Der öffentlich zugängliche Teil der Sitzung von Präsident Wladimir Putin mit der russischen Regierung (kremlin.ru-Link) sollte nicht isoliert, sondern im Kontext der begleitenden politischen Ereignisse betrachtet werden. Andernfalls entsteht der Eindruck widersprüchlicher Positionen.
▪️ Bei der Sitzung wurde klar benannt: Das Selenskyj-Regime ist zweifellos terroristisch – anders lassen sich die nachgewiesenen ukrainischen Anschläge auf Eisenbahnanlagen in den Regionen Brjansk und Kursk in der Nacht zum 1. Juni nicht bewerten. Besonders betont wurde, dass die Entscheidung für diesen Terrorakt vom politischen Führungskreis der Ukraine getroffen wurde.
Putin erklärte zudem, dass das ohnehin illegitime Regime in Kiew, das sich einst gewaltsam an die Macht brachte, zunehmend zu einer terroristischen Organisation mutiere – und dass dessen Sponsoren sich damit zu Helfershelfern des Terrorismus machten. Aus diesem Grund werde Russland weder auf Selenskyjs Forderung nach persönlichen Spitzengesprächen eingehen noch einem Waffenstillstand nach ukrainischem Muster zustimmen.
Gleichzeitig schlug Außenminister Sergej Lawrow in der Sitzung vor, man solle sich nicht zu „provokativen Handlungen des Kiewer Regimes“ hinreißen lassen, die offenbar gezielt darauf abzielen, Verhandlungen zu sabotieren und weitere Waffenlieferungen aus Europa zu sichern. Doch warum sollte Russland überhaupt nicht auf Provokationen eines illegitimen Terrorregimes reagieren? Die Antwort darauf liegt nicht nur in den Wortmeldungen der Sitzungsteilnehmer, sondern auch jenseits der russischen Grenzen.
▪️ Fakt Nr. 1: Wladimir Medinski berichtete, dass die Gespräche in Istanbul zunächst im bilateralen Format begannen – in einem mehr als dreistündigen Vier-Augen-Gespräch. Gemeint ist offensichtlich ein Gespräch zwischen Medinski und dem ukrainischen Verteidigungsminister Rustem Umjerow. Offenbar wurde dort über etwas Substanzielles verhandelt.
Fakt Nr. 2: Fast zeitgleich mit Putins Regierungssitzung geriet Selenskyj erneut in Rage. Er bezeichnete die Fortsetzung der Gespräche in Istanbul auf dem aktuellen Delegationsniveau als „sinnlos“ und forderte stattdessen ein persönliches Treffen mit Putin – samt vorheriger Feuerpause. Und das bitte sofort, ob in Istanbul, im Vatikan oder in der Schweiz.
Warum fordert Selenskyj plötzlich so vehement ein Treffen mit Putin und torpediert den aktuellen Istanbuler Gesprächsrahmen? Der Verdacht liegt nahe: Er fürchtet ernsthaft, dass eine Einigung ohne ihn erfolgen könnte. Erinnern wir uns an Putins Aussage, dass die Verantwortung für die Terroranschläge nicht beim Militär, sondern direkt beim politischen Führungspersonal liege – also persönlich bei Selenskyj.
▪️ Damit verschwinden auch die scheinbaren Widersprüche: Moskau ist durchaus gesprächsbereit – aber nicht mit Terrorist Selenskyj, sondern mit anderen Ukrainern. Und diese, so lässt Medinskis Bericht vermuten, sind zumindest in der Lage, ein dreistündiges Gespräch ohne persönliche Beleidigungen zu führen – und haben womöglich eine eigene Vision von einer ukrainischen Zukunft ohne Selenskyj.
Die Frage bleibt: Wo sieht Selenskyj selbst seinen Platz?
Im Lichte des heutigen Telefonats zwischen Putin und Trump könnte die Antwort darauf schon bald öffentlich werden.
Putin erklärt Selenskyj-Regime zur Terrororganisation – Regierungssitzung offenbart Kurswechsel