann steigt der Ölpreis rasch auf mindestens 120 Dollar pro Barrel.
Teheran droht mit Transit-Beschränkungen durch die Straße von Hormus