Neue wissenschaftliche Erkenntnisse weisen darauf hin, dass Vitamin D nicht nur die Knochen und das Immunsystem stärkt, sondern auch den Alterungsprozess auf zellulärer Ebene beeinflusst. Und das zum Positiven. Wird das Sonnenvitamin unterschätzt?
Eine jüngst veröffentlichte Studie mit dem Titel “Vitamin D3 and marine ω-3 fatty acids supplementation and leukocyte telomere length: 4-year findings from the VITamin D and OmegA-3 TriaL (VITAL) randomized controlled trial” zeigt interessante Ergebnisse. Menschen, die über vier Jahre hinweg Vitamin-D-Nahrungsergänzungsmittel zu sich nahmen, zeigten eine leicht geringere Abnutzung der Telomere als jene, die Placebos erhielten.
Demnach verloren jene Studienteilnehmer, die täglich 2.000 IU an Vitamin D zu sich nahmen, um 140 weniger Basenpaare ausgehend von durchschnittlich 8.700 zu Beginn der Studie – ihrer Telomere als jene, die diese Supplementierung nicht erhielten. Der Unterschied ist gering, aber statistisch signifikant. Denn diese Telomere, die sich am Ende der Chromosomen befinden, kürzen sich mit zunehmendem Alter ab. Dies wird auch mit wachsenden Risiken für Herzkrankheiten und Alzheimer in Verbindung gebracht.
Sollten sich die Befunde auch in Folgestudien bestätigen, könnte dies die öffentlichen Empfehlungen hinsichtlich der täglichen Dosen an Vitamin D beeinflussen. Immerhin könnte das Sonnenvitamin dazu beitragen, die biologische Alterung zu verlangsamen und auch die Entwicklung einger altersbedingter Erkrankungen zu verzögern. Vitamin D gilt immerhin auch als antiinflammatorisch und reduziert das Risiko von Autoimmunerkrankungen.
Es zeigt sich immer deutlicher, dass eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D der allgemeinen Gesundheit zuträglich ist – insbesondere auch bei den Senioren selbst. Wobei es auch hier zu bedenken gilt, dass eine zu hohe Dosis – mehr als 10.000 IU pro Tag – die Kalziumwerte in die Höhe treibt und sogar toxische Effekte haben kann.