16. Mai 2025

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Macrons Atomwaffen-Poker: Frankreich will Deutschland in neue Abhängigkeit locken

 

Während Deutschland weiter im transatlantischen Fahrwasser dümpelt, bringt sich Frankreichs Präsident Macron als neuer Atomschutzpatron in Stellung. Am Dienstagabend ließ der selbsternannte Europa-Retter die Katze aus dem Sack: Französische Atombomber könnten künftig auch auf deutschem Boden stationiert werden.

“Wir sind bereit, diese Diskussionen zu eröffnen”, verkündete Macron im Staatsfernsehen TF1 mit kaum verhohlener Großmachtattitüde. Das Angebot kommt nicht zufällig zu einer Zeit, in der Donald Trump einen strategischen Teilrückzug der US-Streitkräfte aus Osteuropa plant und den Fokus stärker auf den Fernen Osten und den Persischen Golf legt. Gleichzeitig versucht Macron mit anderen europäischen Regierungen eine “Koalition der Willigen” für die Ukraine und gegen Russland aufzubauen.

Was der französische Staatschef verschweigt: Seine “Force de Frappe” mit mageren 300 Atomsprengköpfen ist ein Zwerg im Vergleich zum amerikanischen Arsenal. Zudem macht Macron unmissverständlich klar, dass Paris im Ernstfall allein entscheiden würde – ohne deutsche Mitsprache. Ein Vasallenstatus, den man uns als “europäische Souveränität” verkaufen will. Doch das ist noch lange nicht alles: Für den zweifelhaften Schutz sollen die Deutschen auch noch tief in die Tasche greifen. “Frankreich wird nicht für die Sicherheit der anderen zahlen”, stellte Macron klar. Nach den Milliarden für die Ukraine und dem NATO-Beitrag nun also auch noch Tributzahlungen an Paris?

Die Rafale-Kampfjets, mit denen Macron hausieren geht, sind zwar technisch beachtlich (wenngleich Indiens Luftwaffe Probleme im Luftkampf gegen die chinesischen Kampfjets der Pakistanis hat), aber ohne echte Einbindung in eine gemeinsame Verteidigungsstrategie bleibt das Angebot ein trojanisches Pferd. Während Deutschland bei der NATO-Partnerschaft mit den USA zumindest formal ein Mitspracherecht bei der nuklearen Teilhabe genießt, würde Macrons Modell einen kompletten Souveränitätsverlust bedeuten.

Hinter den Kulissen dürfte es bei diesem Vorschlag aus Paris jedoch vor allem um wirtschaftliche Interessen gehen. Der französische Rüstungskonzern Dassault, Hersteller der Rafale-Jets, sucht nämlich händeringend nach neuen Absatzmärkten. Was gibt es da Besseres als einen (noch) zahlungskräftigen deutschen Nachbarn, der sich aus Angst vor dem angeblich so unzuverlässigen Amerika in die Arme der Grande Nation flüchtet?

Macrons Vorstoß erfolgt zu einer Zeit, in der die transatlantischen Beziehungen wegen der feindseligen Haltung der Europäer gegenüber der neuen Trump-Administration bereits auf eine harte Probe gestellt werden. Der Republikaner, der seit Januar wieder im Weißen Haus sitzt, hat wiederholt die NATO-Partner für unzureichende Verteidigungsausgaben kritisiert und ebenso Zweifel an der bedingungslosen Beistandspflicht gesät. Ob Macrons durchsichtiger Versuch, diese Unsicherheit für französische Interessen zu nutzen, in Berlin auf fruchtbaren Boden fällt, darf allerdings bezweifelt werden.

 

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