Was herauskommt, wenn Ideologie auf Industrie trifft und Vernunft am Ende keine Rolle spielt, zeigt kaum ein Beispiel so drastisch wie die absurde Lebensgeschichte der sogenannten „Energiesparlampe“. Ein Paradefall grün-roter Hybris, flankiert von konzernnaher EU-Politik – und ein Menetekel für alles, was unter dem Banner des sogenannten „Klimaschutzes“ heute durchgepeitscht wird.
Ein Kommentar von Heinz Steiner
Wir schreiben das Jahr 1980: Philips und Osram, zwei Leuchttürme der Elektroindustrie, bringen ein Produkt auf den Markt, das man wohlwollend als technische Krücke bezeichnen könnte – die Kompaktleuchtstofflampe. Eine Lampe, die weder schöner leuchtet noch sonderlich langlebig ist, dafür aber voller giftigem Quecksilber steckt und beim Zerbrechen eine mittlere Umweltsünde darstellt. Was damals niemand kaufen wollte, wurde später durch die politische Hintertür zum Standard gemacht.
2009 dann der erste große Sündenfall: Die EU – immer bereit, wirtschaftlichen Interessen den roten Teppich auszurollen, solange ein grünes Mascherl draufklebt – erlässt das Glühlampenverbot. Die gute alte Glühbirne, welche die Nächte zum Tag machte, wird aus dem Verkehr gezogen. Offizielle Begründung: zu viel Stromverbrauch. Wahre Begründung: die „Energiesparlampe“ musste in den Markt gedrückt werden. Wer darüber jubelte? Richtig: die Grünen. Kaum war das Verbot durch, brach in Parteibüros von Euronatur über Greenpeace bis zu deutschen Klimafanatikern ein regelrechter Freudentaumel aus. Endlich: ein „Sieg für die Umwelt“. Oder sagen wir lieber – ein Sieg für toxische Nebel in Kinderzimmern.
Denn was man den Menschen bewusst verschwieg: Diese Lampen enthalten Quecksilber – ein Nervengift. Bricht die Lampe, entsteht Gefahr für Mensch und Tier. Aber wen kümmern schon solche Details, wenn der grüne Zeitgeist gefüttert werden will?
2019 dann die große Wende. Plötzlich erkennt man – hoppla – Quecksilber ist ja doch nicht so umweltfreundlich. Die „Energiesparlampe“, eben noch gefeierter Heilsbringer der grünen Bewegung, wird vom Markt genommen. Klammheimlich. Keine Entschuldigung, keine politische Aufarbeitung. Die Umweltzerstörung durch Millionen dieser Leuchtmittel? Geschenkt. Die Milliardenkosten für Haushalte, Kommunen, Betriebe? Egal. Hauptsache, das ideologische Märchen konnte ein Jahrzehnt lang verkauft werden.
2022 folgte der finale Akt der Tragikomödie: Die EU überarbeitet ihre Quecksilberverordnung – und verbietet alles, was mit der Energiesparlampe zusammenhängt. Innerhalb von nur 13 Jahren also vom glorreichen Glühlampenersatz zur regulierten Gefahrstoffentsorgung.
Was bleibt? Eine gigantische Fehlentscheidung, teuer und gefährlich – getragen von einer Politik, die nicht auf Wissenschaft oder Vernunft hört, sondern auf das hysterische Gekreisch selbsternannter „Klimaretter“. Die Grünen haben in diesem Stück eine Hauptrolle gespielt – und schweigen heute so auffällig wie konsequent zu ihrer Mitverantwortung. Vielleicht auch, weil man längst die nächste technologische Monstrosität im Programm hat: Wärmepumpen, E-Autos, Smart-Meter-Zwang, alles durchreguliert im Dienste des globalistischen „Green Deal“.
Dass diese Politik immer wieder zu realen Schäden führt – finanziell, gesundheitlich, gesellschaftlich – stört offenbar niemanden in den ideologisch vernebelten Elfenbeintürmen von Brüssel und Berlin. Der Bürger zahlt, schluckt und schweigt – noch. Doch wer sich erinnert, wie die Glühbirne geopfert wurde, um den Profit eines umweltgefährdenden Produktes zu maximieren, der sollte sich bei der nächsten grünen Verordnung fragen: Wer profitiert – und wer zahlt am Ende die Zeche?
Die Energiesparlampe: Dank grüner Ideologie ins toxische Quecksilber-Zeitalter